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Monatsberichte über Kunst und Kunstwissenschaft — 3.1903

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Voll, Karl: Albrecht Dürers Paumgartner-Altar in der Münchener Pinakothek
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https://doi.org/10.11588/diglit.47725#0064

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45

Concept.
An Herren Maximilian Herczogen In Bayern etc.
Durchleuchtigster Fürst, gnedigster Herr, Euer
Fürstlichen Durchlaucht anderweith gnediges
schreiben, darinnen sie mir abermahls gnedigst
beuohlen, Ihres bei einem Ersamen Rath allhie
gehtanes gnediges ansinnen, wegen einer Altar
Taffel in St. Catharina Closter, nieht allein mir
angelegen sein zue Laszen, sondern auch nach
meinem bestem vermögen zu befördern, hab ich
mit gebührender Reuerencz empfangen. Wie ich
mich nuhn schuldig weisz, Euer Fürstlichen Durch-
laucht Allervnterthenigste möglichste dienst zu er-
weiszen, Allszo hab ich nicht vnterlaszen, bei ge-
dachtem Rath, vndt den Paumgarttnern alls welchen
solche Taffel alls Stifftern zuestendig, mit allem
fleisz zu sollicitiren vnd anznehallten, das derselben
in ihrem gnedigen suchen vndt begeren, möchte
vnterthenigst willfahrt werdten, Obnuhn woll allerlei
difficulteten sich eraignet, alls dasz der nuhnmehr
in Gott ruhendten Kayszerlichen Mayestät — hoch-
seeligster gedechtnus, — gleichmesziges einge-
wandtes begern, so steiff abgeschlagen wordten,
vndt auszer dieszem kein Dürerisches stuckh, in
einiger Kirchen allhie mehr vorhandten, vndt man
derowegen solches, zu seiner alls eines Burgers
gedechtnus zu behallten vrsach habe, vber desz
auch, diszer Altar nicht eines Raths, sondern dem
geschlecht der Paumgarttner angehörig, vndt es
fast bei der Burgerschafft, welche auf disz stuckh
ein sonders aug hat, vnuerantwortlich fallen wolle,
aus welchen vrsachen, man etwas vngern, vndt mit
beschwerung daran kommen, so ist iedoch dabei
erzehlet, vndt erinnert wordten, in was gnedigster
wolmeinlicher nachbahrschafft, das Hochlöblichste
Fürstliche Hausz Bayern, mit hieiger gemeiner
Statt Lange Zeit gestandten, vndt wasmaszen,
Euer Fürstliche Durchlaucht sich zue dero Con-
tinuation, so schrifftlich, allszo auch gegen meiner
wenigen Persohn, in gnaden mundtlichen erbotten,
auch bisz anhero im werkh gnedigst erzeigt, vndt
scheinen Laszen, vndt in erwegung deszen allen,
entlieh eruolgt, dasz nach erlangter behandlung
der allhieigen Paumgarttner, ein Ersamer Rath Euer
Fürstlichen Durchlaucht zu sonderen ehren vndt
gnedigstem gefallen, mehr gedachte Taffel volgen
zue Laszen bewilligt, darbei aber beuohlen haben,
ein fleissige copiam, ehist es immer sein kann,
machen zue Laszen, vndt dieselbe zu mehrer satis-
faction, vndt contento beedtes, der Paumgarttner,
vndt hieiger Burgerschafft zu verferttigen, vndt an
voriges orth einzumachen, der vnterthenigsten, ge-
trosten Hoffnung, Euer Fürstliche Durchlaucht
werdten diszen geringen Verzug, der, verhoffentlich
vber 6 oder 8 wochen, sich nit erstreckhen soll,
in vngnaden nicht aufnemen, sondern auch aus
diszer vnterthenigster willfahrung, eines Ehrsamen
Raths wolmeinendte vndt getreue affection ver-
merkhen, vndt wie biszhero, ihr vndt gemeiner
diszer Statt mit Fürstlichen Gnaden vndt Hulden
gnedigst zugehtan verbleiben, vndt sich deszen ver-
gwiszen, dasz hingegen deroselben, zue ieder be-

gebendten gelegenheit, alle vnterthenigste dienst,
vndt ehr erczeigt werden sollen.
Das hab Euer Fürstlichen Durchlaucht ich, zue
meinervnterthenigsten antworth,berichten, vndt dero-
selben darbei zue beharrlichen Fürstlichen Gnaden
gehorsamblich beuehlen wollen. Datum Nürnberg
den 31. Octobris anno 1612.
Euer Fürstlichen Durchlaucht vnterthenigster
Wolff Löffelholcz von Kolberg.

Originalbrief.
Dem Fürsichtigen, Ersamen, Weisen, vnnsern, be-
sonnder Lieben den Eltern vnd Gehaimen der Statt
Nürnberg.
Von Gottes genadenMaximilianPfalczgrauebey Rhein,
Herczog in obern, vnd nidern Bayern.
Unnsern grueszuuor, Fürsichtige Ersam, Weise,
besonder liebe. Unnsz ist Eur Anntwortschreiben
vom y nechsthingewichnen Monats octobris zu recht
eingebracht; Darausz wür ablesent vernommen,
waszgestalten Ir Euch gegen vnnsz erboten, auf
vnnszer lungster wegen einer Altartafel in St.
Catharina Closter, von weilent Eurem Burger
Albrecht Dürer verfertigt, beschechen gnediger An-
suchen, vnnsz Eur Erclerung ehistens zuekhommen
zlassen. Wann wür nun darfür halten wollen, Ir
werden der Sachen Erkhundigung, darauf Ir euch
gezogen, nunmer eingenomen haben; Alsz wollen
wür auch nit zweiflen, Ir werden Euch, angeregt
vnnSer begern in ainer so geringen Sachen, gegen
vnnsz also erzaigen, vnnd willferig erclern, wie
vnnser gnedig vertrauen zu Euch gestellt ist, vnnd
wür daher vrsach an die hanndt gewünnen, ain
solches gegen euch, in ainem anderen vnd mere-
ren zu erwidern, vnnd in gnaden zuerkhennen. Ge-
staltsam wür auch ohne das mit gnedigem willen
yederzeit wol genaigt verbleiben. Datum in vnnserer
Statt München den 2. novembris anno 1612.
Maximilian. Manu propria.

Copie.
Unszerem besonder Lieben Wolffgangen Löffelholcz,
des Innern Raths der Statt Nürnberg.
Von Gottes Gnaden Maximilian Pfalczgraue bey
Rhein Herczog in Obern andt Nidern Bayern.
Unszeren grusz zuuor, besonder Lieber, wir
haben aus deinem widerantworttschreiben vom 30.
Octobris alten Calenders mit mehrerem vernommen,
dasz vns Bürgermeister vndt Rath zue Nürnberg,
mit gewustem dürerischem Stuckh zue gratificiren
gewillt, wie wir nuhn ein solches zue sonderem
angenemen wolgefallen vermerkhen, alls thun wir
vnns auch gegen dir, deiner getragnen muhe-
walltung halber gancz gnedigst bedanken, vndt damit
du vnszer gnadt vndt gegen dir geneigten willen,
desto mehr zu verspühren, so Laszen wir dir hiemit
ein verguldt Trinckgeschirr verwahrt zuekommen,
 
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