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Monatsberichte über Kunst und Kunstwissenschaft — 3.1903

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Voll, Karl: Albrecht Dürers Paumgartner-Altar in der Münchener Pinakothek
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https://doi.org/10.11588/diglit.47725#0065

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46

solches von vnszerttwegen anzuenemen, zu be-
hallten, vndt vnszer darbei im bestem zugedenkhen.
Getrosten vnns auch du werdest darob sein, damit
vnns obberuhrte Tafel, nach beschehener Abcontrar
fehung ehestens zugeordtnet werden möge, So wi-
dir hinwider antworttlich gnedig nit wollen ver-
hallten, vndt bleiben dir mit gnaden in der zeit
wol geneigt. Datum in vnszer Statt München, den
16. Novembris anno 1612.
Maximilian.1)

Von Gottes Gnaden Maximilian Pfalzgraue bey
Rhein, Herzog in Ober, und Nidern Bayern.
Unsern Grues zu vor, besonder lieber, Wür
haben aus deinem wass vom 10 dits zue geordt-
neten schreiben mit mehrerem verstanden, was ge-
stalt uns Bürgermeister und Rathe zu Nürnberg
die bewusste Diererische Altartafl volgen zlassen ge-
wilt. Raicht uns ein solches, wie auch dein ge-
brauchter Vleiss zu sonderm angenemmen wohl-
gefallen. Damit du auch unsere wirkliche Gnadt
desto mehrer zu verspüren, So thun wir dir hie-
rmit ein vergult Trünkgeschir überschickeu, das
wollest von unsertwegen behalten und unser dabey
in guetem gedenkhen. Und sintemahln unserm
Begern die zween Baumgarten, welichen die ge-
malte Tafl zu gehörig gewest, hierin gleichfals guet-
willig condescendirt. Alss lassen wir dir hiebey
gefügte zwei Köttelein an jedem ein Gnaden—Pfen-
ning hangendt zuekhomen, die würdest du yedem
von Unsertwegen zu presentirn wüssen. Gleicher
Gestalt wollest neben verwahrte Gestattl, Wolffen
Löfflholz in unserm Namen alssbalden zuestellen.
Wir versehen unss auch endtlichen zu dein gunst
du werdest zu Volge deines Anerbittens an deinem
embsigen Sollicitirn auch hinfürter nichts erman-
geln lassen, und darob sein, damit uns mehrbesagt
Tafl nachgeschehener abcontrofehung ehestens ge-
volgt werde, welche du auch also verwahrlich ein-
zumachen, damit sie keinen Schaden leide, oder
empfange und uns vfs aller eheist so sein khan
zu zu schikhen wüssen wirdest. Welches wir dir
hinwiederantwortlich gnedigs Meinung nit wollen
verhalten. Bleiben Dir daneben mit Gnaden ge-
wogen.
Datum in Unser Haupt Stat München den 16
Novemb. 1612.
Maximilian.

Copie.
Durchleüchtigster Fürst, Gnedigster Herr, aus
Euer Fürstlichen Durchlaucht gnedigem schreiben
hab ich mit freudten verstandten, dasz sie dero-
selben von einem Ersamen Rath allhier, gehtane
vnterthenigste willfahrung, sonderem (sic!) zu
gnedigstem wolgefallen aufnemen, vndt vermerkhen,
darbei dann Euer Fürstliche Durchlaucht sich zue
denselben aller fernerer diensterzeigung, wo es nur

') Abdruck nach Nagler in Naumanns Archiv.

Immer muglich sein, vndt die gelegenheit sich geben
wirdt, gewiszlich vndt In gnaden versehen mögen.
Das aber vber solches Euer Fürstliche Durchlaucht
auch meiner geringen vndt wenigen muhewaltung
in gnaden gedenckhen vndt mich mit einem so
treffenlichen, vndt ansehenlichem Praesent gnedigst
verehren, das weisz vmb dieselbig ich nimmermehr
zue verdienen, oder auch genugsamlich darfür
dancks zue sagen, ich erbiethe mich aber in vnter-
thenigkeit dahin, da ich solche mir erzeigte hohe
gnadt, nit allein so Lang ich Lebe, rühmen vndt
gedenkhen, sondern auch umb Euer Fürstliche
Durchlaucht euszerstes vermögens zu verdienen,
vnterthenigst befliszen sein will; Hiemit Euer Fürst-
lichen Durchlaucht zu fürstlicher gnadt mich vndt
gemeine disze Statt getreulichst beuehlendt etc.
Datum Nürnberg den 12. Novembris anno 1612.
Wolff Löffelholcz.

Verlasz der Herren Eiteren.
Uff Herren Maximilian Herczogen in Bayern etc.
Danckhschreiben für die bewilligte Altar Taffel aus
dem Katharina Closter, so von Albrecht Dürer ge-
mahlt, dabei mundtliche anzeigung beschehen, dasz
sein fürstliche Durchlaucht beedte Herren Paum-
garttner, ieden mit einem güldenen Kettlein, vndt
anhangendten gnaden pfenning vndt bildtnus seiner
Fürstlichen Durchlaucht vndt Herrn Wolff Löffel-
holcz, mit einem silberem Pocal 6 marcks schweer,
verehret, ist beuohlen, disz schreiben ruhen zue
Laszen, bisz die anbefohlene Copey, diszes ge-
mähls gefertigt wirdt, vndt ist auf die Herren
Loszunger gestehet, Pauluszen Baumgarttner
Pflegern zue Altorff, vndt Bernhardt Paumgarttners
söhnen, ihres Interesse halben auch eine Verehrung
zue thun etc. Actum Freyttags den 13. Nouembris
anno 1612.
P. Die Herren Loszunger
Herrn Wolff Löffelholcz.

Verlasz der Herren Eiteren.
Uf Herczog Maximilian in Bayern schreiben,
an Eustachium vnterholczer, darinnen begert wirdt,
dasz meine Herren auch die flugel desz bewusten
Altars in St. Katharina Kirch sambt der Taffel ver-
folgen Laszen wollen, Ist beuohlen, durch den vnter-
holczer antworten zue Laszen. dasz er zwar disze
Altar Taffel selbs gesehen, vndt befundten, dasz
es ein schlecht gemähl das nit von desz Dürers
Handt gemahlet, vnd das der muhe nit werth sein
möchte, gehn München zue führen, doch wann es
ihre Fürstliche Durchlaucht begere, wolle mans
derselben auch verfolgen Laszen, die wolle sich
aber wegen der Altar Taffel ein geringe Zeit ge-
dulden, bisz die Copey verferttigt werdte, dann
man bei diszen kurczen Tagen, damit nit eilen
könne etc. Actum Montags den 7. Decembris anno
P. Herren Wolff Löffelholcz etc.
 
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