Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 10.1894-1895

DOI Artikel:
Tanera, Karl: Überlistet, [1]: ein modernes Märchen
DOI Artikel:
Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten - Kunstlitteratur u. vervielf. Kunst - Vom Kunstmarkt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11055#0336

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
266 Überlistet. Lin modernes Märchen, von Lanera. — Personal- und Ateliernachrichtcn. — Ausstellungen und Sammlungen.

daß er mir alles bis ins kleinste Detail erzählen und
beschreiben kann. Er wird es nicht möglich machen.
Sollte er aber doch Zutritt erhalten, so vermag ich ja
auf Grund seiner Schilderungen so prächtige Bilder zur
Verherrlichung Gottes zu malen, daß der Allbarmherzige
mir das Trugmittel zur Erfüllung meines Zweckes ver-
geben und mich von der Abgabe oder Einlösung meiner
Unterschrift befreien wird."

Dabei blieb er, und als am nächsten Tage sich
Baron Satanas wieder einfand, stellte er sein Verlangen.

Der Teufel war sehr ver-
legen und wollte nichts von
der Sache wissen. Als aber
Paul Döring behauptete,
dann könne aus dem ganzen
Handel nichts werden, be-
merkte Baron Satanas, er
wolle sein möglichstes ver-
suchen, und verab-
schiedete sich.

Vignette aus einer Kneip;eitung der rUinstlergenvffenschaft
„Allotria" in München.

?. Hannover. Der Historienmaler Professor Schaper,
dem erst kürzlich vom Staate die Ausschmückung des märkischen
Klosters Lehnin mit Wandmalereien übertragen wurde, ist augen-
blicklich damit beschäftigt, den Chor der neuen romanischen Garnison-
kirche im Stile ihrer Architektur mit Fresken zu verzieren. Auch die
Glasmalereien der Chorfenster, die drei hohen Feste der Christenheit
darstellend, werden nach den Entwürfen des Künstlers hergestellt.

tr. Düsseldorf. Professor Claus Meyer in Karlsruhe
hat einen Ruf als Lehrer an die hiesige Akademie angenommen
und wird hierher übersiedeln. Er übernimmt die Klasse des
Prof. Wilhelm Sohn, der seine Lehrtätigkeit beendet hat, um
sich ganz der Vollendung seines Bildes, „Die Abendmahlspendung
an eine Sterbende", für die Nationalgalerie, zu widmen. — Eine
gegenwärtig bei Ed. Schulte veranstaltete Sonderausstellung der
„Glasgow-Boys", fast alles ganz neue Arbeiten der schottischen
Maler Cameron, Dow, Frew, Gauld, Guthrie, Haig, Hamilton-
Lavery, Mac Gregor, Morton, Park, Paterson, Roche, Stevenson,
Grosvenor Thomas und Walton, findet hier ein außergewöhn-
liches Interesse. Professor Oswald Achenbach hat ein neues
großes Schweizerbild, „Der Montblanc" (Chamounithal) vollendet,
welches für die diesjährige Münchener Jahresausstellung im Glas-
palast bestimmt ist. Das großartige Motiv ist in der meister-
haften Darstellung Oswald Achenbachs von herrlicher Wirkung.

L.-v. St. Petersburg. Der dänische Hofmaler L. Tuxen
ist hier eingetroffen, um im Aufträge des Zaren ein Riesen-
gemälde zu vollenden, welches die Trauung des russischen Kaiser-
paares am 14./26. November v. I. darstellen soll. Tuxen wohnte
der Trauung bei und machte während derselben eine Reihe von
Skizzen, welche jetzt zur Verwendung kommen werden. Während
der nächsten Monate wird der Hofmaler die bei jener feierlichen

Gelegenheit versammelt gewesenen Persönlichkeiten für sein Gemälde
porträtieren und zwar in denselben Trachten, welche sie damals
trugen. Das Gemälde ist als Geschenk für die Königin Viktoria
von England bestimmt. Eine Kopie desselben, jedoch in kleineren
Dimensionen, wird nachher von dem dänischen Künstler angefertigt
werden und wird in Rußland bleiben. l«iso;

— Berlin. Professor Friedrich Geselschap feierte am
5. Mai seinen sechzigsten Geburtstag. MSI)

?. Dresden. Der Bildhauer Nassau vollendete vor kurzem
das Thonmvdell für das zu Osteel in Ostfriesland zu errichtende
Fabricius-Monument. Da ein authentisches Porträt des Theo-
logen und Astronomen nicht vorhanden war, entschied sich der
Künstler für eine Idealfigur, die Astronomie darstellend, die, den
Blick nach oben gerichtet, in ihren Händen eine Tafel hält, auf
der die Entdeckung der Sonnenflecken eingezeichnet ist.

k. Goslar a. Harz. Vor dem wiederhergestellten Kaiser-
hause werden demnächst die beiden überlebensgroßen Reiterstatuen
Friedrich Barbarossas und Kaiser Wilhelms I. aufgestellt werden;
sie sind nach den Modellen der Berliner Bildhauer Toberentz
und Schott in Kupfer getrieben und in den Werkstätten von
Martin L Piltzing in Berlin hergestellt. ftos8l

— Eisenach. ProfessorDonndorfsLuther-Denkmal ist am
4. Mai enthüllt worden. Ii'-wl

— Hamburg. Einer der thätigsten Kunstförderer, Ludwig
Eduard Behrens, als Besitzer einer hervorragenden Sammlung
moderner Meister in den weitesten Kreisen bekannt, ist am
18. April gestorben. In seinem Testament hat er der Hamburger
Knnsthalle 150 000 M. mit der Bestimmung vermacht, daß aus
den Zinsen dieses Kapitals Gemälde angekauft werden sollen,
und zwar nur Werke ersten Ranges; falls solche gerade nicht
käuflich, sind die Zinsen zum Zwecke später geeigneter Wahl an-
znsammeln. Fernerhin fällt der Kunsthalle die mit Sachkenntnis
und großen Geldmitteln erworbene umfangreicheKupferstichsammlung
des Verstorbenen zu, sowie zwei Begassche Statuen. ftusi
— Gestorben: Am 3 l. März in München der Bildhauer
Franz Xaver Westermayer, ebenda am 3. Mai der Historien-
maler Max von Menz. l«i4g;

HZA Venedig. Die internationale Kunstausstellung wurde
am l. Mai in Anwesenheit des Königspaares feierlich eröffnet.
Sämtliche Nationen haben Werke ihrer ersten Meister beigesteuert,
wenn auch, wie dies erklärlich, nicht immer die neuesten. Eng-
land ist durch Leighton (Andromache), Herkomer (Our vill-c^o),
Watts, Burne-Jones, Ouleß (Kardinal Manning), Werke, die
unseren Lesern aus von uns gebrachten Nachbildungen zum Teil
bereits bekannt find, besonders gut vertreten. Aus Deutschland
sandten Uhde, Liebermann, Menzel, Firle, Habermann, M. von
Schmädel, Delug, Marr, Lenbach, Skarbina, Dettmann rc. rc.
meist von Münchener Ausstellungen her bekannte Werke. In
einem Saale sind die Franzosen und Spanier vereinigt; von
ersteren Dagnan-Bouveret, Chavannes, Dnez, Lhermitte, Besnard,
Cazin u. s. w. Unter den Italienern ragt Michetti mit einem
großen Werke und dazu gehörigen Studien hervor. Der Turiner
Grosso hat ein großes Bild gesandt, „Don Juans Ende", das
wegen seines Sujets bereits zu lebhaften Erörterungen in der
Oeffentlichkeit Anlaß gegeben hat. Es handelt sich um die nachts
in einer Kirche aufgebahrte Leiche des Don Juan, die von den
nackten Gestalten der von ihm Verführten umgeben ist. Tito,
Ciardi, Segantini, Villegas, Benlliure sind neben vielen anderen aus-
gezeichnet vertreten. Ein näherer Bericht über die Ausstellung folgt.

— Dresden. Akademische Kunstausstellung 1805.
In der Konkurrenz um das Plakat ist dem Entwürfe des Prell-
Schülers Otto Fischer der erste Preis zuerkannt worden. Für
den ebenfalls zum Wettbewerb ausgeschriebenen Stempel errang
den Preis der Maler Josef Goller. ftirr;

— Berlin. Die Kunstausstellung ist am 1. Mai durch
den Kultusminister mit einer Ansprache eröffnet worden, in welcher
er besonders die Teilnahme der süddeutschen und ausländischen,
namentlich der französischen Künstler mit Befriedigung hervorhob
und die Hoffnung aussprach, daß die rege Teilnahme auch in den
nächsten Jahren sich wiederholen möge. Mit einem Bericht über
die Ausstellung werden wir in nächster Nummer beginnen. —
Von privater Seite wird in Berlin eine Ausstellung der Ehren-
geschenke des Fürsten Bismarck veranstaltet, die am 16. Mai er-
öffnet werden soll. liiöH
 
Annotationen