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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 10.1894-1895

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler
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Personal- und Atelicriiachrichtcn. — Ausstellungen und Sammlungen.

tr. Düsseldorf. Der zu einem Lehramt an der hiesigen
königlichen Kunstakademie berufene Professor Klaus Meyer,
bisher als Lehrer an der Karlsruher Kunstschule thätig, ist am
I. Juli in sein Amt in üblicher Weise eingeführt worden. Seine
Berufung an'unsere Akademie ist in den hiesigen Künstlerkreisen
mit großer Befriedigung ausgenommen worden, und man ver-
spricht sich viel Gutes und Anregendes von der Lehrerthätigkeit des
ausgezeichneten Genre-
malers. — Der Kunst-
verein für Rheinland
und Westfalen hat von
seiner diesjährigen Aus-
stellung, welche sehr reich
beschickt war, 59 Kunst-
werke im Gesamtbeträge
von 42930 M. erwor-
ben, wovon 56 für die
Verlosung an die Aktio-
näre bestimmt sind,
während drei, beschafft
aus den Mitteln des
Fonds -ä. für Kunstwerke
zu öffentlicher Bestim-
mung, für öffentliche
Galerien gestiftet werden
sollen. Es sind dies:
ein Genrebild von
Henrik Nordenberg,

„Tischgebet", eine Land-
schaft von Karl Jr-
mer, „Aus dem Mühl-
bachthal bei Wernige-
rode", und ein großes
Aquarell von Professor
I Christian Kr ön er,

„Herbstmorgen im Bu-
chenwald". 142891

— Braunschweig.

An Stelle des verstor-
benen Prof. Wessely ist
vr. Christ. Scherer
zum Inspektor des Her-
zog!. Museums ernannt
worden. l42ss;

— Gestorben. Am
1. Juli im Krankenhause
zu Graz der Landschafts-
maler Theodor v.

Hörmann, geb. am
13. Dezember 1840 zu
Jagst in Tirol; in Pa-
ris am 4. Juli der
Landschaftsmaler Marie
Paul Alfred Parent
de Curzon, 75 Jahre
alt; in Brüssel am 3.

Juli, 74 Jahre alt, der
Maler und Lehrer der
Kostümkunde an der

dortigen Akademie,

Josef Gerard; in
Venedig, 80 Jahre alt,
der Architekt Giacomo
Franco, der Direktor
des Instituts der schönen
Künste. In Paris tötete sich der 27 jährige Maler Jules Telot
in einem Spital, aus Gram darüber, daß ihn niemand während
seiner Krankheit besuchte. 142981

— Amsterdam. Rud olf Stang hat eine neue graphische
Reproduktion vollendet und zwar die des van Dyckschen BildeS
„Ruhe auf der Flucht nach Ägypten", Original im Palazzo Pitti
in Florenz. Die Art und Weise, in der Stang diesmal gearbeitet
hat, und bei der er bestrebt gewesen ist, durch eine flotte und
freie Behandlung mit der Radiernadel und wenig mit dem Grab-
stichel zu schaffen, dürfte Aufsehen erregen. l

— München. Die Jury der Jahresausstelluug im Kgl.
Glaspalaste hat nachstehende Auszeichnungen zucrkannt: Ehren-
medaille: Franz v. Defregger für sein hervorragendes künst-
lerisches Schaffen und speziell für die von ihm im Glaspalaste
ausgestellten Studien und Skizzen; Medaille 1. Klaffe: Fritz
Mackensen, Worpswede, für „Gottesdienst", Jlje Repin,
St. Petersburg, für „Antwort freier Kosacken auf ein Ultimatum

des türkischen Sultans";
Medaille 2. Klaffe:

Louis Corinth,
München, für „Kreuzab-
nahme", Walter
Crane, London, für
„Der Wettlauf der Stun-
den", Otto Eckmann,
München, für „Die Le-
bensalter", Gabriel
Hackl, München, für
„Karl Borromäus",
Anton Hen ke, Düssel-
dorf, für „Waldeinsam-
keit", L. Adam Kunz,
München, für „Still-
leben", Sir Fred er ick
Leighton, London,
für „Rizpah", Paul
Rieth, München, für
„Abend", Hermann
Plock, Stuttgart, für
„Abendstimmung", S.
I. Solomon, London,
für ein Porträt, Her-
mann Vogel, Losch-
witz bei Dresden, für
24 Illustrationen zu
Grimms Märchen. —
Seitens der Bildhauer-
jury wurden prämiiert:
mit der Medaille 1 .Klasse:
Augustin Querol,
Madrid, für „Der heilige
Franziskus, die Aus-
sätzigen heilend"; mit
der Medaille 2. Klasse:
Franz Bernauer,
München, für
„Germane", Pierre
Braecke, Brüssel, für
„Die Vergebung", Tho-
mas Denn er lein,
München, für „Männ-
liche Büste", Egide
Rombaux, Paris, für
„Tanzende Mädchen",
Adolf Wildt, Mai-
land, für „Märtyrerin".
— Seitens der Jury
wurde eine besondere
Ehrung des verstorbenen
Professors W. v. Lin-
denschmit durch An-
bringung eines Lorbeer-
kranzes an dessen Haupt-
gemälde„Lraniens Tod"
beschlossen. I428äs
— Frankfurt a. M. Die Kunstschule bleibt erhalten.
Auf den Protest des Lehrerkollegiums hin und unter dem Druck
der sonst laut gewordenen Beurteilungen ihres Schrittes hat die
Administration des Städelschen Kunstinftituts beschlossen, den
Plan der Auflösung der Kunstschule fallen zu lassen.

ll. O. Antwerpen. Die Ausstellung der Künstler-
vereinigung „Als ik kan" übt immer eine gewaltige Anziehung
auf das kunstliebende Publikum Antwerpens aus. Die dies-
jährige war von sämtlichen Mitgliedern beschickt. H. Luyten
war mit sechs Bildern vertreten, unter denen ein Herbstmorgen be-

Franrr-Rrpubligur. von I. Fr. Fern. Lematte.

Salon des Lbamps Llysees 1(895.
 
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