DOI Artikel:
Schumann, Paul: Robert Diez, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.11055#0188
X. Jahrgang, tzeft IO.
iz. Februar 1895.
„Tie Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag gehestet. Bezugspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3883, daher. Verzeichnis Nr. 441, k. u. k. österr. Zeitungsliste Nr. 1851) 3 M. 60 Pf. für das Vierteljahr
(6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf.
laoüert Diez.
von Paul Zchmnann.
(Schluß.)
Porlräk. von 6einr. von Anaeli.
6*Isn der zweiten Gruppe ist die Hauptgestalt der
Sturm, ein wilder, furchtbarer Gesell, der da-
hinrast über die hochaufschäumenden Wogen auf dem
mächtig ausgreifenden Roß. Trotziges Selbstbewußtsein
liegt auf den ehernen Zügen; unter dem zackigen
Muschelhelm quellen, das steinharte Antlitz umzüngelnd,
die Schlangenhaare hervor, in die wassertriefenden
Strähnen des Rosses faßt mit festem Griffe die Linke,
die weitausholende Rechte schwingt, die Wogen schla-
gend, die Schlangenpeitsche. Weit vorgebeugt liegt er
auf seinem Roß, die Flügel schwingt er, der Luft-
geborene, und mit gewaltigem Schenkeldruck preßt er
sein Tier, wie eins sind Mann und Roß. Und sieh
dies Roßt Wie reckt es den Kopf, wie streckt es den
Hals, straff gespannt sind die Adern, die Augen quellen
rollend hervor, die Zunge hängt ihm zum Maule
heraus, die Nüstern sind gebläht und schnauben,
aber vorwärts geht's, unaufhaltsam, weitausgreifen die
schwimmhautbeschwingten Beine, und der endlose
Drachenschwanz fährt pfeifend über die Wogen dahin.
Widerstandslos stürzt alles darnieder vor diesem ge-
waltigen Reiter; unterm Pferd liegt ein Jüngling,
machtlos erhebt er die Arme, schmerzlich verzieht er
das Antlitz; und unter ihm schaut hilflos der Kopf
eines Knaben hervor, den des schweren Leibes Wucht
hinabdrückt in des Wassers Fluten. Doch nicht genug,
ein greulicher Tintenfisch umschlingt ihn; nicht lange
mehr, so hat er sein Opfer bezwungen.
Zur Linken dieser großartigen Gruppe ist weiter
geschildert der Kampf eines riesigen Welses mit einem
menschlich gebildeten Gegner, der mit der spitzen Muschel
ihm zu Leibe geht. Zur Rechten dagegen sehen wir
das Getöse der Brandung als einen Mann von kraft-
voll wilder Schönheit, das Antlitz umrahmt vom triefen-
den Seetangbart, der eine Riesenmuschel zum Wurf über
das Haupt emporhaltend den Kampfesruf hinausschreit
Die Kunst für Alle X.
iz. Februar 1895.
„Tie Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag gehestet. Bezugspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3883, daher. Verzeichnis Nr. 441, k. u. k. österr. Zeitungsliste Nr. 1851) 3 M. 60 Pf. für das Vierteljahr
(6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf.
laoüert Diez.
von Paul Zchmnann.
(Schluß.)
Porlräk. von 6einr. von Anaeli.
6*Isn der zweiten Gruppe ist die Hauptgestalt der
Sturm, ein wilder, furchtbarer Gesell, der da-
hinrast über die hochaufschäumenden Wogen auf dem
mächtig ausgreifenden Roß. Trotziges Selbstbewußtsein
liegt auf den ehernen Zügen; unter dem zackigen
Muschelhelm quellen, das steinharte Antlitz umzüngelnd,
die Schlangenhaare hervor, in die wassertriefenden
Strähnen des Rosses faßt mit festem Griffe die Linke,
die weitausholende Rechte schwingt, die Wogen schla-
gend, die Schlangenpeitsche. Weit vorgebeugt liegt er
auf seinem Roß, die Flügel schwingt er, der Luft-
geborene, und mit gewaltigem Schenkeldruck preßt er
sein Tier, wie eins sind Mann und Roß. Und sieh
dies Roßt Wie reckt es den Kopf, wie streckt es den
Hals, straff gespannt sind die Adern, die Augen quellen
rollend hervor, die Zunge hängt ihm zum Maule
heraus, die Nüstern sind gebläht und schnauben,
aber vorwärts geht's, unaufhaltsam, weitausgreifen die
schwimmhautbeschwingten Beine, und der endlose
Drachenschwanz fährt pfeifend über die Wogen dahin.
Widerstandslos stürzt alles darnieder vor diesem ge-
waltigen Reiter; unterm Pferd liegt ein Jüngling,
machtlos erhebt er die Arme, schmerzlich verzieht er
das Antlitz; und unter ihm schaut hilflos der Kopf
eines Knaben hervor, den des schweren Leibes Wucht
hinabdrückt in des Wassers Fluten. Doch nicht genug,
ein greulicher Tintenfisch umschlingt ihn; nicht lange
mehr, so hat er sein Opfer bezwungen.
Zur Linken dieser großartigen Gruppe ist weiter
geschildert der Kampf eines riesigen Welses mit einem
menschlich gebildeten Gegner, der mit der spitzen Muschel
ihm zu Leibe geht. Zur Rechten dagegen sehen wir
das Getöse der Brandung als einen Mann von kraft-
voll wilder Schönheit, das Antlitz umrahmt vom triefen-
den Seetangbart, der eine Riesenmuschel zum Wurf über
das Haupt emporhaltend den Kampfesruf hinausschreit
Die Kunst für Alle X.