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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 10.1912

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Heft 12
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Schaller, Hans Otto: Georg Konrad Weitbrecht: 1796-1836
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https://doi.org/10.11588/diglit.4707#0619

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auch jeden Rest antikisierender Pose abgestreift.
Seinen schauensfrühlichen Augen ist das Leben
ringsumher ein offenes Künstlerbilderbuch: der
Kupferschmied und der pflügende Bauer, der Boten-
wagen und das Ochsengespann, spielende Kinder
und geduldige Haustiere, — in allem findet er ein
willkommenes Motiv, das er mit heiterer Seele und
sicherem Können gestaltet. Dass er viel handwerk-
lich Konventionelles verfertigte, dass er auch oft an
dem Erbe seines Meisters zehrte, kann nicht ver-
schwiegen werden; ebensowenig, dass in solchen
Fällen das Resultat ein reichlich grobes war. Manche
seiner besten Arbeiten gehen direkt auf Weitbrecht
zurück, so zum Beispiel neben dem pflügenden
Bauer jene Hirtenidylle, die des Lehrers köstliche
Tonskizze (Besitzer: Baron von Hermann) wört-
lich wiederholt.

In der noch nicht geschriebenen Geschichte
des künstlerischen Eisengusses müssten die Arbeiten
der beiden Wasseralfinger Modelleure eine besondere
Rolle spielen. Plocks Kunst ist wesentlich die Folge
der lebendigen Anschauung und Lehre Weitbrechts.
Und dieser selbst war in der glücklichen Lage, die
anderorts Jahrhunderte alte Tradition des Ofen-

plattenschmucks mit eigenen Ornamenten und
neuen Figurenbildern begründen zu können. Beide
aber verstanden sich in bewundernswerter Weise
auf material- und gussgerechte Vereinfachung der
Formen, insbesondere der Kontur und Fläche. Es
gilt ganz allgemein für jene Zeit, dass sie die
künstlerischen Möglichkeiten zu würdigen und
anzuwenden wusste. Meisterwerke des Empire
sind z. B. die Löwenbrunnen im Hof der Stutt-
garter Karlsschule und des Ludwigsburger Schlosses;
in Stuttgart wäre aus wenig späterer Zeit noch
der ebenso bescheidene wie reizvolle Brunnen auf
dem alten Postplatz zu nennen, vor allem aber
die grossen, vor dem Neuen Schlosse aufgestellten
Wappentiere Isopis, der die spezifische Material-
wirkung des Eisen wohl am besten auszunützen
verstand. Der i 8 i 9 unter Faber du Faur prachtvoll
gelungene Guss dieser schwungvoll dekorativen
Tierbilder ist ein rühmliches Blatt in der Geschichte
des schwäbischen Hüttenwerks, dessen jüngste künst-
lerischen Ziele nach einer langen Periode des Nieder-
gangs sich im Geiste wenigstens wieder mit jenen
zu berühren beginnen, die der junge Weitbrecht so
tapfer zu verfechten und durchzusetzen wusste.

GEORG KONRAD WEITBRECHT, FÜTTERNDER HIRTENKNABE

WASSERALFINGER EISEN3USS

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