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Monatsberichte über Kunstwissenschaft und Kunsthandel — 2.1902

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Nr. 5
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Kunstgeschichtliche Notizen
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Koch, Günther: Ein Katalog über das Werk Josef Kriehubers
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https://doi.org/10.11588/diglit.47724#0283

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Ein Katalog über das Werk Joset Kriehubers.

Von Günther Koch.

Ungefähr an dem Tage, da sich der Geburts-
tag Kriehubers zum _hundertsten Male jährte*),
Mitte December vorigen Jahres, gelangte der erste
Katalog des Werkes dieses berühmtesten deutschen
Portrait-Lithographen zur Ausgabe.?) Der Autor ist
Woligang v. Wurzbach (Wien), der Sohn von Constant
v. Wurzbach, dem wir die bisher ausführlichste
Skizze der Biographie und den ersten Versuch
einer Uebersicht über die Arbeiten des Künstlers
verdanken.?) Das Verhältnis des vorliegenden Ka-
talogs zu diesem ersten Versuch wird am besten
charakterisiert durch den Hinweis, dass Wolfgang
von Wurzbach 2368 verzeichnet, sein Vater nur
ca. 700 aufführt. Wolfgang v. Wurzbach basierte
sein Verzeichnis auf genaue Katalogisierung aller
Kriehuber’schen Blätter, die in den in Betracht
kommenden Sammlungen vorhanden sind. Diese
Sammlungen — der Nachlass des Künstlers im
Besitze des Erzherzogs Rainer (Schloss Hernstein
b. Berndorf, N. O0.); die Collection der K. K. Hof-
bibliothek, des Museums der Stadt Wien, der K.K.





_ 1) Vorausgesetzt, dass man den 14. December 1801 als Geburtstag
annimmt, andere Angaben nennen den 14. December 1800.
. 2?) Wurzbach, Wolfg. v., Joseph Kriehuber. Katalog der von ihm
lithographierten Portraits. München, Verlag von Hugo Helbing. 1902.
gr 8%. XVIII, 308 SS. Mit Portrait Kriehubers in Lichtdruck. Eleg. Ganz-
leinwandband. Nur in 300 nummerierten Exemplaren gedruckt. Preis
20 Mark.

; a) In seinem „Biographischen Lexikon des Kaiserthums Oester-
reich“ (1865) XII. Bd. Ausserdem sind nur noch zu vgl. Dr. Franz Wibiral’s
Aufsatz in den „Graphischen Künsten“ III. Jhrg. (1881) u. der Nekrolog in
der „Zeitschrift für bildende Kunst“ XII. Jhrg. Beiblatt No. 21. .

Familien - Fideicommissbibliothek , die bedeutende
Sammlung des Autors, die kleineren der Albertina,
der Akademie der bildenden Künste — garantieren
wünschenswerteste Vollständigkeit der Wurzbach’-
schen Arbeit. Absolute Vollständigkeit ist ja
bei jeder bibliographischen Arbeit eo ipso ausge-
schlossen und dass auch hier eine kleine Anzahl
Blätter sich der Katalogisierung entzogen hat, ist
dem Autor selbst klar, aber es kann sich nur um
solche Kriehuber’sche Lithographien handeln, die als

Familienbilder ausschliesslich in den Händen der

Angehörigen der Portraitirten geblieben sind, und
diese eventuellen Lücken können nicht das Gesamt-
resultat der Wurzbach’schen Arbeit alterieren.
Dieses Gesamtresultat hat den wirklichen Stand
von Kriehuber’s Werk auf rund 2400 Blätter fixiert
und damit alle bisherigen Hypothesen über den
Umfang der Tätigkeit des Künstlers hinfällig ge-
macht, Hypothesen, die zwischen der Annahme von
1000 Portraits (Eitelberger) und 5—6000 Nummern
schwankten.

Die Katalogisierung der 2368 Portraits ist in An-
lage wie Ausführung eine gerade mustergiltige Arbeit,
die bei ähnlichen Aufgaben als Vorbild empfohlen
werden kann. Alle Blätter sind zunächst kurz,
aber genau und erschöpfend beschrieben, Druck
und Verlag notiert. Bei denjenigen Blättern, die
ohne Schrift erschienen sind —, es sind sehr viele,
fast alle diejenigen, die infolge speciellen Auftrags
 
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