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Monatsberichte über Kunst und Kunstwissenschaft — 3.1903

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Voll, Karl: Albrecht Dürers Paumgartner-Altar in der Münchener Pinakothek
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https://doi.org/10.11588/diglit.47725#0063

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44

Concept.
Durchleuchtigster Fürst, Gnedigster Herr, Euer
Fürstlichen Durchlaucht seindt mein ieder zeit vnter-
thenigste willigste dienst zuuor [berait]. deroselben
schreiben, darinnen sie mir gnedigst zuerkennen
geben, was sie wegen eines, von weilandt Albrechten
Dürers Handt gemahlten stucks, so in St. Katharina
Closter allhie vorhanden, meinem Ersamen Rath
meine Herren vndt freundt, in gnaden gelangen
Lassen, mit gnedigstem beuelch, dasz ich müglich-
sten fleisz anwendten sollte, damit Euer Fürst-
lichen Durchlaucht in solchem ihrem ansinen unter-
thenigst willfahrt werdte. hab ich mit gebürender
Reuerencz empfangen, wie ich mich auch gancz
schuldigst erkenne, Euer Fürstlichen Durchlaucht
in allem muglichstem, gehorsamist zue dienen,
allszo hab ich nit vnterlaszen, so baldt solch ihr
schreiben an gebuhrendte orth zue vberliffern, vndt
ableszen zu laszen, vnd findte, dasz gedachter
Rath, nicht weniger alls Euer Fürstliche Durchlaucht
sich deszen zue ihnen gnedigst versehen, gancz
willig vndt begierig ist, deroselben so vill immer
sein kann, vnterthenigste dienst, vndt angeneme
willfahrung, zue erweiszen, vndt das es an ieczo
diszer Tafel halben, allein auf fernerer erkundigung
beruhe, darauf furderliche Resolution erfolgen soll,
welche ich meines vermögens gern sollicitiren will,
Euer Fürstlichen Durchlaucht mich zue Fürstlichen
Hulden vnterthenigst beuehlendt. Datum Nürn-
berg den 1. Octobris anno 1612.
Euer Fürstlichen Durchlaucht
Vnterthenigster
Wolff. Löffelholcz von
Kolberg etc.
Abschrift.
Vnserem besonder Lieben Wolffgangen Löffelholcz
desz Innern Raths der Statt Nürnberg.
Von Gottes Gnaden Maximilian Pfalczgraue bei
Rhein etc., Herczogzu Öbern vndt Nidern Bayern etc.
Vnszeren grus zuuor, besonder Lieber wir
haben dein Antworthschreiben vom verwichenen
Monats Octobris zue recht empfangen, vnd seines
Inhalts ableszendt verstandten, wie vnns nuhn zue
gnedigstem gefallen reichet, dasz Bürgermeister
vndt Rath gancz willig vndt begierig, vnszerem
begeren, so vill Immer sein kann, angeneme will-
fahrung zue leisten, wie auch du an deinem fleisz,
vndt muglichem sollicitiren nichts ermanglen zue
lassen gedacht etc.
Alls versehen wir vnns auch hiemit zu dir
gnedigst, du werdest dir die sach von vnszeret
wegen, nit allein angelegen sein Laszen, sondern
auch allszo befurdern helffen, damit wir im werckh
zue verfführen, besagte Bürgermeister vndt Rath
vnns mit gutter Willfährigkeit beuorab, in einer
so geringen Sachen, zugethan gestaltsamb wir

vnns gnedigst vndt gänczlich getrosten, es werdte
bei diszer sach kein Verhinderung obhandten sein,
warumb vnszerem beschehenem ansinnen, nit konnte
willfahrt werdten.
Solches seindt wir nit allein, gegen dir, sondern
auch Bürgermeister vndt Rath gesambt vndt In-
sonders mit gnaden, mit denen wir dir vnd ihnen,
ohnedas woll genaigt, hinwiderumben zue erkennen
erbiettig, wie wir dann auch, der verhofften will-
fährigen erclärung, nuhnmehr ehistes gewerttig sein;
Datum In vnszerer Statt München, den 2. Novembris
anno 1612.
Maximilian.

Concept.
An Herren Maximilian Pfalczgrauen bey Rhein,
Herczogen in Öbern vndt Nidern Bayern etc.
Gnedigister Herr, Eur Fürstlichen Durchlaucht
anderweith schreiben, vndt gnedigist begeren, ein
Altar Tafel in St. Katharina Closter allhie, von
•weilundt vnszerem bürgern Albrecht Dürern, ver-
ferttigt, belangcndt, haben wir vnterthenigist em-
pfangen, wie wir nuhn solch Euer Fürstlichen Durch-
laucht gnedigist hegeren, aus villen vrsachen, sonder-
lichen aber darumb nit gern vernommen, dasz allein
noch diszer einige Altar, von gedachts Dürers
handten, allhie vorhandten, anderer seiner Gemählen
auch fast keines mehr, diszer orthen zue finden,
allszo mögen Euer Fürstlichen Durchlaucht wir nit
verhallten, dasz berührter Altar vndt Tafel, dem
geschlecht der Baumgarttner allhie zugehörig, denen
es schwer vndt bedencklich fallen thut, solche von
sich zue Laszen. Aber wie diszem, dieweill Euer
Fürstliche Durchlaucht gnedigiste Affection, vndt
erzeigte Willfährigkeit, gegen vnns, vndt gemeiner
Statt, wir bisz dahero in vill ersprieszliche wege
befundten, haben deroselben zue vnterthenigsten
ehren vndt gefallen , wir nit vnterlaszen mit
ermeltem geschlecht der Paumgarttner, deszwegen
zue handlen. vndt es dahin gebracht, dasz sie ihren
willen, gutthwillig darein ergeben, gestallt dann
Euer Fürstliche Durchlaucht mit mehrangeregter
Tafel nuhnmehr gnedigist, begerttermaszen, vnter-
thenigiste willfahrung beschehen soll, allein die-
weill der Altar, in angeregtem St. Catharina Closter,
Complirt werdten musz, sein wir bedacht von der
gedachten darein gehörigen Tafel, eine Copey oder
Contrafeht machen, vndt berührtten Altar wider
ergänczen zu laszen, vntertenigist bittendt, Euer
Fürstliche Durchlaucht eines kleinen Verzugs vn-
beschweert zue sein. Wollen wir allsdann gedachte
dürerische Tafel, Euer Fürstlichen Durchlaucht be-
uelchhabern allhie, vnszerem Burgern Eustachio
vnterholczern, dieselbe Euer Fürstlichen Durch-
laucht vfs furderlichst zuezueschickhen, zuestellen
Laszen, welches Euer Fürstliche Durchlaucht, Denen
wir auch in anderem, nach vermögen zue An-
emblicher vnterthenigster diensterzeigung, so be-
reit alls willig vndt gefliszen, vnterthenigst nit ver-
hallten wollen. Datum den 31. Octobris anno 1612.
 
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