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Monatsberichte über Kunst und Kunstwissenschaft — 3.1903

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Bibliographische Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.47725#0187

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153

der in erschöpfendster Weise die männlichen und
weiblichen Körperformen behandelt und zwar be-
zieht sich dies nicht einseitig auf den ruhenden
oder mässig bewegten Körper, sondern auch auf
solche Bewegungen und Stellungen, die ein ge-
waltiges Maass von Muskelarbeit beanspruchen.
In trefflicher Ausführung sind die dadurch bedingten
Muskel- und Sehnenveränderungen vor Augen
geführt, so dass sich der Studierende sofort über
die geheime Muskelarbeit, die zu irgend einer
Bewegung nötig ist, orientieren kann. Es ist selbst-
verständlich, dass ein derartiger Atlas, selbst wenn
er mit der peinlichsten Sorgfalt ausgeführt ist, wie
der vorliegende, das praktische Studium an der
Leiche nicht ersetzen kann. Aber als Hilfsmittel
ist er unentbehrlich. Wieviel wird trotz allen
Studierens wieder vergessen oder doch nur un-
deutlich in der Erinnerung erhalten. Da ist es

denn von unschätzbarem Wert, die verblassten
Erinnerungsbilder durch die Betrachtung dieser
sorgsam gezeichneten, anatomischen Tafeln wieder
in voller Schärfe hervorzurufen. Dies gilt übrigens
nicht nur den Künstlern, sondern auch dem Aesthe-
tiker und Kunstkrititer, mit deren Kenntnissen vom
menschlichen Körper es oft, zum Schaden manchem
gelungenen Kunstwerkes, schlecht bestellt ist. v. h.
Jaskulski, K. Erziehung zum Kunstgenüsse. Vortrag.
8. 43 S. Tardini, Czernowitz. Mk. —.40.
Loewenfeld, L. Ueber die geniale Geistesthätigkeit
m. besond. Berücksichtg. der Genie’s für bildende
Kunst. X, 104 S. Bergmann, Wiesbaden. 1903.
Mk. 2.80.
Praeterita. Selbstbiographie John Ruskins. Ueber-
setzt von Th. Knorr. 2 Bde. Heitz, Strassbg. 1903.
Vachon, M. Pour devenir un artiste: Maximes-conseils-
exemples. 8Ü. Delagrave, Paris, frcs. 3.50.

Ueberblick über die Zeitschriften.

Antiquitäten=Rundschau. Wochenschrift f. Museen,
Sammler und Antiquare. Verlag Continent, Berlin.
Nr. 16. Was lehren uns die grossen Ausgrabungen?
Aus der Werkstatt eines Restaurators. Maori-
Ausstellung im Museum für Völkerkunde in Leipzig.
Eine Reliquie der hl. Agnes. Ueber seltene Taler.
Alte Fächer und Uhren.
Ateneum. Nordisk Tidskrift för Konst. Utgifuare:
Wenzel Hagelstam. Helsingfors. Jahrg. I. Nr. 1.
Meinander: Den' medeltida Konsten i finland.
Romdahl: Bonde - Brueghel i samtida gravyrer.
Martin: Orientaliska Mattor. Siren: Carl Larsson
vom tecknare. Cederström: Ett observandum pä
medeltida Kyrkor. Meddelanden och Bokanmäl-
ningar. Jeder Artikel ist reich illustriert.
Blätter für Münzfreunde. Herausg. Dr. Buchenau.
Thieme, Dresden 1903. Nr. 4. Die Gussform einer
Laurentiusmedaille. Buchenau: Der Brakteatenfund
von Niederkaufungen. Buchenau: Zwei Hohlmünzen
des Grafen von Reichlingen und des Burggrafen
von Kirchberg (Schluss) etc.
Berliner Münzblätter. Herausg. E. Bahrfeldt. Berlin.
Jahrg. XXIII. Nr. 5. Lochner: Ueber einige seltene
Würzburger Heller des 15. Jahrhunderts. Friedens-
burg: Neue Zuteilungen schlesischer Denare (Fort-
setzung).
La Bibliofilia. Leo S. Olschki, Florenz. Vol. IV.
Disp. lla—12a.
Passerini: Pel rittratto di Dante. (Coh 12 illu-
strazioni.) Besso: A proposito di una versiona
latina della Divina Commedia. Fumagalli: Di
Demetrio Canevari medico e bibliofilo genovese
e delle preziose legature ehe si dicono a lui
appartenute. (Continua). Gerard: Un exemplaire
exceptionnel du Dante de Brescia de 1487. Con
6 illustrazioni. Notizie, etc.
The Burlington Magazine for Connoisseurs, illu-
strated e published monthly. K. W. Hiersemann,
Leipzig.

Diese unter Leitung von Robert Dell in englischer
Sprache erscheinende Kunstzeitschrift darf zum
vollkommendsten gerechnet werden, was auf diesem
Gebiete existiert. Dies gilt nicht nur für England,
sondern auch für den Kontinent. Was Reichhaltig-
keit und Vornehmheit der Ausstattung anbelangt,
so kenne ich nichts, was dieser Publikation an die
Seite gestellt werden könnte. Für England speziell
wird dadurch eine empfindsame Lücke ausgefüllt,
denn es besass bisher, obschon es an guten Kunst-
zeitschriften nicht gerade arm ist, kein periodisches
Werk, das ähnlich den massgebenden Kunstblättern
des Kontinents eine führende Stellung einzunehmen
vermocht hätte. Das Burlington Magazin ist eine
Kunstzeitschrift im weitesten Sinne des Wortes so-
wohl für Gelehrte wie auch für Kunstfreunde und
Sammler. Die beiden ersten Nummern präsentieren
sich als umfangreiche Folianten von zusammen 269
Seiten mit einer staunenerregenden Anzahl von Ab-
bildungen in allen möglichen Reproduktionsverfahren.
So enthält z. B. die erste Nummer äusser zahlreichen
Textabbildungen nicht weniger als 39 Tafeln. Aus
dem reichen Inhalt dieser Nummer sei erwähnt:
Berenson: Alunno di Domenico. Molinier: French
furniture of the 17. and 18. Centuries. Art. I. The
Louis XIV. Style-Introduction. Weale: The cardy
painters of the Netherlands as illustrated by the
Bruges Exhibition of 1902. Art. I. Christy: Con-
cerning Tinter-Boxes. Art. I. Domestic Tinter-
Boxes. Horne: A lost „Adoration of the Magi“
by Sandro Botticelli. An oriental carpets. Art. I.
Introd. Kingsley and Gronkowski: Types of
old Paris Houses. Art. I. Hotel De Lauzun,
Louis XIV. Period. Ffoulkes: The Date of Vin-
cenzo Foppa’s death. Frankau: A note on five
portraits by John Downmann. Nr. 2. Thompson:
The pageants of Richard Beauchamp, Earl of War-
wick, commonly called the Warwick M. S. Mac-
quoid: The evolution of form and decoration in
 
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