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Brauer, Ludolph [Hrsg.]; Mendelssohn Bartholdy, Albrecht [Hrsg.]; Meyer, Adolf [Hrsg.]
Forschungsinstitute, ihre Geschichte, Organisation und Ziele (2. Band) — Hamburg: Paul Hartung Verlag, 1930

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Wölz, Otto: Die Reichsforschungsgesellschaft für Wirtschaftlichkeit im Bau- und Wohnungswesen E. V.
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https://doi.org/10.11588/diglit.57254#0379

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DIE REICHSFORSCHUNGSGESELLSCHAFT
FÜR WIRTSCHAFTLICHKEIT IM BAU- UND
WOHNUNGSWESEN E.V.
Von
Dr. OTTO WÖLZ, Berlin
Ministerialrat im Reichsarbeitsministerium
SCHON die Vorkriegszeit beschäftigte die Aufgabe, immer bessere wissenschaft-
liche und technische Lösungen für den Kleinwohnungsbau zu finden. Das Ziel
war, auch den einfachsten Kreisen der Bevölkerung eine den Einkommensverhält-
nissen angepaßte, sozial und gesundheitlich einwandfreie Familienwohnung zu
schaffen. In Verbindung mit gemeinnützigen Bauvereinen und Baugenossenschaften
waren es die Landesversicherungsanstalten, die nicht nur billiges Kapital für solche
Wohnungen zur Verfügung stellten, sondern die Hergabe dieses billigen Kapitals
davon abhängig machten, daß bei der Bauausführung planmäßig stets neue Ver-
besserungen erprobt wurden.
Dazu begründeten sie in den Ländern und preußischen Provinzen gemeinnützige
Bauvereine, die in ganz erheblichem Umfang sich gerade der technischen Verbesse-
rung des Kleinwohnungsbaues in der äußeren Form, der Grundrißgestaltung und
der Ausstattung widmeten. Der Deutsche Verein für Wohnungsreform hat seit dem
Jahre 1898 in dankenswerter Weise diese Bestrebungen gefördert und eine ganze
Reihe von Untersuchungen und Veröffentlichungen auf diesem Gebiet veranlaßt1 2 3 4 5 * 7.
Dazu kamen Landeswohnungsinspektoren und Bauberatungsstellen der öffent-
lichen Hand.
Gegen Ende des Krieges war man sich klar darüber, daß die Nachkriegszeit
gerade auf dem Gebiete des Kleinwohnungsbaues außerordentliche Ansprüche
stellen werde. Dabei stand man vor der Tatsache, daß sowohl eine Geldentwertung
sich anbahnte, als auch durch die Kriegswirtschaft auf dem Gebiete der Baustoff-
erzeugung und Bauherstellung schwerste Stockungen eingetreten waren. Die diesen
Aufgaben dienenden Wirtschaftszweige mußten bei der Umstellung zur Friedens-
wirtschaft meist neu herausgebildet werden, insbesondere fehlte es in weitestem
Umfang an den erforderlichen Baustoffen. Namentlich der Mangel an Kohle zwang
dazu, allerlei Behelfsmethoden und Behelfsstoffe auszuprobieren. Brauchbare Er-
gebnisse aus dieser Übergangszeit auf dem technischen Gebiet haben wir nur in
beschränktem Umfange zu verzeichnen. Immerhin hat aber diese Zeit das Verdienst,
besonders das Augenmerk der Wohnungswirtschaft darauf gelenkt zu haben, daß
Änderungen und Verbesserungen der Vorkriegstechnik im Wohnungsbau möglich
1 1. Kundgebung für die Fortführung der Wohnungsreform.
2. Die Deutsche Wohnungspolitik der letzten Jahre und die Bekämpfung des Wohnungs-
mangels.
3. Die Überwindung der Wohnungsnot.
4. Hochbau oder Flachbau.
5. Landesplanung.
• 6. Die II. Hypothek und die Sanierung der Altviertel.
7. Die Wohnungsnot und das Wohnungselend in Deutschland. Ferner eine Festschrift
anläßlich des 30jährigen Bestehens des Vereins „Dreißig Jahre Wohnungsreform“.

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