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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 2.1888-1889

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Heft 21
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Aus der Bücherei
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Zeitungsschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.11724#0339

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einem großen Pnblikmn schon bekannt — es wird um fo
lieber die Gelegenheit ergreifen, hier dies und jenes, was ihm
befonders gefiel, nachzulesen. l7,ört inan doch in folchen Fällen
den charakteristischen vortrag des verfassers gleichfam noch
einmal mit dem Gedächtnis.

Leitgenössiscbe Tondicbter. Studien und Skizzen
von N. Lharles. (Leipzig, Roßberg). — Ls ist ebenfo
fchwierig wie verdienstlich, in der Aunst iiber zeitgenössische
Meister zu schreibeu. Ist doch die neuere Runsterscheinung
mit uns noch gleichsam verwachsen, noch nicht losgetrennt, um
sich uns von allen Seiten zu zeigen. Lharles hat bei der
Bewältigung seiner schwierigen Aufgabe jedensalls Anerkcnnens-
wertes geleistet. Lr spri'cht iin vorliegenden Buche über:
Lißt, wagner, Bülow, Raff, Lrdmannsdörser nnd Frau,
Reinecke, Brahms, Rubinstein, Grieg, Lassen, Ioachim und Ristler.

/Ibusikallscbe Ltlldienköpte. von La Mara. vierter
Band. 3. verb. Auflage. (Leipzig, Breitkopf L bsärtcl.) —
Aussätze über bsändel, Bach, Gluck, bsaydn, Mozart und Beet-
hoven. Ls werden in ihnen Lebensskizzen sowie Urteile über
die großen kverke der Besprochencn und über ihre geschicht-
liche Stellung gegeben, und zwar so, daß das biographische
Element mit dem beurteilenden, das geschichtliche mit dem
ästhetischen auss innigste verbunden crscheint. Besonders der
Lrwähnnng wcrt erscheinen die sorgfältig ausgearbeiteten
verzeichnisse über die kverke der Tonmeister; sie sind durch
La Naras eigene Forschnngen mehrsach bereichert worden. —
Ghne Zweifel ist auch dieser Band des gediegenen und doch
nicht schwerfälligen lverks dazu angethan, in Fachkreisen wie
in der gebildeten Leserwelt überhauxt jene Teilnahme zu er-
regen, welche die kverke der Versasserin noch nimmer erweckt
haben. Ihre Beurteilungen zeigen sich aus durch Bestimmt-
heit, Alarheit und Sachlichkeit, ohne den erwärmenden vortrag
der persönlichen Ueberzeugung vermissen zn lassen. Steht
auch der Schreiber dieser Zeilen nicht durchweg mit dem In-
halt der Beurteilung Lharles im Linklang, hätte er insbe-
sondere- bei der Besprechung der bvagnerschen Dichtungen im
Ausholen bis zu den zu Grunde liegenden nrsxrünglichen
Sagen, sowie im Lingehen aus den philosoxhisch-ästhetischen
Standprmkt lvagncrs, der nicht nach sdrinzipien der herkömm-
lichen Äslhetik bcurteilt sein will, gewünscht — so hält er sich
doch sür verpflichtet, die „Zeitgenössischen Tondichter" des
versassers als sehr anregende Le'ktüre lebhast zn empsehlen.

R. R.

Sollten unter den bemittelten unserer Leser einige sein,
denen „dtc grripblscben 'lkünste" — jcne von Richard
Graul im Verlage der „Gesellschast sür vervielfältigende
Aunst" zu lvien herausgegebene kostbarste deutsche Zeitschrist —
noch nicht bekannt geworden, so möchten diese Zeilen zur ver-
mittelnng solcher Bekanntschaft dienen. Die herrliche publi-
kation ist, wie der Name besagt, den vervielfältigenden Aünsten
gewidmet: in Aupserstichen, Radirungen usw. werden uns

Meisterwerke zunächst in Nachbildungen von Meisterhänden ge-
boten, während zahlreiche Bilder im Texte kunstgeschichtliche
und kunstkritische Abhandlungen berusener Männer erläutern.
Das Iahrcsabonnement auf sechs 2—3 Bogen starke bjefte
mit durchschnittlich je 5 Aunstblättern beträgt dabci nur 30
Mark — der Abnehmer zahlt also für eine Radirung nicht
mehr, als z. B. eine Photograxhie in Rabinetformat'in den
Runstansstellungen zu kosten xflegt! Den ganzen Text mit
seinen Bildern, sowie die beigegebene „Lhronik sür verviel-
fältigende Aunst" erhält er dann sozusagen unberechnet mit
in den Aaus. In der That, es ist staunenswert, was die
lviener Anstalt ihren Abnehmern bietet! — lvir denken, vom
Fortschreiten der veröffentlichung den Lesern dcs „Aunstwarts"
dann und wann Aenntnis zu geben. ^

Gescbicbte der Mcrmamien in Lizilien. von A. F.

Grafen von Schack. (2 Bde., Stuttgart, Dtsche verlags-
anstalt.) — Schacks lverk über die Annst und poesie der
Araber im Abendlande dürsten nicht viele gelesen haben,
dcnen nicht der lvunsch ausgestiegen wärc, gerade das Buck
von Schack zu lesen, welches er uns nun geboten hat, ich
meine, gerade ein lvcrk über das Sizilien jener Ieit. Ist
doch die arabische Anltur nirgends in ähnlicher lveise mit
euroxäischer Aultur friedlich zusammengetroffen, in ähnlicker
lvcise mit ihr verfiochten worden, wie hier, bot sich doch da-
her nirgendwo sonst so reiche Gelegenheit, das Norgen- und
das Abendland in jener Lpoche bei einander zu zeigen.
Allerdings wiegt in den vorliegenden Bänden die Geschichte
im engeren Sinne von der Aultur- und Aunstgeschichte vor.
Aber — abgesehen davon, daß ein Schack ja an und sür sich
unsähig war, die Geschichte nur als Aneinanderreihung det
Daten von Nofereignissen und Schlachten zu schildern —: wir
sinden im lverke auch eingehende Darstellungen über Dichtung
und Aunst, lvissenschast und geistige Bildung jener Zeit in
jenem Lande, die von der Besähigung Schacks zur Lösung
seiner Ausgabe auss Glänzendste abermals zeugen. Aurz und
gut: Schacks neue Schrist, schon als .erste zusammensassende
und anch aus arabischen Guellen geschöxste Geschichte der
Normannen in Sizilien von hohem wissenschastlichen Vert, ist
zngleich ein Buch voll lebendiger Anregungskrast sür jeden
Gebildeten. Man legt es aus der 6and mit den Lnipsin-
dungen seines versassers: „Ls mag thöricht erscheinen, dek
lveltgeschichte einen andern Lans wünschen zu wollen, als den,
welchen sie in der That genommen, indessen vermag man
kaum den Ausdruck der Trauer darüber zu unterdrücken, daß das
normannische Reich, welches nnter einer Reihe hochsinnigerFürsten
während der dunkelsten periode des Nittelalters eine seltene
Geistessreiheit und dabei schöne Ansänge einer höheren Aultur
aus dem Gebiete des lvissens, der Auirst und Poesie entsal-
tete, durch die brutale Gewalt eines entarteten lsohenstausen
auf so grauenvolle lveise zu Grunde gehen mußte." Nit
lheinrich VI. schließt denn auch das Buch.

Lettuiigsscbau.

* Uedcutet: Kespreckung ven Linzclwerken, f: bildlicbc Lrläutcrung der Nutsatze oder Kcigabe von Kildnissen.

Dicbtuug. (Aeller) L. F., M. N. N. 328; Schiffner, Dtsch.
vlksbl. ;y2; Avenarius, T. R. ;66; Gottschall, Schlek. Z.
496 ff Gartenl. 28; F. v., Nationalz. 4t4; Nauthner,
Nation 4t; Airchbach, Mag. 30; Mamroth, Frs., 200. —
(lsamerling) I. bsart, T. R. tL9s; Nather, Schles. I. 490;

Salomon, III. Z. 2404; lsarden, Nation 42. — (Goethe
in Berlin) Pröhle, Nat.-Z. 420. — (Groth) Iiel, Salon
t t- — (B. v. Suttner) Troll-Borostyüni, Frauenberus 5. —
(Die Poesie der lVenden) —rt., Schles. Z. 36;. — (Die xoe-
tische Ukraine) Ruhe, Lpz. I. w. B. 79. — (lselene Swarth)
Pluim, Mag. 30. — (Drachmann) Zschalig, N. u. S. )49-
— (Lminescu) Romän. Rev. 7. — (Leconte de Lisle)
lveigand, N. Z. 7. ^— (Tagesschriftsteller und Zeitromane)
Grenzb. 28. — (Fabel u. Sxrache) Nos, Allg. Z., B. )76
Tbcurer. iMustertheater u. Nationalbühne) D. B.-G. 29.
(Persallsche Bühnenresorm) Lewes, Mag. 3;; ff A. v. Berneck,
Schorers Fbl. 26; Aßmus, Grenzb. 28. — (Schauspiele
des Mittelalters) Bornhak, D. B.-G. 30. — (Schweizer
Schauspiel d. Resormationszeir) Genoe, Nat.-Z. 428. —
(Das Theater d. großen Revolution) Allg. Z., B. ;79- —
(Bauerntheater) Achleitner, lseimgarten
/Ildusik. (Bayreuth) Reimann, A. M.-I. 29 s.; Göllerich,
Dtsch. vlksbl. ;94 — (lvagner u. d. Lhristentum) portig,
A. M.-Z. 29 s. — (Börnes verhältnis zur Mufik) Bock,
Frs. Z. 207. — (Tonkünstlervers. in lviesbaden) llhl, Schles.
Z. 460. — ;lvagners Meistersinger) Broesel, Mus. lvbl.

3). ^ (Abweichungen v. d. Vorschriften d. Aomponisten)
lvitte, ebd. — (Nochmals „Lhorübungen") plüddemann,
Shalle 30. — (lvüllner) ff vogel, Shalle 29. — iMarie
Soldat) si vogel, N. M.-I. 14. — („Der Musik-lvinter")
Ehrlich, N. u. S. 149.

lMlbeudc Iküuste. („Alte Formen — neuer Still") Gur-
litt, Dtsch. Bauz. 58. — (S. v. Lrane) Merlo, I. s. chr.
A. 4. — (Stistskirche Freckenhorst) fi Lffmann, ebd.
(Marktkirche Langensalza) fi Sommer, ebd. — (Restäurirung
v. Airchen) Reichensxerger, ebd. s. — (Auxserstecher d. )8.
Iahrh.) lv. Schwarz, Sammler 7 ff. — (Gesterr u. dtsche.
Aunst a. d. lveltansstellg.) Bahr, Dtsch. Z. 6304. — (Münch-
ner Ansstellung) A. v. Mensi, Schles Z. 487 ff.; fi Raupp,
III. Z. 2404. — (Nünchens Pfiichten gegen die Aunst)
lhirth, M. N. N. 327. — (Turnen u. Aunst) Thoma, ebd.
335. — (Aus römischen Ateliers) Th. lfi, T. R. ;?4; ls.
Barth, A. s. A. 2). -— (Photographie i. d. mod. Aunst)
Raupx, A. s. 2k. 2;. — (Ausgrabungen a. d. Akropolis)
Bötticher, Grenzb. 27. — (Albertinum in Dresden) ff III.
I. 2405

Auustbaudwerk uud vcrmiscbtes. (Perspektiv. Aörper-
zeichnen) Zeppenfeld, Mrnament )o. —^ (Aunst u. lsand-
werk in Iapan) * pietsch, Schles. I. 4;5 s. — (Roman.
Altarleuchter) ff Schnütgen, I. s. chr. A. 4. — (Retrospekt.
Aunstg. Änsst. im Trocadero) ders., ebd. — (Nod. Nachbild.
alter Aunstgegenstände) Stockbauer, IU. Frauen-Z. 28.


—S


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