Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 17.1906

DOI Artikel:
Verschiedenes / Inserate
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5902#0128

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
239

Anzeigen

240

Wieder ein unbekannter Rembrandt gefunden!

Dieser Tage erschien in »het Nieuws van den Dag«
folgende Anfrage:

Mynheer!

Zoud UEd. zoo goed willen zyn my optegeven waar
die fabriek gevestigd is van A. Bredius, waar die Schilde-
ryen vervaardigd worden genre oude Meesters, die dan
toevallig gevonden worden by een Coer en dan blyken
geschilderd te zyn door Rembrandt, Hals, Raphael, Rubens
enz?

Achtend

O. Pieterburen Wz.

Dordrecht, 30. Januari 1906.
Die Redaktion antwortete:

In het dorpje Nirgendshausen, in den Staat Erewhon.
(= Nowhere.)

Trotz dieses ungläubigen Thomas kann ich wieder
von einem neuentdeckten Rembrandt berichten. Kürzlich
war mir erst die Überraschung zuteil geworden, eine ganz
unbekannte kleine Andromeda von Rembrandt zu erwerben,
welche seit vielen Jahren im Besitz der Familie d'OuItre-
mont in Belgien geweilt hatte. Vor einigen Tagen meldete
sich bei mir ein Herr aus Friesland an, der seit längerer
Zeit schon mit mir korrespondiert hatte über einen an-
geblichen Rembrandt, der sich seit undenkbaren Zeiten in

seiner Familie befunden hätte. Wenn man, wie Schreiber
dieser Zeilen, fast täglich solche Briefe erhält, und dann
schließlich meist scheußliche Croüten zu Gesichte be-
kommt, wird man skeptisch und erwartet solche Besuche
ohne besondere Aufregung. Diesmal war es aber anders.
Es handelte sich hier wirklich um ein Bild, welches Rem-
brandt entweder in Friesland oder kurz nach seiner Hoch-
zeit für eine Familie in Friesland gemalt zu haben scheint.
Es ist eine Saskia, kleines Bild in ganzer Figur, etwa als
Dido aufgeputzt. Sie sitzt in prächtigem Gewand auf einem
Lehnstuhl; ein gelblicher, reich mit Gold bordierter Mantel
hängt über ihr schweres Silberbrokat-Kostüm. In der
linken Hand hält sie ein großes Pergament. Rechts steht
ein Kokosnußbecher und eine kupferne Schale. Die Ärmel
sind genau dieselben, welche Saskia auf dem madridschen
Rembrandt trägt! Das Bild ist kräftig, pastos gemalt und
trotz einer alten Restaurierung noch leuchtend und ziemlich
gut erhalten. Der Hintergrund ist grau und wird nach
sorgfältiger Entfernung alter Retuschen (welches Professor
Hauser in Berlin besorgen wird) viel klarer und schöner
herauskommen. Der Besitzer hat mir versprochen, das
Bild in Leiden auszustellen, wo es gewiß großes Interesse
erregen wird. Zur Feier des 300jährigen Geburtstages
Rembrandts wird nämlich eine kleine Ausstellung von
Bildern von Leidener Malern des 17. Jahrhunderts in Leiden
stattfinden. a. bredius.

König!, Akademie
der Künste in Berlin.

Kunst-Branche.

Kaufmann, 45 Jahre alt, in ungekün-
digter leitender Vertrauensstellung,
von imponierendem Äußeren und an-
genehmen Umgangsformen, Arbeits-
kraft ersten Ranges mit hervor-
ragendem Organisations- und Dis-
positionstalent, vielseitig künstlerisch
gebildet, selbst tüchtiger Zeichner mit
feinem Geschmack und Kunstsinn,
mit vielen wertvollen Beziehungin,
namentlich auch in Künstlerkreisen,
und genauer Kenntnis der in- und
ausländischen Einkaufs- und Absatz-
verhältnisse, sucht sich gelegentlich,
eventuell mit Aussicht auf spätere
Beteiligung oder Übernahme drs Ge-
schäfts, zu verändern. Nur erste
Firmen des Kunsthandels und Ver-
lags, Kunstgewerbes etc., die einem
erstklassigen Mitarbeiter die unbe-
grenzte, verantwortliche Entfaltung
seiner reichen Fähigkeiten gestatten
wollen und den Wert eines solchen
zu schätzen wissen, belieben Offerten
sub Chiffre S. M. J69I an Rudolf
Mosse in Stuttgart gelangen zu
lassen.

Dl

Der Wettbewerb uro den

Dr. Hugo Raussendorff-
Preis für 1906,

bestehend in einem Stipendium von 4000 M.,
wird hiermit für Maler aller Fächer aus-
geschrieben. Zur Konkurrenz werden nur
unbemittelte Bewerber beiderlei Geschlechts
christlicher Religion verstattet, welche eine
der deutschen Kunstakademien oder der
diesen gleichstehenden Kunstschulen des
Deutschen Reiches, das Staedel'sche Kunst-
institut zu Frankfurt a. M. oder die Meister-
ateliers beim schlesischen Museum für bil-
dende Künste zu Breslau besuchen oder zur
Zeit der Ausschreibung des Stipendiums
nicht länger als ein Jahr verlassen haben.

Bewerbungen haben bis zum 27. Ok-
tober 1906 zu geschehen. Ausführliche
Programme, welche die näheren Bedingungen
für den Wettbewerb enthalten, können von
der unterzeichneten Akademie unentgeltlich
bezogen werden.

Berlin, den 6. Februar 1906.

Der Senat.

Sektion für die bildenden Künste.

Johannes Otzen.

Inhalt: Die Winterausstellung 111 der Londoner Akademie. Von O. v. Schleinitz. — Münchener Ausstellungen. — Eduard Charlemont f; Wiilielm
von Ruemann f; Niccolo Barozzi fi Adolf Veiih t- — Reisepreise; Internationales Preisausschreiben. — Schweizerische Denkmalpflege;
Renovation des Bruchsaaler Schlosses. — Denkmal Alfred de Mussets in Paris; Denkmal für Louis Ruchonnet 111 Lausanne; Denkmal für
Emanuel Hiel in Brüssel. — Auffindung von 21 Gemälden Turners. — Ausstellungen in Berlin, Leipzig, Frankfurt a. m., Kopenhagen,
Karlsruhe, Krefeld, Magdeburg, London, der Schweiz, Antwerpen, Brüssel und Rom. — Leipzig, Städtisches Museum; Krefeld, Kaiser-
Wilhelm-Museum; London, National Oallery; Brüssel, Museum für dekorative Künste; Schweizerische Museen; Boston, Galerie Gardner;
Hannover, Provinzialmuseum; Wien, Moderne Galerie; Brüssel, Museum. — Stiftungen. — Graphische Gesellschaft; Publikation über das
Porträt; Die Kunst im preußischen Etat; Albert Welti; Schweizerischer Kunstverein; Vicenzo Vela; Eidgenössische Kunstkommission;
Basel, Verein für populäre Kunstpflege; Venedig, Societa Artisti Veneziani; Wieder ein unbekannter Rembrandt gefunden. — Anzeigen.

Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Querstraße 13
Druck von Ernst Hedrich Nachk., q.m.b.H., Leip/i«

n m m tu m n in m m n

Neuzuerrichtende Kunst-
handlung in einem sehr auf-
blühendenBadeorteDeutsch-
lands sucht zwecks Über-
nahme von Kunstwerken
Zum kommissionsweisen Ver-
kauf mit

namhaften
Künstlern

in Verbindung zu treten.

Für die Separatabteilung,
Gemälde alter Meister, Anti-
quitäten, Stiche etc., werden
ganze Sammlungen sowohl
als einzelne Stücke zu ku-
lantesten Bedingungen zum
Verkauf übernommen.

Prima Referenzen zur
Verfügung.

Gefällige Offerten unter
H. W. 1317 an die Expedi-
tion dieses Blattes erbeten.

n m m m m m m m m w
 
Annotationen