ADOLF SCHREYER, DER VERWUNDETE SCHIMMEL
ERINNERUNGEN AN MALER
VON
HANS VON FABER DU FAUR
I: Adolf
Anfangs September 1882 folgte ich mit meinen
^ Eltern einer Einladung des bekannten Pferde-
malers Adolf Schreyer zu einem Besuch in Cron-
berg. Der liebenswürdige Hausherr holte uns in
Frankfurt am Zug ab, um uns persönlich nach
seinem in Cronberg im Taunus gelegenen Land-
haus zu geleiten. Der sorgfältig gekleidete Herr
mit der Perlennadel in der Kravatte, dem mit
Seide ausgeschlagenen Überzieher, dem mächtigen
Anmerkung der Redaktion: Dieses sind Teile eines
unveröffentlichten Manuskriptes, worin Hans von Faber du Faur
Lebenserinnerungen niedergelegt hat. Die Veröffentlichung
wird in den nächsten Heften fortgesetzt.
Schreyer
Kopf mit den sorgfältig in Rollen gebrannten
Locken ist mir deutlich erinnerlich.
In diesen anregenden gemütlichen Tagen in
dem überaus behaglichen Landhaus bei dem liebens-
würdigen, gastlichen Ehepaar gewann ich ein Bild
von der eigenartigen Persönlichkeit dieses ganz
in seiner Kunst aufgehenden, interessanten Maler-
Epikuräers, das sich in den späteren Jahren immer
mehr vertiefte. Bilder und Malerei, dazwischen
erlesene Mahlzeiten, am Nachmittag eine längere
Wagenfahrt in der anmutigen Umgebung und
Abends Gäste aus der kleinen Malerkolonie, die
sich in Cronberg um Schreyer gebildet hatte.
240
ERINNERUNGEN AN MALER
VON
HANS VON FABER DU FAUR
I: Adolf
Anfangs September 1882 folgte ich mit meinen
^ Eltern einer Einladung des bekannten Pferde-
malers Adolf Schreyer zu einem Besuch in Cron-
berg. Der liebenswürdige Hausherr holte uns in
Frankfurt am Zug ab, um uns persönlich nach
seinem in Cronberg im Taunus gelegenen Land-
haus zu geleiten. Der sorgfältig gekleidete Herr
mit der Perlennadel in der Kravatte, dem mit
Seide ausgeschlagenen Überzieher, dem mächtigen
Anmerkung der Redaktion: Dieses sind Teile eines
unveröffentlichten Manuskriptes, worin Hans von Faber du Faur
Lebenserinnerungen niedergelegt hat. Die Veröffentlichung
wird in den nächsten Heften fortgesetzt.
Schreyer
Kopf mit den sorgfältig in Rollen gebrannten
Locken ist mir deutlich erinnerlich.
In diesen anregenden gemütlichen Tagen in
dem überaus behaglichen Landhaus bei dem liebens-
würdigen, gastlichen Ehepaar gewann ich ein Bild
von der eigenartigen Persönlichkeit dieses ganz
in seiner Kunst aufgehenden, interessanten Maler-
Epikuräers, das sich in den späteren Jahren immer
mehr vertiefte. Bilder und Malerei, dazwischen
erlesene Mahlzeiten, am Nachmittag eine längere
Wagenfahrt in der anmutigen Umgebung und
Abends Gäste aus der kleinen Malerkolonie, die
sich in Cronberg um Schreyer gebildet hatte.
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