DOI Artikel:
Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen – Denkmäler - Vermischte Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0534
DENKMALER VERMISCHTE NACHRICHTEN
die Jury sich auch über zwei Entwürfe des Bildhauers
Bernewitz ausgesprochen, die den Meister gleich-
falls sitzend darstellt, wie im Begriffe, den Rhythmus
einer Melodie festzulegen, die ihn eben innerlich
beschäftigt. — Der Wettbewerb um das hier zu
errichtende Bismarck- Denkmal ist jetzt eröffnet
worden. Das Preisausschreiben wendet sich (wie
aus der Bekanntmachung im Anzeigenteil dieses
Heftes ersichtlich) an alle Künstler deutscher Reichs-
angehörigkeit. Für das Denkmal ist ein Kostenauf-
wand von 400000 M. vorgesehen, für Preise stehen
insgesamt 30000 M. zur Verfügung. Die Einlieferung
von Entwürfen hat bis zum 14. Dezember d. J. an
die Kunsthalle zu Hamburg zu erfolgen. W.
OOSTOCK. Das dem verstorbenen Grossherzog
**■ Friedrich Franz III.errichtete Denkmal,in seinem
Entwurf vom Bildhauer Wilh. Wandschneider
(Charlottenburg) stammend, kam bei Gelegenheit
des im Juni erfolgten feierlichen Einzugs des neuen
Herrschers, Friedrich Franz IV., zur Enthüllung.
AUG. RODIN EIN BÜRGER VON CALAIS
Ausstellung der Berliner Secession
DYRMONT. Das von Prof. Jos. Uphues (Berlin)
* geschaffene Lortzing-Denkmal, eine Büste des
Komponisten auf hohem, einfachen Sockel, wurde
am 30. Juni enthüllt.
r\ANZIG. In der Konkurrenz um das hier zu
*-* errichtende Kriegerdenkmal erhielt den ersten
Preis und wurde mit der Ausführung des Werkes
betraut Prof. Chr. Behrens in Breslau.
T/"IEL. Das der Marine vom Kaiser gewidmete
Denkmal des Grossen Kurfürsten, nach einem
Modell des Berliner Bildhauers Wilhelm Haver-
kamp in Bronze gegossen, wurde am 20.Juni enthüllt.
Dieselbe Statue ist auch in Minden i. W. zur Auf-
stellung gekommen.
DERLIN. Das vordem Reichstagsgebäude errichtete
Nationaldenkmal für den Fürsten Bismarck wurde
am 16. Juni enthüllt. Unsere Leser kennen diese
Schöpfung Reinhold Begas' in ihrer Hauptge-
staltung bereits aus der Abbildung des Entwurfes,
die wir im H. 2 d. XIV. Jahrg. brachten. Eine Wieder-
gabe des vollendeten Werkes soll in anderem Zu-
sammenhange gelegentlich noch folgen.
VERMISCHTE NACHRICHTEN
REIFSWALD. Inden diesjährigen Ferienkwsus
an der hiesigen Universität sind auch kunst-
pädagogische Vorträge aufgenommen worden, zu
deren Abhaltung Prof. A. Lichtwark sich hat
bereit finden lassen.
1V/IÜNCHEN. Der Bayerische Kunstgewerbe-
Verein beging in den Tagen vom 29. Juni bis
5. Juli sein fünfzigjähriges Jubiläum durch glänzende
Feierlichkeiten, denen sich die Verhandlungen des
heurigen deutschen >Kunstgewerbetages« als ernste
Arbeit eingliederten. Auf ihm sprachen Direktor
Dr. Brinckmann (Hamburg) über iNormen für die
Beteiligung bei Kunstgewerbe-Ausstellungen« und
später noch einmal über die > Reorganisation des
Verbandes deutscher Kunstgewerbevereine■-, Fabri-
kant Stoff ler (Pforzheim) über den kunstgewerblichen
Dilettantismus, Unterstaatssekretär Prof. v. Mayr
(München) über i Kunstgewerbe und Zollpolitik«,
Bauamtmann Prof. Th. Fischer (München) über die
'Schaffung einer kunstgewerblichen Zentrale auf
der Kohleninsel zu München - unter Zugrundelegung
eines dafür neu ausgearbeiteten, im Vergleich zu
dem s. Zt. auch in diesen Blätttern erwähnten
Planes wesentlich reduzierten Projektes. Der ge-
sellige Teil der Feierlichkeiten spielte sich zumeist
im Künstlerhaus ab, woselbst auch ein grosser
>Kunst- und Kunstgewerbemarkt« stattfand, auf
dem Humor und Phantasie in ungezählten künst-
lerischen Einfällen sich gegenseitig überboten.
Witzige Plakate an der Aussenseite des Künstler-
hauses, von Oberländer, Hengeler, Naager, Arth.
Hirth, Gabr. Seidl, Rud. Seitz, jul. Diez u. a.
stammend, (einige davon seien in den Illustrationen
a. S. 511 mitgeteilt), luden zum Besuch dieser
Dult< ein, gekauft wurde auf ihr um die Wette
von dem in Scharen herbeiströmenden Publikum.
Das Hauptstück der Jubiläums-Feier wäre aber ge-
wiss das in den Räumlichkeiten und Anlagen des
Schlosses zu Schieissheim am Nachmittage und
Abend des 5. Juli in Anwesenheit des Hofes abge-
haltene Künstlerfest gewesen, wenn nicht die Un-
gunst der Witterung es buchstäblich hätte ins
Wasser fallen lassen.
Redaktionsschluss: 6. Juli 1901. Ausgabe: 18. Juli 1901.
Herausgeber: Friedbich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwärtz.
Vcrlagsanstalt F. Bruckmann a.-g. in München, Nymphenburgerstr. 86. — Druck von A. Bruckmann, München.
die Jury sich auch über zwei Entwürfe des Bildhauers
Bernewitz ausgesprochen, die den Meister gleich-
falls sitzend darstellt, wie im Begriffe, den Rhythmus
einer Melodie festzulegen, die ihn eben innerlich
beschäftigt. — Der Wettbewerb um das hier zu
errichtende Bismarck- Denkmal ist jetzt eröffnet
worden. Das Preisausschreiben wendet sich (wie
aus der Bekanntmachung im Anzeigenteil dieses
Heftes ersichtlich) an alle Künstler deutscher Reichs-
angehörigkeit. Für das Denkmal ist ein Kostenauf-
wand von 400000 M. vorgesehen, für Preise stehen
insgesamt 30000 M. zur Verfügung. Die Einlieferung
von Entwürfen hat bis zum 14. Dezember d. J. an
die Kunsthalle zu Hamburg zu erfolgen. W.
OOSTOCK. Das dem verstorbenen Grossherzog
**■ Friedrich Franz III.errichtete Denkmal,in seinem
Entwurf vom Bildhauer Wilh. Wandschneider
(Charlottenburg) stammend, kam bei Gelegenheit
des im Juni erfolgten feierlichen Einzugs des neuen
Herrschers, Friedrich Franz IV., zur Enthüllung.
AUG. RODIN EIN BÜRGER VON CALAIS
Ausstellung der Berliner Secession
DYRMONT. Das von Prof. Jos. Uphues (Berlin)
* geschaffene Lortzing-Denkmal, eine Büste des
Komponisten auf hohem, einfachen Sockel, wurde
am 30. Juni enthüllt.
r\ANZIG. In der Konkurrenz um das hier zu
*-* errichtende Kriegerdenkmal erhielt den ersten
Preis und wurde mit der Ausführung des Werkes
betraut Prof. Chr. Behrens in Breslau.
T/"IEL. Das der Marine vom Kaiser gewidmete
Denkmal des Grossen Kurfürsten, nach einem
Modell des Berliner Bildhauers Wilhelm Haver-
kamp in Bronze gegossen, wurde am 20.Juni enthüllt.
Dieselbe Statue ist auch in Minden i. W. zur Auf-
stellung gekommen.
DERLIN. Das vordem Reichstagsgebäude errichtete
Nationaldenkmal für den Fürsten Bismarck wurde
am 16. Juni enthüllt. Unsere Leser kennen diese
Schöpfung Reinhold Begas' in ihrer Hauptge-
staltung bereits aus der Abbildung des Entwurfes,
die wir im H. 2 d. XIV. Jahrg. brachten. Eine Wieder-
gabe des vollendeten Werkes soll in anderem Zu-
sammenhange gelegentlich noch folgen.
VERMISCHTE NACHRICHTEN
REIFSWALD. Inden diesjährigen Ferienkwsus
an der hiesigen Universität sind auch kunst-
pädagogische Vorträge aufgenommen worden, zu
deren Abhaltung Prof. A. Lichtwark sich hat
bereit finden lassen.
1V/IÜNCHEN. Der Bayerische Kunstgewerbe-
Verein beging in den Tagen vom 29. Juni bis
5. Juli sein fünfzigjähriges Jubiläum durch glänzende
Feierlichkeiten, denen sich die Verhandlungen des
heurigen deutschen >Kunstgewerbetages« als ernste
Arbeit eingliederten. Auf ihm sprachen Direktor
Dr. Brinckmann (Hamburg) über iNormen für die
Beteiligung bei Kunstgewerbe-Ausstellungen« und
später noch einmal über die > Reorganisation des
Verbandes deutscher Kunstgewerbevereine■-, Fabri-
kant Stoff ler (Pforzheim) über den kunstgewerblichen
Dilettantismus, Unterstaatssekretär Prof. v. Mayr
(München) über i Kunstgewerbe und Zollpolitik«,
Bauamtmann Prof. Th. Fischer (München) über die
'Schaffung einer kunstgewerblichen Zentrale auf
der Kohleninsel zu München - unter Zugrundelegung
eines dafür neu ausgearbeiteten, im Vergleich zu
dem s. Zt. auch in diesen Blätttern erwähnten
Planes wesentlich reduzierten Projektes. Der ge-
sellige Teil der Feierlichkeiten spielte sich zumeist
im Künstlerhaus ab, woselbst auch ein grosser
>Kunst- und Kunstgewerbemarkt« stattfand, auf
dem Humor und Phantasie in ungezählten künst-
lerischen Einfällen sich gegenseitig überboten.
Witzige Plakate an der Aussenseite des Künstler-
hauses, von Oberländer, Hengeler, Naager, Arth.
Hirth, Gabr. Seidl, Rud. Seitz, jul. Diez u. a.
stammend, (einige davon seien in den Illustrationen
a. S. 511 mitgeteilt), luden zum Besuch dieser
Dult< ein, gekauft wurde auf ihr um die Wette
von dem in Scharen herbeiströmenden Publikum.
Das Hauptstück der Jubiläums-Feier wäre aber ge-
wiss das in den Räumlichkeiten und Anlagen des
Schlosses zu Schieissheim am Nachmittage und
Abend des 5. Juli in Anwesenheit des Hofes abge-
haltene Künstlerfest gewesen, wenn nicht die Un-
gunst der Witterung es buchstäblich hätte ins
Wasser fallen lassen.
Redaktionsschluss: 6. Juli 1901. Ausgabe: 18. Juli 1901.
Herausgeber: Friedbich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwärtz.
Vcrlagsanstalt F. Bruckmann a.-g. in München, Nymphenburgerstr. 86. — Druck von A. Bruckmann, München.