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Faber, F.C.von: Die Forschungsinstitute des Botanischen Gartens zu Buitenzorg, mit besonderer Berücksichtigung des Treub-Laboratoriums
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DIE FORSCHUNGSINSTITUTE
DES BOTANISCHEN GARTENS ZU BUITENZORG
MIT BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG DES TREUB-LABORATORIUMS
Von
Dr. F. C.VON FABER
Direktor des Treub-Laboratoriums, Buitenzorg
DIE Institute des Botanischen Gartens zu Buitenzorg in Java sind wohl einzig-
dastehende naturwissenschaftliche Forschungsstätten in den Tropen. Nach
vielfachen Umgestaltungen im Laufe der Zeiten besteht heute der Botanische
Garten, der seit 1905 eine Abteilung des Landwirtschafts-Departements ist, aus:
dem Treub-Laboratorium und dem Urwaldlaboratorium in Tjibodas, einem Her-
barium und Museum für systematische Botanik, einem Zoologischen Museum
und Laboratorium, einem Laboratorium für Meeresforschung in Batavia und
einem Phytochemischen Laboratorium. Jedes dieser Institute wird von einem
wissenschaftlichen Direktor geleitet, insgesamt aber unterstehen sie dem Direktor
des Botanischen Gartens.
Im Anfang ihres Bestehens dienten verschiedene der Institute mehr oder weniger
den angewandten Wissenschaften. Seit 1910 aber ist die abstrakte naturwissen-
schaftliche Forschung ihre Aufgabe, im Gegensatz zu den andern Abteilungen des
Landwirtschafts-Departements, denen das Studium der tropischen Landwirtschaft
obliegt.
Der Botanische Garten gibt neben größeren Arbeiten, die als besondere Publi-
kationen erscheinen, drei Zeitschriften heraus: die „Annales du Jardin botanique“,
die hauptsächlich botanische Publikationen biologischen Inhalts bringen, das Bul-
letin du Jardin botanique“, das floristischen Zwecken dient, und „Treubia“, in
der systematisch-zoologische Arbeiten erscheinen.
Diese kurze Einleitung möge zur allgemeinen Orientierung genügen.
Die Geschichte des Botanischen Gartens ist sehr wechselvoll. Soweit ihr wissen-
schaftliche Bedeutung zukommt, sei sie hier kurz geschildert.
Im Jahre 1815, als die Holländer den ostindischen Archipel — nach der bri-
tischen Zwischenregierung — als Kolonialbesitz wiedererlangten, berief man den
Amsterdamer Hochschullehrer Reinwardt, einen gebürtigen Deutschen, zum
Direktor für Landwirtschaft, Kunst und Wissenschaft in die Kolonie. So wurde
er 1817 zum Begründer des Botanischen Gartens, der als eine Äußerung natio-
nalen und wissenschaftlichenBekenntnisses der Holländer in ihrer Kolonie Insulinde
aufgefaßt werden muß. Reinwardt, der mit Gründung des damals sehr beschei-
denen Gartens rein wissenschaftliche Zwecke verfolgte, ahnte sicher nicht, daß
dieser Garten, den er in Buitenzorg anlegen ließ, ein Jahrhundert später sich zur
größten naturwissenschaftlichen Forschungsanstalt der Tropen entwickeln würde.
Als Reinwardt 1822 sein Amt niederlegte, wurde Blume als Nachfolger be-
stimmt. Während seiner Amtstätigkeit von 1822 bis 1826 hat er segensreich für den
Garten gewirkt. Unter ihm wurde der erste Katalog des Gartens herausgegeben und
eine große Anzahl sehr wichtiger Pflanzen des Archipels von ihm beschrieben.
Seine Verdienste um den Garten dürfen nicht verkannt werden, wenn er auch
700
DES BOTANISCHEN GARTENS ZU BUITENZORG
MIT BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG DES TREUB-LABORATORIUMS
Von
Dr. F. C.VON FABER
Direktor des Treub-Laboratoriums, Buitenzorg
DIE Institute des Botanischen Gartens zu Buitenzorg in Java sind wohl einzig-
dastehende naturwissenschaftliche Forschungsstätten in den Tropen. Nach
vielfachen Umgestaltungen im Laufe der Zeiten besteht heute der Botanische
Garten, der seit 1905 eine Abteilung des Landwirtschafts-Departements ist, aus:
dem Treub-Laboratorium und dem Urwaldlaboratorium in Tjibodas, einem Her-
barium und Museum für systematische Botanik, einem Zoologischen Museum
und Laboratorium, einem Laboratorium für Meeresforschung in Batavia und
einem Phytochemischen Laboratorium. Jedes dieser Institute wird von einem
wissenschaftlichen Direktor geleitet, insgesamt aber unterstehen sie dem Direktor
des Botanischen Gartens.
Im Anfang ihres Bestehens dienten verschiedene der Institute mehr oder weniger
den angewandten Wissenschaften. Seit 1910 aber ist die abstrakte naturwissen-
schaftliche Forschung ihre Aufgabe, im Gegensatz zu den andern Abteilungen des
Landwirtschafts-Departements, denen das Studium der tropischen Landwirtschaft
obliegt.
Der Botanische Garten gibt neben größeren Arbeiten, die als besondere Publi-
kationen erscheinen, drei Zeitschriften heraus: die „Annales du Jardin botanique“,
die hauptsächlich botanische Publikationen biologischen Inhalts bringen, das Bul-
letin du Jardin botanique“, das floristischen Zwecken dient, und „Treubia“, in
der systematisch-zoologische Arbeiten erscheinen.
Diese kurze Einleitung möge zur allgemeinen Orientierung genügen.
Die Geschichte des Botanischen Gartens ist sehr wechselvoll. Soweit ihr wissen-
schaftliche Bedeutung zukommt, sei sie hier kurz geschildert.
Im Jahre 1815, als die Holländer den ostindischen Archipel — nach der bri-
tischen Zwischenregierung — als Kolonialbesitz wiedererlangten, berief man den
Amsterdamer Hochschullehrer Reinwardt, einen gebürtigen Deutschen, zum
Direktor für Landwirtschaft, Kunst und Wissenschaft in die Kolonie. So wurde
er 1817 zum Begründer des Botanischen Gartens, der als eine Äußerung natio-
nalen und wissenschaftlichenBekenntnisses der Holländer in ihrer Kolonie Insulinde
aufgefaßt werden muß. Reinwardt, der mit Gründung des damals sehr beschei-
denen Gartens rein wissenschaftliche Zwecke verfolgte, ahnte sicher nicht, daß
dieser Garten, den er in Buitenzorg anlegen ließ, ein Jahrhundert später sich zur
größten naturwissenschaftlichen Forschungsanstalt der Tropen entwickeln würde.
Als Reinwardt 1822 sein Amt niederlegte, wurde Blume als Nachfolger be-
stimmt. Während seiner Amtstätigkeit von 1822 bis 1826 hat er segensreich für den
Garten gewirkt. Unter ihm wurde der erste Katalog des Gartens herausgegeben und
eine große Anzahl sehr wichtiger Pflanzen des Archipels von ihm beschrieben.
Seine Verdienste um den Garten dürfen nicht verkannt werden, wenn er auch
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