tobten / weil er in obbeschriebenem Scharmützel
seinen Sohn erschlagen hatte. Aber die ihm
zugeordnete Wacht verhinderte ihn an seinem
'K^-Ls ihnen der gefangene Capitain an-prse-
UW tennr-re, daß er in Jacobs' stadt (also ge-
nant nach demBrittanischenKonige^coboLtu-
srr) gar schöne Wahren liegen hatte / davon er
mit ihrem Erlanbnüß etwas wvlte hole lassen/ da
wendeten sie dagegen ein/daßsie gesonnen wärkn/
jetztged achte Stadt zn bekriegen / versprachen
ihm auch Freyheit / und viel Weiber / im Fall er
ihnen zu ihrem Vorhaben behülfflich seyn wur-
de. Hierauffschrieb der Capitain etwas auffein
beqvemes Zeug/und ersuchte dieWilden/selbiges
denen in der Vestung einzuhändigen.
Alsobald wurden etliche in grosser Eyl / durch
den aller-dickesten Schnee / und in der grössesten
OuklOLL. Lrr
bösen Vornehmen. Hiebey müssen wir uns bil-
lich verwundern über
Kalte/nach gedachter Jacobs-stadt gesand / wie
ihnen aber etliche Engelländer entgegen kamen/
warffen sie die Schrifft von sich / und eyleten wie-
der zurücke. Jmmittelst lasen die Englische den
Brieff / und brachten die verordnete Dinge an
den bestimmeteu Ort/ wohin hernach der Gefan-
gene etliche Wilden schickte/ und sie abholen ließ.
Wie dieselben Mit diesen Sachen nach Hause
kamen/ftunde jederman in der höchsten Verwun-
derung/wie es doch immermehr zirgangen/ daß
dieser Capitain der Engellander inJacobs-stadt/
und dieselbe hinwieder des Gefangenen Willen
gewust / da sie doch nichtzu einander gekommen
waren?
Tie grosse Etnfaltdieser Wilden.
Der abscheuliche Ertz,Priester.
Jerauff haben sie den armen Gefangenen
durch die VouZchtsnunliss ,
enrs, , diluritÄUAlitscunrs, Ona-
nunmunienrs (so alle verschiedene kleine Völ-
ckerschafften) und auffder Rückreise durch noch
vielandere Oerter und Nationen geführet. Als
sie aber mit ihm in des Königs PamanukeHauß
gelangten / ward er mit folgenden Ceremonien
empfangeu:
In einer grossen Hütten war ein Feuer ge-
macht / und auff beyden Seiten eine Mattoge-
legt/auffderen eine man ihn setzte / nachdem die
Wachter von ihm gewichen waren. Kurtz darauf
kam zu ihm der Ertz-Prrester (den man vielmehr
eineuErtz-Bvsewicht nennen möchte)ein grosser/
loser und schändlicher Bube. Dieser ehrliche
Gesell war wie ein gesalbeter Teuffel mit Och!
beschmieret / mit Kohlen angeschwärtzt/ und also
zugerichtet/ daß man aus seiner blossen Lieberey
hätte abnehmm könncn/daß er des Satans Die-
ne? wäre / ja man hätte ihn eben so leicht vor den
bösen Geist selber / als vor seinen Diener halte«
mögen : Auff dem Hauvt trug er einen Hut /
sehr wunderlich zugerichtet von Häuten der
Schlangen und Eychhvrnlein. Er nimmet 12/
i6/oder mehrSchlangen-Häute/ stopffetsieaus/
bindet sie.hernach mit den Schwäntzen vonEich-
hörnlein oder anderer Thiers zusammen / und
setzet diesen Zierraht hernach/ als eine Krone auff
sein Haupt / doch also/daß ihm die Zipffelallent-
halben umb den Kopffund übers Angesicht her-
ab hangen. Oben auffdiescr Btschoffs-MüHe
stehet noch eine Kron/von Federn bereitet/ und
durch dieses Ornälnen r wird er unterschieden /
von andern gemeinen Priestern. Man kennet sie
auch dabey/daß sie nichtviel Löcher imdenOhrerr
haben/darin die Edelgesteine hangen.
In den Händen trug dieser narrischer hoher
Priester allerhand klingend Narrenspiel / und je
mehr er sich dem Abgott seinem Meister in der
Kleidung und äusserlichen Gestalt gleich machet/
je hoher er von dem gemeinen Mann geachtet
wird. Lc 2 Die