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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 16.1900-1901

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Tschudi, Hugo von: Die Jahrhundert-Ausstellung der französischen Kunst, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0069

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CLAUDE mo NET DIE BRÜCKE BEI ARGENTE U IL

(geboren 1840)

DIE JAHRHUNDERT-AUSSTELLUNG

DER FRANZÖSISCHEN KUNST

Von Hugo von Tschudi
(Schluss aus dem vorigen Hefte)

(Nachdruck verboten)

Die Bilder der Impressionisten füllten weit imponierenderer und mannigfaltigerer
einen ganzen Saal, der nebst der Wand Ueberblick über diese Schule geben lassen,
mit den Gemälden Manets den Glanzpunkt Monets grosses „Frühstück" und das grosse
der Centennale bildete. Ja selbst die ganze „Hafenbild", beide aus den sechziger Jahren,
übrige Ausstellung zeigte weniges, das sich an die „Grenouilliere" und „Die tanzenden Paare"
Frische der Beobachtung und Lebendigkeit von Renoir hätten die Eintönigkeit der vielen
der Wiedergabe damit messen konnte. Trotz- in Gegenstand und Format so verwandten Bilder
dem hätten die Veranstalter der Ausstellung wohlthätig unterbrochen, und die Meister von
noch ganz anders hier einsetzen müssen, denn Seiten repräsentiert, die hier ungeahnt blieben,
mehr als in der Schule von Barbizon, ja zum Immerhin konnte man die Entwicklung der
erstenmal wieder seit den Tagen von Velaz- in ihren Anfängen so verwandten, später sich
quez und Rembrandt ist in dem Pleinairis- immer mehr differenzierenden Künstler wie
mus und Impressionismus etwas Neues und Pissaro, Sisley und Monet gut verfolgen.
Grosses erstanden. Allein mit den Bildern Gemeinsam aber ist ihnen allen das Fort-
im Besitz der Kunsthandlung von Durand- schreiten von einer gedämpften Tonigkeit und
Ruel, dessen bleibendes Verdienst es ist, breitem Auftrag im Sinne Corots, zu immer
an die lange verspotteten und vor allem grösserer Farbigkeit und Luftigkeit bei einer
nicht gekauften Maler geglaubt und ihnen die Formen mehr andeutenden pointillierenden
einen anfangs freilich sehr bescheidenen Ab- Behandlung. Eine besondere Stellung nimmt
satz verschafft zu haben, hätte sich ein Cezanne ein, der neben Manet wohl den

Pie Kunst für Alle XVI. 3. 1. November 1900.

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