Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Brauer, Ludolph [Hrsg.]; Mendelssohn Bartholdy, Albrecht [Hrsg.]; Meyer, Adolf [Hrsg.]
Forschungsinstitute, ihre Geschichte, Organisation und Ziele (2. Band) — Hamburg: Paul Hartung Verlag, 1930

DOI Artikel:
Buresch, IW.: Die Naturwissenschaftlichen Institute Seiner Majestät des Königs der Bulgaren
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57254#0669

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Publikationen der bulgarischen und ausländischen Forscher, die über die Fauna,
Flora und Bodenbeschaffenheit Bulgariens gearbeitet haben. Jedes der speziellen
Institute enthält seine eigene Handbibliothek. Eine allgemeine Bibliothek im
Museum enthält über 200 ausländische naturwissenschaftliche Zeitschriften.
Die große Bedeutung dieser Institute für die Erforschung Bulgariens ist aus der
großen Zahl wissenschaftlicher Publikationen, die aus denselben hervorgegangen
sind, klar ersichtlich; die Zahl dieser Veröffentlichungen, zu denen die reichen
Sammlungen der obengenannten Institute als Grundlage dienten, beträgt nicht
weniger als 650 Abhandlungen.
In den letzten Jahren hat sich König Boris III., der Nachfolger König Ferdi-
nands I., bemüht, seine wissenschaftlichen Institute noch höher zu bringen und sie
auf eine breitere Basis zu stellen, indem er zu deren Ausgestaltung und Erweiterung
große Mittel zur Verfügung stellte. Aus diesen Geldmitteln und sehr oft unter seiner
persönlichen Leitung wurden Forschungsreisen in noch wenig bekannte Gegenden
Bulgariens unternommen, und besonders die hohen Gebirge wissenschaftlich er-
forscht. In den königlichen Instituten fanden bulgarische Naturforscher Plätze und
Gelegenheit, um ihre Studien zur Erforschung der Fauna und Flora Bulgariens er-
folgreich zu betreiben. In Anbetracht der eminenten wissenschaftlichen Tätigkeit
König Boris’ hat sich die Universität in Sofia veranlaßt gesehen, den eifrigen
Förderer der Naturwissenschaften und emsigen Forscher zu ihrem Doktor ,,honoris
causa“ der Naturwissenschaften zu ernennen1.
Im Jahre 1928 konnte auch die seit langem beabsichtigte Herausgabe eines
publizistischen Organes der königlichen Institute verwirklicht werden. Es sind dies
die „Mitteilungen der Königlichen Naturwissenschaftlichen Institute in Sofia“, von
welchen schon drei Bände erschienen sind2.
Die Königlichen Naturwissenschaftlichen Institute sind die Zentralstelle sämt-
licher bulgarischer Naturforscher und naturwissenschaftlichen Gesellschaften. Hier
ist der Sitz und befinden sich die Bibliotheken: der Bulgarischen Naturforschenden
Gesellschaft (Vereinsorgan „Arbeiten“), der Bulgarischen Entomologischen Gesell-
schaft (Vereinsorgan „Mitteilungen“) und der Bulgarischen Botanischen Gesell-
schaft („Mitteilungen“). In steter, enger Verbindung stehen diese Institute auch mit
sämtlichen bulgarischen staatlichen naturwissenschaftlichen Anstalten wie z. B.
mit den zoologischen, botanischen und geologisch-mineralogischen Instituten der
Universität zu Sofia; mit der Zentralen Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt in
Sofia, mit dem Veterinär-Bakteriologischen Institut und mit der Akademie der
Wissenschaften.
In dieser Ausdehnung bilden die Königlichen Naturwissenschaftlichen Institute
einen Stützpunkt von großer Bedeutung für die Erforschung Bulgariens auf natur-
wissenschaftlichem Gebiete und für die Hebung der bulgarischen Wissenschaft
überhaupt.

1 Buresch, Iw.: Sa Majeste Boris III Boi des Bulgares docteur honoris causa de l’Uni-
versite de Sofia. — Bulletin des Institutions Boyales d’Histoire Naturelle ä Sophia. Vol. II
p. 1 — 16, avec 12 photogr. Sophia 1929.
2 Ausführlicher siehe Buresch, Iw.: Die Naturwissenschaftlichen Institute S. M. des
Königs der Bulgaren; Ziele und Aufgaben der „Mitteilungen der Kgl. Naturwissenschaftlichen
Institute“. Dieselben Mitteilungen Bd. I p. 1—16, mit 7 Photogr. Sofia 1928.

649
 
Annotationen