Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Brauer, Ludolph [Hrsg.]; Mendelssohn Bartholdy, Albrecht [Hrsg.]; Meyer, Adolf [Hrsg.]
Forschungsinstitute, ihre Geschichte, Organisation und Ziele (2. Band) — Hamburg: Paul Hartung Verlag, 1930

DOI Artikel:
Drevermann, Fritz: Das „Senckenbergianum“ und seine Bedeutung für die Forschung
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.57254#0174

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
nützt als ein wohleingerichtetes Spital, und wie er außer der damaligen medizi-
nischen Wissenschaft Chemie, Physik und Botanik zur Durchführung seines Ge-
dankens heranzog, so könnte heute der Gedanke nicht allzufern liegen, daß der
kranken Menschheit mit einer wirklich gemeinsamen Kulturpolitik mehr gedient ist
als mit törichten politischen Heilungsversuchen!
Ich sehe den Wert der Forschungsanstalten, die den Namen Johann Christian
Senckenbergs tragen, wie überhaupt aller Forschungsanstalten, nicht allein in
wissenschaftlichen Arbeiten, so gewaltig sie auch unser Wissen fördern mögen.
Vielmehr fühle ich, daß die Größe wissenschaftlicher Leistungen oft im umgekehr-
ten Verhältnis zum Verstehen der wirklichen geistigen Bedürfnisse einer Zeit steht,
d. h. daß viele Forschungsstellen zum Teil weder örtlich noch geistig wahrhaft
fruchtbar sind. Und so möchte ich Johann Christian Senckenberg, wie ich einmal
an anderer Stelle gesagt habe, „als Symbol nehmen, als Symbol der Hilfsbereit-
schaft, der gemeinsamen Arbeit, des Willens, allen zu helfen.“ Höher als seine vor-
bildliche und lebenskräftige Leistung als Stifter der Senckenbergischen Forschungs-
institute steht sein Gedanke, mit der Forschung der Menschheit zu dienen! Mögen
wenigstens seine Anstalten immer daran denken!

158
 
Annotationen