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Pantheon — 1.1928 = Jg 1.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.57094#0197

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A.DÜRER. DER GOLDSCHMIED ALBRECHT GLIMM MIT ZWEI SÖHNEN
AUS DER BEWEINUNG CHRISTI. MÜNCHEN, ALTE PINAKOTHEK

ZU DÜRERS 400. TODESTAG

Am 6. April jährt sich der Todestag Dürers zum
vierhundertsten Mal. Ganz Deutschland bereitet
sich vor, diesen Tag würdig zu begehen; vor allem
hat Nürnberg die größten Anstrengungen gemacht,
das Werk Dürers in Originalen soweit wie nur mög-
lich zu vereinigen und durch Ausstellung von mehr
oder weniger unbekannten fränkischen Gemälden
aus der Zeit des heranwachsenden Dürer zur Klärung
noch immer ungelöster Probleme beizutragen. Über
diese Nürnberger Schau wird hier in einem der
nächsten Hefte ausführlich berichtet werden.
Dürer ist unbestritten der repräsentativste und der
deutscheste aller Künstler, die je Deutschland her-
vorgebracht hat. Aber soviel Liebe und Verehrung
er heute ungeschmälert genießt, so ist doch zu sagen,
daß er vor allem als Maler nicht in dem Maß volles
Verständnis und begeistertes Zujubeln von den

Heutigen erwarten kann wie etwa Grünewald. Es
ist nun einmal so, daß jede Epoche unwillkürlich
nach ihren Verwandten in der Vergangenheit sucht.
Dürers Kunst hat jedoch mit der abgelaufenen
Strömung des späteren 19. Jahrhunderts, wie mit
der Kunst der letzten 30 Jahre wenig zu tun. Sicher
wird aber wieder eine Zeit kommen, die sich Dürer
im Innersten wesensverwandt fühlt.
Was Dürer zum größten deutschen Künstler macht,
ist die Universalität seines Geistes, die Weite seines
künstlerischen Blicks, seine technische Vollkommen-
heit auf allen Gebieten der Malerei und Graphik,
sein hohes Verantwortungsgefühl, seine Bewußtheit
ein Künstler zu sein, vor allem aber die Tatsache,
daß in allen seinen Schöpfungen sich noch mehr
äußert als rein Artistisches, daß seine linearen
Formungen und Umformungen, seine plastischen
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