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Monatsberichte über Kunst und Kunstwissenschaft — 3.1903

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Voll, Karl: Albrecht Dürers Paumgartner-Altar in der Münchener Pinakothek
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https://doi.org/10.11588/diglit.47725#0062

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43

Abschrift.
Unszerm besonder lieben Wolffangen Löfielholz, desz
Innern Raths der Statt Nürnberg etc. 28. septem-
bris 1612.
Von Gottes genaden Maximilian Pfalzgraue bey Rhein,
Herczog in Obern und Nidern Bayern etc.
Unszern grusz zuuor, besonders Lieber,
aus dem einschluss hast du mit vmbständten
zuvernehmen,was wir an die Fürsichtigen, Ersamen
Weiszen unszere auch besonder liebe, Bürgermeister
vndt Rath der Statt Nürnberg, wegen eines, von wegen
(sic!) Albrecht Dürers handt, gemahltem stuckhe,
damit wir solches in unszerKunstCammer bekommen
möchten, schriftlich gelangen Lassen, vndt sie er-
suchen, vns hierunter verholffen zu sein, Dieweill
vnns dann unverborgen, wie vill du disorths ver-
magst, vndt dasz du vor anderen das meiste hiebei
thun kanst, Inmaszen wir dann daz gnedige un-
gezweifelttvertrauen, in dich sectzen, du werdest
vnns desfalls vordem gern willfahren, Alls haben
wir nicht umbgehen wollen, eben diszer Sachen
halber, auch dir hiemit absonderlich zue schreiben,
vndt dich, in ebenmeszigem vertrauen zue ersuchen,
daz du es, durch dein interposition und befurdernus
wie du woll kanst bei gedachtem Bürgermeister ondt
Rath, dahin richten wollest, damit wir diszes uns-
zers begerens gefaster Hoffnung, vndt unszerem
verlangen nach, gewehret werdten, hievon beschicht
uns ein sonderbahres, angenehmes wollgefallen, so
wir hinwiderumben, auf iedte sich ergebendte ge-
legenheit, gegen dir in gnaden, damit wir dir Vorders
gewogen, wollen erkennen, Datum München, den
4. octobris anno 1612.
Maximilian m. propria.

Originalbrief.
Dem Fürsichtigen, Ersamen, vnnd Weisen vnnsern
besonnder Lieben, Burgermaister vnnd Rath, der
Statt Nürnberg.
Von Gottes genaden Maximilian Pfaltzgraue beiRhein,
Hertzog in Obern vnnd Nidern Bayern etc.
Unnsern grues zuvor, Fürsichtige, Ersam, Weis,
besonder Liebe, Wür wollen nicht zweiflen, es werde
Euch etwas von unserer Kunst Camer, und dasz
wür in derselben, mit allerhanndt nit gemainen Ge-
mälden versehen, vorkommen sein; Wann wür dann
auch von Albrecht Dürers, als Eures vor disem
gewesen, mitburgers hannd, zue mererem Ruem
und Zierde, gern ain stuckh haben mechten, vnnd
souil berichts empfangen, dasz bei St. Katharina
in Nürnberg, ain Altar Tafel, vorhanden sein solte,
dern man in solcher Kürchen leichtlich zuentrathen ;
daneben aber hoffen wollen, dasz Ir bishero unser
gegen Euch, vnndt gemainer Statt guette zuenaigung
verspürt haben mechtet, dahero wür umb souil mer
vnns auch wilfhäriger gegen naigung versehen;
Als haben wür hierunter Euch selbs zueschreiben,
vnd ersuchen wollen, ob Ir Vnns zu sonderbarm
gefallen, die sach dahin woltet vermitlen, damit
Vnns solches stuckh gegen der bezalung, oder im

fahl es damit, wider vnser verhoffen, ain anndere
gelegenhait haben solte (dessen wür vnns doch
nit, sondern vil mer alter guetter wilfharung
versehen,) ein annders dergleichen gefolget werde;
Solches zu deme wür hieraus gegen Vns, Euer wohl-
mainend gemieth zuverspüren, wollen würs gegen
Euch, vnd Eurer Statt, auch Bürgerschaft’!, hienwider
auf begebende gelegenhait gewislich erkhennen vnnd
wür bleiben Euch mit gnaden vorders beigethon.
Datum in vnnser Statt München den 4. octobris
anno 1612.
Maximilian M. p.
Rathsverlasz.
Actum Mittwochs den 30. Septembris Anno 1612.
Herren Maximilian, Herczogs zue Bayern etc.
schreiben vndt begeren, seiner Fürstlichen Durch-
laucht einen Altar in St. Katharina Closter Kirchen,
so von Albrecht Dürers Handt gemahlet, oder doch
sonsten ein Dürerisch gemähl, für dero Kunst-
Cammer veruolgen zu Lassen, soll man Herrn Jakob
Starkhen alls Verwaltern ermeltes Closters, vmb
bericht, wie es mit dieszem Altar beschaffen zue
stellen, sonsten aber bey Jörgen Römer, Hannszen
Im Hoff, Hannszen Gebhardt, Laczarus Hartstörffer,
Julius Ayrers Erben, vndt anderer orthen nachfragen,
ob ein Dürerisch gemähl zur handt zu bringen,
Inmittels aber des Herczogs in Bayern vnderlässig
beantwortten, dasz meine herren solcher gemähl
halben erkundigung einziehen, vndt gegen seiner
Fürstlichen Durchlaucht sich ferner erclären wollen,
Mann soll auch nachsehen, ob nit hiebeuor, der-
gleichen begeren auch einkommen, vndt wie das-
zselbe abgeleint wordten. Actum Mittwochs den
30. Septembris 1612.
P. Herren Wolff Löffelholcz
Rathschr.
Concept.
An Herren Maximilian Pfalczgraven bey Rhein,
Herczogen in Öbern vndt Nidern Bayren.
Gnedigister Herr, Euer Fürstlichen Durchlaucht
schreiben, vndt gnecligist begeren, ein Altar Tafel
bei St. Katharina allhie, von weilandt vnszerem
Burger Albrechten Dürer seeligen, verfertigt be-
tretend!, haben wir empfangen, vndt Inhaidts abhörendt
vnterthenigist vernommen; Ob nuhn woll gegen
Euer Fürstlichen Durchlaucht wir vns darauf
allsbaldten vnterthenigist hinwicler beantworttlich
gern erclert haben wollten, dieweill wir aber desz-
wegen zuuor nothwendige erkundigung einnemmen
müssen, Haben wir nit vnterlaszen sollen, solche Euer
Fürstlichen Durchlaucht hiemit loco Recepisse,
vnterthenigist anzuefugen, mit dem erbietthen, der-
selben vnszer resolution, förderlich vnterthenigist
zue kommen zue laszen, bestes fleisz bittendt, desz
Verzugs gnedigst vnbeschwert zu sein, vndt sein
Euer Fürstlichen Durchlaucht zue angenemer
Immermuglichsten Diensterzeigung, iederzeit so
beraith alls willig.
Datum den 1. Octobris anno 1612.
 
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