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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 19.1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.5784#0106

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j8g Literatur igo

Ausschluß der Arbeiter von den zumeist nur des Sonntags,
und dann nicht vollständig, gratis geöffneten Museen und
Sehenswürdigkeiten hat das Niveau des Geschmacks in
den nationalen Kunstindustrien Italiens bedeutend sinken
lassen.« m.

LITERATUR

Max Sauerlandt, Griechische Bildwerke. Die Welt des
Schönen, i. Band. Düsseldorf und Leipzig igo7, Karl
Robert Langewiesche. 26 S. Text und 120 Tafeln gr. 8°,
kart. M. 1.80, in Leinenband M. 3.—

Der erste vielversprechende Band der Sammlung >Die
Welt des Schönen« enthält »griechische Bildwerke«. Ge-
boten werden 140 Abbildungen, darunter 50 ganzseitige,
deren technische Vollendung uneingeschränktes Lob ver-
dient. Nur wenige Tafeln, wie z. B. Nr. 46, 62, 69 und
113, wo die Schatten stören, sind im Verhältnis zu der
vorzüglichen Ausführung der übrigen als minder gelungen
zu bezeichnen. Über die Auswahl läßt sich nicht rechten,
da sie gewiß zum Teil durch die Erreichbarkeit guter
Photographien bedingt worden ist. Auch hat die Samm-
lung offenbar nur den Zweck, eine Anzahl schöner
griechischer Bildwerke allgemein bekannt zumachen, ohne
daß auf Sonderbedürfnisse, wie sie z. B. die Schule hat,
irgendwie Rücksicht genommen würde. Diesen Zweck
wird sie aber bei dem sehr billigen Preis zweifellos er-
füllen und kräftig zur Bildung des modernen Kunst-
geschmackes mitwirken. Die von Max Sauerlandt beige-

gebene Einleitung ist von lebendiger Begeisterung für das
Griechentum getragen, die freilich den Verfasser verleitet,
an ihm lediglich Licht und gar keinen Schatten zu sehen.
Was von der sittlichen Intelligenz einzelner großer Männer
der besten Zeit mit Recht gesagt werden kann, wird hier
auf das ganze Volk während des Verlaufs seiner Gesamt-
entwickelung übertragen, so daß die Einleitung mehr den
Charakter eines Panegyrikus als den einer zuverlässigen
Würdigung der griechischen Kunst trägt. Im einzelnen
sind die stilistischen Eigentümlichkeiten, welche aus dem
zu den Bildwerken verwandten Stoff hervorgehen, anschau-
lich geschildert und richtig begründet, gut ist auch die
Entwickelung der Bewegungsprobleme dargestellt. Das
Inhaltsverzeichnis, das meist nur die notwendigsten An-
gaben über Bedeutung und Entstehungszeit der Originale,
sowie über Ursprung und Ergänzung der dargestellten
Kopien enthält, ist frei von solcher Überschwenglichkeit
und entspricht so seinem Zweck in höherem Maße. In
Rücksicht auf die Einzelerklärung wäre vielleicht zu be-
denken, ob die Jünglingsfigur aus Subiaco (Nr. 25) nicht
besser als supplex, der sich im Anlauf niederwerfend nach
Kinn und Knie eines vor ihm stehenden Mannes faßt, zu
erklären ist. Damit schwände auch der Grund, das Werk
bis ins 5. Jahrhundert zurückzudatieren, was besonders
bei unmittelbarem Anblick der Statue selbst kaum möglich
erscheint.

Nach diesem ersten Bande kann man von der Samm-
lung »Die Welt des Schönen« nur Gutes erwarten.

H. Steuding.

Kgl. Rkademie der Künste

Die Wettbewerbe um die Großen Staats-
preise im Betrage von je 3300 Mark finden
im Jahre 1908 auf den Gebieten der Malerei
und der Bildhauerei statt.

Zugelassen zu diesen Wettbewerben werden
nur Künstler preußischer Staatsangehörigkeit, die
zur Zeit der Bewerbung das 32. Lebensjahr noch
nicht überschritten haben.

Bewerbungen haben zu erfolgen entweder:
bei der Akademie der Künste in Berlin bis 3. April
oder bei den Kunstakademien in Düsseldorf,
Kassel, Königsberg i. Pr. und dem Staedelschen
Kunstinstitut in Frankfurt a. M. bis 24. März 1908.

Ausführliche Programme für die Wettbe-
werbe können vom Bureau der Akademie der
Künste in Berlin, W. 64, Pariserplatz 4, unent-
geltlich bezogen werden.

Berlin, den 15. Dezember 1907.

Der Senat, Sektion für die bildenden Künste

Arthur Kampf.

Kgl. Rkademie der Künste

Die Wettbewerbe um die Stipendien der
Michael Beerschen Stiftungen im Be-
trage von je 2250 Mark finden im Jahre 1908 statt.

a) bei der Ersten Stiftung für Maler jüdischer
Religion,

b) bei der Zweiten Stiftung für Bildhauer ohne
Unterschied des religiösen Bekenntnisses.

Zugelassen zu diesen Wettbewerben werden
nur Künstler im Alter von 22 bis 32 Jahren,
die ihre Studien auf einer deutschen Akademie
gemacht haben.

Bewerbungen haben bis zum 3. April 1908
zu erfolgen.

Ausführliche Programme für die Wettbe-
werbe können vom Bureau der Akademie der
Künste in Berlin, W. 64, Pariserplatz 4, unent-
geltlich bezogen werden.

Berlin, den 15. Dezember 1907.

Der Senat, Sektion tür die bildenden Künste

Arthur Kampf.
 
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