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https://doi.org/10.11588/diglit.66375#0636
6ukl0!L.
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Bilder / welche Mehreritheils ein Uhrwerck tret»
bet und bewegt / gespielet werden. Erstlich fle-
het man den König Salomon/ im Königlichen
Schlosse / aufseinem Reichs-Stuhle mit Tra-
banten und Leib-Wachtern umbgeben : vor wel-
chem lste Königin / mit ihren Kammer-Jung-
ftauen / sich ehrerbietig neigend erscheinet. Der
König erhebet sich hierauff auß jetnem Stuhl/
doch lasset sich bald wiederum nieder: und die
Königin nimmt ihren Abscheid / sammt dem
Frauenzimmer indessen das die Spieleute sich
Harnlassen.
Darnach wird die Tochter des Königs Hero-
destantzendeeingeführet; welche auch knrtz her-
nach das Haupt des Tauffers Johannis / als ih-
ren Tantz-Lohn/ getragen bringet. Hierauff
folget die Marter und dieLodtung der heiligen
Apostel: auch wie David den grossen Goliath
mit einer Schleuder zu Bodem fellet. Noch fle-
het man eine ungeheure grosse Riesin ihr Kind
an die Brust legen : undwie Vulkanden Kriegs-
Gott / mit seinem Ehe-Gemahl/ der schönen
Venus/ im Ehebruch erwischet / und ein eiser-
nes Netze über sie herwirfft; welches kurtzwei-
lige Schau-Spiel der Sonnen-Gott allen Göt-
tern und Göttinnen zuschauen gtebet.
Oben auff einem hohem Gestelle befinden sich
auch etliche von Wachs gemachte Bildnissen un-
terschiedlicher Fürsten und Herren: als unter
andern des Königs inFranckreich/Heinrichs des
Vierten / deß Fürstens von Uranien/ Wilhelms
deßErsten/ und dergleichen mehr : wie auch
des letzt verstorbenen Fürstens/ auß eben dem-
selbigen Hause / sammt des Herrn Vatters und
Frau Mutter / anch seiner Gemahlin«/ desKö-
nigs Tochter von Engelland/ und seines Sohns/
des jetzigen Fürstens von Uranien. Noch sichet
man allda das Weib von Meurs / mit demHer-
tzog von Alba ; und dessen Spitz-Bruder (wie
ihnZesius/ titulirt) dem Tyrannen Kromwel.
Der neue Amlkerdammische Jrrgarte.
Crzweyte und fürnehmste in der Stadt ist
der neue Dohlhoff/ oder Irr- Garten/ wel-
cher für wenig Jahren durch einen Franckfurter
anher verleget worden- Hierinnen wird nicht
allein / auff Vorrechten Hand im hintersten Ecke
ein Irr-Garten/ davon dieser gantzeLust-und
Trinck-Hoffseinen Namen führet/ gesehen/ fon-
dern es befinden sich auch/ in eben demselbigen /
etliche Wasser-Spiele / oder Wasser-Künste/
allerhand künstliche Uhkwercke / und Bilder-
Spiele ; darinnncn die Bilder theils auß Holtz
geschnttzet/ theils außWachs nach derKnnst ge-
bildet/ durch ein Uhrwerck getrieben / oder son-
sten durch andere Mittel gezogen/sich bewegen/
auffstehen/forkgehen/ ja selbsten ein Geläut/ bald
mit Singen/ bald mit Krähen/ Blacken/ auch
als wollen sie reden/ von sich geben.
In der Mitten des Hofes / darein man durch
eine hohe steinerne Thüre gelanget/ erblicket man
alsbald im ersten Eintritt / einen künstlichen
Spiel-Brunnen mit vielerhand grossen und klei-
nen Bildern gezieret ; welche samptlich/wann
die Wasser-Kunst ihren Gang gewinnet/unter-
schiedliche anmuhtige Wasser-Strafen/ theils
in Form eines Kelchs/ Krantzes/ Sterns/und
Flammen-Schwerdtes/ theils auffeine andre
Art von sich sprützen. Unter diesen Bildern be-
finden sich die vierThetle der Welt / als Europa/
Asia/Affica / und America: wie auch die vier
Jahrs-Zeiten / der Frühling/ öerSommer/ der
Herbst/ und Wnter; mit vier Tugenden der
Vorsichkigheit/ Barmhartztzkeit/ Unschädlich-
keit/ Massigkeit; und eben so viel Lastern der
Hofart/Geitz / VerHwendung/und Wollust.
Was höher liehen die vier Uhr-Wesen / oder E-
lementen als Wasser/ Erde/ Lnfft/ und Feuer.
Oben auff dem obersten Gipffel/ last sich der
grosse Cristvph mit einem Kindleirr anff den
Schultern / darüber die Welt-Kugel stehet / er-
blicken. Ja Nicht allein auß allen diesen Bil-
dern/
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Bilder / welche Mehreritheils ein Uhrwerck tret»
bet und bewegt / gespielet werden. Erstlich fle-
het man den König Salomon/ im Königlichen
Schlosse / aufseinem Reichs-Stuhle mit Tra-
banten und Leib-Wachtern umbgeben : vor wel-
chem lste Königin / mit ihren Kammer-Jung-
ftauen / sich ehrerbietig neigend erscheinet. Der
König erhebet sich hierauff auß jetnem Stuhl/
doch lasset sich bald wiederum nieder: und die
Königin nimmt ihren Abscheid / sammt dem
Frauenzimmer indessen das die Spieleute sich
Harnlassen.
Darnach wird die Tochter des Königs Hero-
destantzendeeingeführet; welche auch knrtz her-
nach das Haupt des Tauffers Johannis / als ih-
ren Tantz-Lohn/ getragen bringet. Hierauff
folget die Marter und dieLodtung der heiligen
Apostel: auch wie David den grossen Goliath
mit einer Schleuder zu Bodem fellet. Noch fle-
het man eine ungeheure grosse Riesin ihr Kind
an die Brust legen : undwie Vulkanden Kriegs-
Gott / mit seinem Ehe-Gemahl/ der schönen
Venus/ im Ehebruch erwischet / und ein eiser-
nes Netze über sie herwirfft; welches kurtzwei-
lige Schau-Spiel der Sonnen-Gott allen Göt-
tern und Göttinnen zuschauen gtebet.
Oben auff einem hohem Gestelle befinden sich
auch etliche von Wachs gemachte Bildnissen un-
terschiedlicher Fürsten und Herren: als unter
andern des Königs inFranckreich/Heinrichs des
Vierten / deß Fürstens von Uranien/ Wilhelms
deßErsten/ und dergleichen mehr : wie auch
des letzt verstorbenen Fürstens/ auß eben dem-
selbigen Hause / sammt des Herrn Vatters und
Frau Mutter / anch seiner Gemahlin«/ desKö-
nigs Tochter von Engelland/ und seines Sohns/
des jetzigen Fürstens von Uranien. Noch sichet
man allda das Weib von Meurs / mit demHer-
tzog von Alba ; und dessen Spitz-Bruder (wie
ihnZesius/ titulirt) dem Tyrannen Kromwel.
Der neue Amlkerdammische Jrrgarte.
Crzweyte und fürnehmste in der Stadt ist
der neue Dohlhoff/ oder Irr- Garten/ wel-
cher für wenig Jahren durch einen Franckfurter
anher verleget worden- Hierinnen wird nicht
allein / auff Vorrechten Hand im hintersten Ecke
ein Irr-Garten/ davon dieser gantzeLust-und
Trinck-Hoffseinen Namen führet/ gesehen/ fon-
dern es befinden sich auch/ in eben demselbigen /
etliche Wasser-Spiele / oder Wasser-Künste/
allerhand künstliche Uhkwercke / und Bilder-
Spiele ; darinnncn die Bilder theils auß Holtz
geschnttzet/ theils außWachs nach derKnnst ge-
bildet/ durch ein Uhrwerck getrieben / oder son-
sten durch andere Mittel gezogen/sich bewegen/
auffstehen/forkgehen/ ja selbsten ein Geläut/ bald
mit Singen/ bald mit Krähen/ Blacken/ auch
als wollen sie reden/ von sich geben.
In der Mitten des Hofes / darein man durch
eine hohe steinerne Thüre gelanget/ erblicket man
alsbald im ersten Eintritt / einen künstlichen
Spiel-Brunnen mit vielerhand grossen und klei-
nen Bildern gezieret ; welche samptlich/wann
die Wasser-Kunst ihren Gang gewinnet/unter-
schiedliche anmuhtige Wasser-Strafen/ theils
in Form eines Kelchs/ Krantzes/ Sterns/und
Flammen-Schwerdtes/ theils auffeine andre
Art von sich sprützen. Unter diesen Bildern be-
finden sich die vierThetle der Welt / als Europa/
Asia/Affica / und America: wie auch die vier
Jahrs-Zeiten / der Frühling/ öerSommer/ der
Herbst/ und Wnter; mit vier Tugenden der
Vorsichkigheit/ Barmhartztzkeit/ Unschädlich-
keit/ Massigkeit; und eben so viel Lastern der
Hofart/Geitz / VerHwendung/und Wollust.
Was höher liehen die vier Uhr-Wesen / oder E-
lementen als Wasser/ Erde/ Lnfft/ und Feuer.
Oben auff dem obersten Gipffel/ last sich der
grosse Cristvph mit einem Kindleirr anff den
Schultern / darüber die Welt-Kugel stehet / er-
blicken. Ja Nicht allein auß allen diesen Bil-
dern/