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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 16.1900-1901

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen – Denkmäler - Preisausschreiben - Vermischtes - Kunstlitteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0411

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-a-5£> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN -CösS^

VON AUSSTELLUNGEN

UND SAMMLUNGEN

T/"OLN. Eine Leibi-Ausstellung hat das Museum
Wallraf-Richartz veranstaltet. Leibi ist bekannt-
lich Kölner und der Ausstellung ist denn auch vor
allem ein lokaler und familiärer Charakter aufge-
prägt. Beim Bekanntwerden der Absicht des Mu-
seums hat man von hie und da jugendliche Ver-
suche des »hochberühmtenc Malers Leibi beige-
bracht, die man aufbewahrt hatte. Dass auch er
durch die Schule des klassischen Gipses hindurch-
musste, bezeugen einige im Besitz des Friedrich
Wilhelm - Gymnasiums befindlichen Zeichnungen,
unter denen >Apollo von Belvedere« selbstverständ-
lich nicht fehlen darf. Wer hätte geahnt, welche
Profile dereinst diesem nachfolgen würden! Inter-
essant ist unter den jugendlichen Versuchen ein
solcher von 1862, Porträt eines Mädchens, wegen
des Abstandes im Können, der zwischen ihm und
dem Porträt des Vaters des Künstlers von 1866 vor-
liegt (Geschenk des Künstlers an das Wallraf-
Richartz-Museum); das letztere zeigt den Künstler
bereits im Besitz einer eigenen, vollständig auf der
Höhe befindlichen Malweise. In diese vier Jahre
muss ein bedeutender Teil seiner technischen Ent-
wicklung gefallen sein. In der Oeffentlichkeit mögen
die reiferen der vierundfünfzig zusammengebrachten
Werke und Studien — unter ihnen auch einige Land-
schaften von Sperl, zu denen zum Teil Leibi die
Staffage geliefert — meist bekannt sein. Dadurch,
dass Kommerzienrat E. Arnhold >Die Dorfpolitiker
der Vaterstadt des Künstlers hergeliehen hat, zeigt
die Ausstellung auch den Höhepunkt in der Ent-

wicklung des Künstlers, dessen Anfänge sich hier
so bescheiden präsentieren. Ppr.

TAARMSTADT. Im hiesigen Museum ist bis Ende
April eine Böcklin-Ausstellung veranstaltet wor-
den, die für die mittleren Rheinlande eine dankens-
werte Ergänzung des bietet, was in den unlängst
auch in dieser Zeitschrift besprochenen Frankfurter
Veranstaltungen gleichen Zweckes an Gemälden des
Meisters vorgeführt worden ist. An und für sich
aber gewährt die im höchsten Masse verdienstvolle
Vorführung dem Kunstfreund etwas, was anderorts
ähnlichen Charakters gar nicht geboten werden könnte.
Handelt es sich doch um Handzeichnungen Böcklins,
die, einen Teil des kostbaren Böcklin-Besitzes des
Freiherrn Maximilian von Heyl bildend, hier in
dieser Ausstellung zum erstenmale weiteren Kreisen
zugänglich gemacht werden. Die vierundsiebzig
Blätter führen den Beschauer, wie das Geleitwort
des vom Museumsdirektor Back verfassten Kataloges
der Ausstellung bemerkt, durch die Entwicklung
Böcklins von den Landschaftsstudien der Frühzeit
bis zu der einfachen Grösse seiner reifsten Werke.
Viele bekannte Gemälde finden wir hier im Ent-
stehen, und es zeigen sich zahlreiche Spuren von
verschollenen oder nie ausgeführten. Was aber
das wertvollste ist: wir sehen den Meister inmitten
seiner Arbeit. Mit Ausnahme von zwei Baumstudien
aus den Wäldern der Heimat gehören alle hier aus-
gestellten Blätter in die Zeit nach dem Jahre 1850.
Es ist kein Zufall, dass die Naturstudien mit wenigen
Ausnahmen der Frühzeit Böcklins angehören und
kaum über den Anfang der sechziger Jahre hinaus-
reichen. Der Künstler hat bekanntlich nur selten
nach der Natur gezeichnet: ein erstaunliches Ge-

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