DOI Artikel:
Springer, Jaro: Die 1895er Jahresausstellung der Münchener Secession, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.11055#0407
Die (895er Iahresausstellung der Münchener Secession.
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Maler aber nicht in Wahrheit mit ehrlicher Phantasie geschaut, sondern lediglich gemalt, weil andere Derar-
tiges gemalt und damit Glück gehabt haben. Und Schröter hätte es nicht nötig, naive Frömmigkeit zu
affektieren, seine derbe, warmblütige Naturfreude, die ist echt und ist uns lieber.
Recht liebenswürdig und von angenehm frischer, klarer Farbe ist das von Ernestine Schnltze-Mack
gemalte Bildnis „Eine Mutter" mit ihrem flachshaarigen Töchterlein. Überhaupt ist wieder manche vortreffliche
Arbeit von deutschen Malerinnen zu sehen, so von S. F. Horm an n die eminent weich und tonig behandelte
Gestalt eines die Laute spielenden Mädchens, „Adagio"; von Marg. v. Kurvwski eine schlanke, fast äthe-
Die Rivalen, von Franz Stuck.
Internationale Kunstausstellung MS des Vereins bildender Künstler (Secession) zu München.
rische Figur eines Mädchens, „Kallablüten" ist das Bild getauft, von Olga v. Bvznanska und Lin da
Kögel tüchtige, mit malerischer Delikatesse gearbeitete Pvrtrüts. Das Francnbildnis, das Dora Hitz ans-
stellt ist, bei aller Zartheit der Farbe doch etwas zu verwischt und Verblasen; viel besser angebracht erscheint
diese ihre Technik in dem geheimnisvoll duftigen Bild „Dämmerung". Zwei Münchener Landschaftcrinnen sind
bedeutsam vertreten: Fanny v. Geige r durch ein großes Abcndbild, dessen breite Pinselsührung und tvnigc
Malweisc nicht genug zu bewundern sind, Emmy Lisch ke durch ein großes Herbstbild von vvllklingender
Musik der Farbe. Die braunroten herbstlichen Eichen, der dunkle Sturmhiminel, das giebt zusammen einen
Farbenaccvrd, wie er uns aus manchen Werken A. Böcklins cntgcgentöut.
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Maler aber nicht in Wahrheit mit ehrlicher Phantasie geschaut, sondern lediglich gemalt, weil andere Derar-
tiges gemalt und damit Glück gehabt haben. Und Schröter hätte es nicht nötig, naive Frömmigkeit zu
affektieren, seine derbe, warmblütige Naturfreude, die ist echt und ist uns lieber.
Recht liebenswürdig und von angenehm frischer, klarer Farbe ist das von Ernestine Schnltze-Mack
gemalte Bildnis „Eine Mutter" mit ihrem flachshaarigen Töchterlein. Überhaupt ist wieder manche vortreffliche
Arbeit von deutschen Malerinnen zu sehen, so von S. F. Horm an n die eminent weich und tonig behandelte
Gestalt eines die Laute spielenden Mädchens, „Adagio"; von Marg. v. Kurvwski eine schlanke, fast äthe-
Die Rivalen, von Franz Stuck.
Internationale Kunstausstellung MS des Vereins bildender Künstler (Secession) zu München.
rische Figur eines Mädchens, „Kallablüten" ist das Bild getauft, von Olga v. Bvznanska und Lin da
Kögel tüchtige, mit malerischer Delikatesse gearbeitete Pvrtrüts. Das Francnbildnis, das Dora Hitz ans-
stellt ist, bei aller Zartheit der Farbe doch etwas zu verwischt und Verblasen; viel besser angebracht erscheint
diese ihre Technik in dem geheimnisvoll duftigen Bild „Dämmerung". Zwei Münchener Landschaftcrinnen sind
bedeutsam vertreten: Fanny v. Geige r durch ein großes Abcndbild, dessen breite Pinselsührung und tvnigc
Malweisc nicht genug zu bewundern sind, Emmy Lisch ke durch ein großes Herbstbild von vvllklingender
Musik der Farbe. Die braunroten herbstlichen Eichen, der dunkle Sturmhiminel, das giebt zusammen einen
Farbenaccvrd, wie er uns aus manchen Werken A. Böcklins cntgcgentöut.