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Pantheon — 1.1928 = Jg 1.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.57094#0215

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GOYA. D.MANUEL OSORIO (1 787)
NEW-YORK, SAMMLUNG JULES BACHE

FRANCISCO DE GOYA
(GESTORBEN 16. APRIL 1 828 IN BORDEAUX)
VON AUGUST L. MAYER

Hundert Jahre sind nunmehr seit Goyas Tod ver-
strichen. Die Genialität dieses Spaniers ist namentlich
im Verlauf der letzten dreißig Jahre in ganz Europa
und in Amerika erkannt worden, seine Meisterwerke
von zeitloser Größe wirken heute nicht minder le-
bendig anregend und erregend wie am Tage ihrer
Schöpfung. Die Kritik, die das gewaltige Lebens-
werk des Künstlers gerade in den letzten Jahrzehnten
durchleuchtet hat, wird in der nächsten Zeit noch
genug zu tun haben, um das Oeuvre von fremden
Arbeiten zu reinigen. Die Ausstellungen, die na-
mentlich in Madrid und Zaragoza gelegentlich der

Zentenarfeier stattfinden, bringen hoffentlich nicht
nur möglichst viel Material, das uns die im Umkreis
Goyas wirkenden Künstler noch genauer kennen
lernen hilft, sondern auch beiträgt, die noch immer
reichlich dunkle, nur durch verhältnismäßig we-
nige Werke repräsentierte früheste Schaffenszeit des
Künstlers zu erhellen.
Soweit es sich heute beurteilen läßt, hat der junge
Goya von Anfang an versucht, bei aller Abhängig-
keit von 1 iepolo und seinen Madrider Lehrern, trotz
auch der uns etwas antiquiert erscheinenden An-
lehnungen an Luca Giordano zu einem persönliche-

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