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https://doi.org/10.11588/diglit.57094#0173
EIN GOLDENES PEKTORALKREUZ
VON MARC ROSENBERG
In Paris ist ein kleines goldenes Pektoralkreuz zum
Vorschein gekommen, das in die Hände des Frank-
furter Antiquars Hackenbroch gelangt ist. Wir legen
es hier in doppelter und natürlicher Größe vor.
Da es kein alter, angestammter Besitz ist, müssen
wir vor allen Dingen die Frage nach der Echtheit
aufwerfen und präzis zu beantworten suchen.
niere öffnen und schließen lassen. Hier aber hat
man darauf verzichtet und die Kapsel verlötet. Das
ist, wie die Rückseite zeigt, in einer ganz eigentüm-
lichen Weise geschehen.
Wir sehen dort einen kleinen dreieckigen Lappen,
der im ersten Moment schwer erklärbar scheint. Wir
können die Handbücher aller Länder und aller
Fig. 1 und 2. GOLDENES PEKTORALKREUZ. Vorder- und Rückseite. Natürliche Größe
KUNSTHANDLUNG HACKEN BROCH, FRANKFURT
Die stilistischen Beweismittel werden sich bei Unter-
suchung der Entstehungszeit und der Herkunft wie
von selbst einstellen, wir wollen daher zunächst nur
die Technik befragen.
Die großen Probleme künstlerischer Treibarbeit
oder die Finessen subtiler Gußarbeit kommen bei
diesem Stück nicht in Betracht, aber ein winzig
kleiner technischer Trick gibt bündige Auskunft.
Das Kreuz bildet eine Kapsel in der Art derjenigen,
die sich zur Rekognition des Inhalts durch Schar-
Sprachen nachschlagen, nirgends werden wir etwas
Ähnliches finden, höchstens in noch unerschlossenen
Sammlungen. Aber zum Glück habe ich selbst ein-
mal Gelegenheit gehabt, einem gleichen technischen
Kniff zu begegnen. Er tritt uns, wie Fig. 4 zeigt, auf
einem Medaillon des vierten nachchristlichen Jahr-
hunderts entgegen, das dem ersten Fund von Szilägy-
Somlyö angehört und in Wien im Hofmuseum auf-
bewahrt wird.
Dort sieht man einen ähnlichen Lappen, der eben-
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VON MARC ROSENBERG
In Paris ist ein kleines goldenes Pektoralkreuz zum
Vorschein gekommen, das in die Hände des Frank-
furter Antiquars Hackenbroch gelangt ist. Wir legen
es hier in doppelter und natürlicher Größe vor.
Da es kein alter, angestammter Besitz ist, müssen
wir vor allen Dingen die Frage nach der Echtheit
aufwerfen und präzis zu beantworten suchen.
niere öffnen und schließen lassen. Hier aber hat
man darauf verzichtet und die Kapsel verlötet. Das
ist, wie die Rückseite zeigt, in einer ganz eigentüm-
lichen Weise geschehen.
Wir sehen dort einen kleinen dreieckigen Lappen,
der im ersten Moment schwer erklärbar scheint. Wir
können die Handbücher aller Länder und aller
Fig. 1 und 2. GOLDENES PEKTORALKREUZ. Vorder- und Rückseite. Natürliche Größe
KUNSTHANDLUNG HACKEN BROCH, FRANKFURT
Die stilistischen Beweismittel werden sich bei Unter-
suchung der Entstehungszeit und der Herkunft wie
von selbst einstellen, wir wollen daher zunächst nur
die Technik befragen.
Die großen Probleme künstlerischer Treibarbeit
oder die Finessen subtiler Gußarbeit kommen bei
diesem Stück nicht in Betracht, aber ein winzig
kleiner technischer Trick gibt bündige Auskunft.
Das Kreuz bildet eine Kapsel in der Art derjenigen,
die sich zur Rekognition des Inhalts durch Schar-
Sprachen nachschlagen, nirgends werden wir etwas
Ähnliches finden, höchstens in noch unerschlossenen
Sammlungen. Aber zum Glück habe ich selbst ein-
mal Gelegenheit gehabt, einem gleichen technischen
Kniff zu begegnen. Er tritt uns, wie Fig. 4 zeigt, auf
einem Medaillon des vierten nachchristlichen Jahr-
hunderts entgegen, das dem ersten Fund von Szilägy-
Somlyö angehört und in Wien im Hofmuseum auf-
bewahrt wird.
Dort sieht man einen ähnlichen Lappen, der eben-
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