Pfeilen zu beschencke / welches auch gewißlich er-
folget wäre / wofern nicht der König denen an-
der» seinen Compas gezetget / und sie solcher Ge-
stalt von ihrem unmenschlichen Vorhaben abge-
haltenhatte ; Also bunden sie ihn endlich wted er
lvß / nnd führeten ihn mit grossem Triumpffnach
Derpossirlicke Auffzug.
AWJE Wilden Meten in diesem triumphir-
8!Ältchen Auffzug ihren König/ nebst der über-
kommenden Bence in die Mitte/ und marchirten
solcher Gestalt fort. Hinter dem Könige mnste
der gefangene Lapttain gehen/ welchen; Wilde
fest hielten / überdemgiengenihms schützen
stets zur Seiten. In dieser Ordnung gelangten
sie endlich an einen Orth / da sie sich auffzuhalten
pflegten / daselbst hatten ffe etwa 40 von Matten
anffgeschlagene Jäger-Hütten/ welche sie eben so
leicht auffschlagen undrwieder abnehmen können/
alswir unsere Zelten.
Hier kamen ihnen die Weiber und Kinder ent*
gegen gesprungen/ welche den Gefangenen nicht
anders/als eine Kuh ein neues Thor/angaffeten/
der inzwischen von den Kriegesknechten gar ge-
nau bewahret wurde / damit er nicht entlausten
möchte. Nachdem sie ihn nun etliche Stunden
mit grosser Verwunderung angeschauet hatten /
da machten sie ei-aen Kreyß umb ihn her / und be-
gunten mit erschröellichen Gebärden zu tantzen.
Bey diesem Lantz war ein jeder am Haupt und
Schultern mitOehl gesalbet/und mit rohterFar-
bebemahkt, Aust dem Arm hatten, sie einen
Balg von einem Fnchs/oder die Haut von einem
See-Fisch / densie^xua nennen/ in der Hand
einen Bogen / und auffdem Kopff eine gedörrete
Vogels-Haut mit außgebreiteten Flügeln/sampL
einem Stück Kupffer/einer weissen Fisch-Schal/
weissen Feder / und andern narrischen Zieraden
mehr.
Der Capitainmuste unter diesem Lantz stets
neben dem Könige stehen bleiben/ biß sie dreymal
umb sie her getantzet hatten. Darauff schieden
sie von einander/ md der Gefangene ward in ein
langes Hauß geführet/ und von 40 Mann bewa-
chet. Sie brachten alsobald so viel Brodt und
Meel hinein/ daß sich 20 Persohnen zur Genüge
daran hatten sättigen mögen. Was aber der
Gefangene überbehielte / daß ward in Flaschen
über seinem Kopffaustgehangen / und umb die
Mitternacht ihm abermahl zu essen p^fennrer.
VondenWächtern wolte keiner von dieserSpei-
ftgentessm/biß am folgenden Tage wieder ande-
re auffgectschet ward/da affen sie/waö des vorigen
Tages übergeblteben war/und hiengen die ftische
Speise auff/wie zuvor geschehen,.
Derdanckbahre Wilde-
MLAn kan ihm leichtlich einbilden / wie dem
Gefangenen in sothanem Stande muß zu
muhte gewesen seyn. Er war wie ein Schaafs
. mitten unter den Wöl-ffen / nnd hatte keinen an-
dern Trost / als daß er ehistens selber die Bezah-
lung dieses Tractaments werden muste/ nemlich/
wann er nun genug gemästet worden / so würden
ihn die Barbaren schlachten und aufffreffen. Un-
ter diesen gruasamen Leuten fand sich gleich wol
ciner/der noch etwas menschliches an ihm blicken
ließ.
Diesem hatte der Capitain bey der ersten
conrre etlicheCorallenverehret / welches er am
itzo mit Danckbarkeit in der That erkennete / in-
dem er ihm ftinen Rock reichete / damit er sich
durch dessen Hülffe wider die strenge Nachckälte
beschützen möchte/ da immittelst ein anderer desto
grimmiger auffihn loßgieng / ihn kurtzumbzu
töd-