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VINCENT VAN GOGH, SELBSTBILDNIS
AUSGESTELLT IM SONDERBUND, KÖLN
eller Seite aufgenommen worden. Es ist natürlich
schade, dass sich der Sonderbund von Düsseldorf los-
lösen musste, wo eine künstlerische Tradition hinter
ihm stand und über te Peerdt und Deusser in ihn hin-
einreichte. Andererseits ist im Hinblick auf eine plan-
mässige Leitung die Übersiedelung zu begrüssen.
Für die diesjährige Ausstellung in der grossen Halle
der Stadt Cöln ist das Programm aufgestellt worden,
die Entwicklung von Cezanne, van Gogh und Gau-
guin ab aufzurollen. Damit arbeitet der Sonderbund
zum ersten Mal systematisch daraufhin, in West-
deutschland Verständnis für die moderne Kunst zu
wecken. Die als fortschrittliche Manifestation bedeut-
same Ausstellung von 1910 war insofern ungeschickt,
als sie in Matisse und Kandinsky, zum Beispiel, nur die
damals letzten Konsequenzen eines Stilprinzips bot, ohne
die Prämissen zu zeigen. So musste das Ganze proble-
matisch erscheinen. Die Schroffheit, mit der es trotzdem
als das einzig Gute erklärt wurde, ver-
stimmte. Das alles wird nun korrigiert.
Der Sonderbund zeigt, dass er positive
Arbeit leisten will und leisten kann.
Er ist aus den Versuchsjahren heraus.
Die Durchführung des bedeutenden
Programms ist glänzend gelungen, so-
wohl was Reichtum und Qualität des
Eildermaterials, als was die lehrreiche
und klare Organisation des Ganzen und
seiner internationalen Teile anbetrifft.
Den Kern bildet die retrospektive Ab-
teilung mit van Gogh, Cezanne und
Gauguin. Daran gliedert sich die inter-
nationale Moderne, und zwar derart,
dass die Schweiz, das junge Frankreich
(einschliesslich der Neoimpressionisten),
Österreich-Ungarn, DänemarkundNor-
wegen (mit der Munch-Sonderaus-
stellung), Holland und England sich in
die eine Hälfte des Raumes teilen,
während das junge Deutschland die
andere einnimmt. So gut die inter-
nationale Kollektion im Einzelnen ist,
das Hauptinteresse vermochte der
Sonderbund doch auf die deutsche Seite
zu verlegen. Er beweist damit wieder,
dass im Mittelpunkt seiner Bestre-
bungen die PHege der deutschen Kunst
steht. Diese kommt ihm dabei sehr
entgegen. Mit der in der ganzen
Ausstellung verteilten Plastik von Lehm-
bruck undHaller bekommtsieunbedingt
auch das dynamische Übergewicht. Im
Prinzip bleibt natürlich wie überall,
ausser in der Schweiz und in Norwegen,
die französische Kunstkultur ausschlag-
gebend. Was dabei die von ihr herauf-
geführte Abwicklung in der Fläche anbetrifft, so entsteht
ihr darin in Paris die Reaktion im Kubismus Picassos.
Sein Kubismus ist natürlich nur ein Ubergangsstadium
zu einer ästhetisch befriedigenden Lösung des ihn
treibenden Dranges zum kubischen Sehen. Wenn
überhaupt, so haben wir die Lösung von ihm zu er-
warten, denn er hat den Knoten geschürzt. Ich kenne
das System seiner Bildkonzeprion nicht, halte es im er-
kennbare Prinzip der Abstraktion auf das Kubische aber
als vollständig logisch in seiner Entwicklung, die von
vornherein auf das Kubische ausging, wie das in seinen
schönen Frühwerken an einem an Michelangniolo ge-
schulten Kontrapost der Glieder erkenntlich ist.
Die Ausstellung ermöglicht durch die lokale Ver-
einigung von Cezanne, van Gogh und Gauguin eine
künstlerische Differenzierung der drei und im Anschluss
daran, durch die Beifügung der Modernen, eine ent-
wicklungsgeschichtliche Kritik.
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VINCENT VAN GOGH, SELBSTBILDNIS
AUSGESTELLT IM SONDERBUND, KÖLN
eller Seite aufgenommen worden. Es ist natürlich
schade, dass sich der Sonderbund von Düsseldorf los-
lösen musste, wo eine künstlerische Tradition hinter
ihm stand und über te Peerdt und Deusser in ihn hin-
einreichte. Andererseits ist im Hinblick auf eine plan-
mässige Leitung die Übersiedelung zu begrüssen.
Für die diesjährige Ausstellung in der grossen Halle
der Stadt Cöln ist das Programm aufgestellt worden,
die Entwicklung von Cezanne, van Gogh und Gau-
guin ab aufzurollen. Damit arbeitet der Sonderbund
zum ersten Mal systematisch daraufhin, in West-
deutschland Verständnis für die moderne Kunst zu
wecken. Die als fortschrittliche Manifestation bedeut-
same Ausstellung von 1910 war insofern ungeschickt,
als sie in Matisse und Kandinsky, zum Beispiel, nur die
damals letzten Konsequenzen eines Stilprinzips bot, ohne
die Prämissen zu zeigen. So musste das Ganze proble-
matisch erscheinen. Die Schroffheit, mit der es trotzdem
als das einzig Gute erklärt wurde, ver-
stimmte. Das alles wird nun korrigiert.
Der Sonderbund zeigt, dass er positive
Arbeit leisten will und leisten kann.
Er ist aus den Versuchsjahren heraus.
Die Durchführung des bedeutenden
Programms ist glänzend gelungen, so-
wohl was Reichtum und Qualität des
Eildermaterials, als was die lehrreiche
und klare Organisation des Ganzen und
seiner internationalen Teile anbetrifft.
Den Kern bildet die retrospektive Ab-
teilung mit van Gogh, Cezanne und
Gauguin. Daran gliedert sich die inter-
nationale Moderne, und zwar derart,
dass die Schweiz, das junge Frankreich
(einschliesslich der Neoimpressionisten),
Österreich-Ungarn, DänemarkundNor-
wegen (mit der Munch-Sonderaus-
stellung), Holland und England sich in
die eine Hälfte des Raumes teilen,
während das junge Deutschland die
andere einnimmt. So gut die inter-
nationale Kollektion im Einzelnen ist,
das Hauptinteresse vermochte der
Sonderbund doch auf die deutsche Seite
zu verlegen. Er beweist damit wieder,
dass im Mittelpunkt seiner Bestre-
bungen die PHege der deutschen Kunst
steht. Diese kommt ihm dabei sehr
entgegen. Mit der in der ganzen
Ausstellung verteilten Plastik von Lehm-
bruck undHaller bekommtsieunbedingt
auch das dynamische Übergewicht. Im
Prinzip bleibt natürlich wie überall,
ausser in der Schweiz und in Norwegen,
die französische Kunstkultur ausschlag-
gebend. Was dabei die von ihr herauf-
geführte Abwicklung in der Fläche anbetrifft, so entsteht
ihr darin in Paris die Reaktion im Kubismus Picassos.
Sein Kubismus ist natürlich nur ein Ubergangsstadium
zu einer ästhetisch befriedigenden Lösung des ihn
treibenden Dranges zum kubischen Sehen. Wenn
überhaupt, so haben wir die Lösung von ihm zu er-
warten, denn er hat den Knoten geschürzt. Ich kenne
das System seiner Bildkonzeprion nicht, halte es im er-
kennbare Prinzip der Abstraktion auf das Kubische aber
als vollständig logisch in seiner Entwicklung, die von
vornherein auf das Kubische ausging, wie das in seinen
schönen Frühwerken an einem an Michelangniolo ge-
schulten Kontrapost der Glieder erkenntlich ist.
Die Ausstellung ermöglicht durch die lokale Ver-
einigung von Cezanne, van Gogh und Gauguin eine
künstlerische Differenzierung der drei und im Anschluss
daran, durch die Beifügung der Modernen, eine ent-
wicklungsgeschichtliche Kritik.
»seh'
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ler, wie sie
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