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Hechberger, Werner; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Adel im fränkisch-deutschen Mittelalter: zur Anatomie eines Forschungsproblems — Mittelalter-Forschungen, Band 17: Ostfildern, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.34731#0537

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Das Spätmittelalter - Die Ausprägung sozialer und politischer Stände

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aus, daß sich der Adel als gesellschaftliche Elite behauptete^. Sabloniers Formel
vom „Adel im Wandel" schuf einen Konsens, dem sich fast alle neueren For-
schungen weitgehend anschlossen. Im Zuge der Bemühungen sozialgeschichtlich
orientierter Ansätze, die Dominanz des Adels in den unterschiedlichsten gesell-
schaftlichen Subsystemen zu erweisen, ist auch die Vorstellung, man könne von
der Entstehung andersartig definierter Gegeneliten sprechen, in die Kritik geraten.
Im Vergleich zur Herkunft und den damit verbundenen sozialen Beziehungen
gelten der Forschung Reichtum und Bildung alleine als noch immer weniger be-
deutend für die gesellschaftliche Position, zumal generell hervorgehoben worden
ist, daß diese Kriterien keineswegs einander ausschlossen. Allerdings ist bei eini-
gen Themen in jüngster Zeit auch betont worden, daß Ansätze, in denen gesell-
schaftliche Subsysteme wie die Stadt oder die Universität als prinzipiell ähnlich
strukturiert wie die soziale Umwelt oder gar als Spiegelbild der Gesellschaft be-
trachtet werden, für manche Fragestellungen nicht ganz überzeugen können und
vielleicht sogar wesentliche Aspekte ausblenden.

481 Vgl. K.F. WERNER, Naissance, S. 507-513; DlLCHER, Adel, S. 79-86.
 
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