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Zeitschrift für christliche Kunst — 4.1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.3823#0010

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im Beginne des vierten Jahrganges ist für unsere Zeitschrift die
Rückschau auf die von ihr durchlaufene Bahn eine durchaus befrie-
digende. Aus den Kreisen der ausübenden Künstler, der Kunst-
lehrer von Beruf, wie der literarischen Kunstfreunde setzen sich
die Mitarbeiter zusammen, die, mögen ihre Bestrebungen sonst
noch so verschiedenartig sein, die Liebe zur christlichen, besonders
zur mittelalterlichen Kunst miteinander verbindet. Einheitlich ist
daher die Richtung unseres Blattes trotz der Mannigfaltigkeit des
in ihm Gebotenen, und jene Einheitlichkeit wie diese Fülle mögen
wesentlich mit beigetragen haben zu dem Erfolge, dessen dasselbe sich erfreut. Die
geistlichen wie die weltlichen Abonnenten, die Anhänger der archäologischen For-
schung wie des modernen Kunstschaffens begegnen sich in der Anerkennung der
Grundsätze und ihrer Durchführung, der Abhandlungen und ihrer Illustrationen. Neben
den in der jüngsten Zeit wiederholten angelegentlichen Empfehlungen der Hochwür-
digsten Herren Bischöfe stehen die zustimmenden Aeufserungen der katholischen Presse
wie die anerkennenden Besprechungen der akatholischen Blätter, und wenn von der
ferneren Wirksamkeit unserer Zeitschrift eine heilsame Beeinflussung der zeitgenös-
sischen Kunstthätigkeit erwartet wird, so kann darin nur ein Antrieb erblickt werden,
mit gesteigertem Eifer die bisherigen Ziele zu verfolgen. Vor Allem soll dieser Eifer
sich bekunden in der Einwirkung auf den Bau und die Ausstattung der Gotteshäuser,
und je mehr tüchtige Künstler: Architekten wie Bildhauer, Maler wie Goldschmiede,
dazu mithelfen werden durch Bild und Wort, durch Entwürfe und Unterweisungen,
um so sicherer wird der Erfolg sein. Nicht minder willkommen werden aber auch
Diejenigen sein, welche in geistreicher und formgewandter Art die moderne Profan-
kunst prüfen werden auf ihren idealen und sittlichen Gehalt, wie auf die Form, in
welcher er Ausdruck findet. — Von der archäologischen Forschung soll die Zeitschrift
auch fernerhin keine christliche Kunstepoche und keine Nation grundsätzlich aus-
schliefsen, aber der Kunst und dem Kunsthandwerk, wie sie sich im Mittelalter und
auf deutschem Boden entfaltet und bethätigt haben, vornehmlich ihre Aufmerksamkeit
zuwenden. Bei der Auswahl desjenigen, was aus diesem Kreise zur Abbildung und
Beschreibung gelangt, sollen auch die Rücksichten auf die praktische Verwendung von
mafsgebender Bedeutung sein, und wie das Vorbild, so wird die Art seiner Verviel-
fältigung allen berechtigten Ansprüchen, wie bisher, vollauf genügen. Klare Darlegung
und gründliche Belehrung erstrebt vor Allem der Text, und was ihm zur Illustration
dient, soll dieses Streben unterstützen, zugleich das Auge erfreuen, den Geschmack
veredeln, die Kunstgeschichte erheblich bereichern durch bis dahin unbekanntes oder
noch nicht zur Anschauung gebrachtes abbildliches Material. — Die gröfser gedruckten
„Abhandlungen" bilden daher den eigentlichen Kern jedes Heftes. Die kleiner ge-
setzten „Nachrichten" nebst „Bücherschau" nur deren Anhang. — Möge den An-
strengungen der Redaktion und des Verlegers entsprechend der Abonnentenkreis sich
erweitern, von dessen Ausdehnung die Vervollkommnung der Abbildungen in Bezug
auf Zahl und Ausführung wesentlich abhängt.

Der Herausgeber.
 
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