Pantheon (1.1928 = Jg 1.1928)

A.YSENBRANT. BRUSTBILD EINES JÜNGEREN MANNES
HAMBURG, SAMMLUNG A. ST. NEUERBURG


durch Schlagschattenan,die dunkel aufdem Grün des
neutralen Grundes sichtbar werden, wie Quentin
Massys bildet er den landschaftlichen Grund aus.
Gemütsart und seelischer Zustand bleiben einiger«
maßen konstant, das Auge blickt dumpf ins Leere
— eine Ausnahme freilich der ekstatische Blick des
unter Nr. 2 verzeichneten Porträts. Wohl geformte,
vornehm bewegte Hände, südlicher Teint, lateinische
Dignität sind den Männern gemeinsam. Der eine
ist ein Italiener (Nr. 5) ein zweiter (Nr. 4) wahr«

scheinlich ebenfalls, vielleicht noch andere. In hohem
Grade bestimmte der Anspruch italienischer Gönner
das Wesen der Brügger Produktion. Benson, Ysen«
brants Rivale, scheint ein Italiener gewesen zu sein.
Die Andachtsbilder zeigen, wie wohl sich Ysenbrant
fühlte in der allgemeinen Trägheit, die zu jener Zeit
die Brügger Kunstübung beherrschte. Die Bildnisse
lassen erkennen,bis zu welchem Grade seinePhantasie
individuelles Leben aufzunehmen vermochte. Damit
vervollständigen sie die Vorstellung von seiner Art.

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