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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 10.1912

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Heft 12
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Dank zollen. Der würde allerdings noch herzlicher sein,
wenn Chledowski den Reproduktionen, die das Buch
schmücken, mehr Interesse entgegen gebracht hätte: von
den Titeln unter den Bildern sind nämlich nicht weniger
als sieben irgendeiner Korrektur bedürftig und das an-
gebliche „Portrait der Vittoria Colonna von Pontormo"
rührt weder von diesem Künstler her noch stellt es
überhaupt die Freundin Michel-Angelos dar.

Corrado Ricci. Geschichte der Kunst in
Nord-Italien. Julius Hoffmann Verlag. Stuttgart
MCMXI.

Corrado Ricci, der Bode Italiens, hat seine enormen
und vielfältigen Verdienste um die Kunstwissenschaft
durch dieses Buch leider nicht vermehrt. Das Laien-
publikum wird sich von seiner allzu trockenen „Bae-
decker-Weis'" gelangweilr, von den endlos aneinander
gereihten Namen und Jahreszahlen verwirrt, und durch
das miserable Deutsch der Übersetzung beleidigt fühlen;
der Kunsthistoriker wird das Werk allerdings oft zur
Hand nehmen müssen, aber nicht wegen des Textes,
sondern um der nahezu vollständigen und übersicht-
lichen Bibliographie willen, die Corrado Ricci jedem
Kapitel beigab. Der Verleger hat diese Publikation —
ein Beitrag zur Amerikanisierung der Buchausstattung —!
mit nicht weniger als siebenhundert und siebenzig
Illustrationen „geschmückt". Die Zahl soll imponieren,
die Masse durch Masse bezwungen werden, aber viel-
leicht giebt es noch Menschen, die sich fragen, welcher
ästhetische oder praktische Wert einer Reproduktion
nach einem Riesenfresko des Giulio Romano zukommt,
die, genau gemessen, sechs und einen halben Zentimeter
hoch und vier Zentimenter breit ist?

H. T. Kroeber. Die Einzelporträts des San-
dro Botticelli. Mit 30 Abbildungen auf 12 Tafeln
in Lichtdruck. Leipzig. Verlag von Klinkhardt & Bier-
mann. Leipzig 1911.

Nachdem Berenoen einen Teil der Porträts, die
früher dem Botticelli zugewiesen wurden, aus dem
Werke dieses Grossen gestrichen hatte und Hörne sogar
nur das Bildnis des Piero de' Medici in den Uffizien als
eigenhändige Schöpfung Botticellis gelten Hess, über-
rascht uns nunmehr Kroeber mit der frohen Kunde, dass
wir nicht weniger als dreizehn Porträts von Botticellis
Hand besitzen. Den Glauben an die Botschaft soll
uns ein Studium der raumlich-plastischen Beziehungen
lehren, die auf etlichen Bildnissen des Florentiner
Quattrocento zwischen den Figuren und den Hinter-
gründen bestehen. Aus der Analyse dieser Relationen
ergiebt sich neben der Autorschaft Botticellis an all'
diesen Porträts wie von selbst auch deren Chronologie ...
Es thut mir leid, gestehen zu müssen, dass ich Kroebers
Versuch für missglückt halte und auch nicht glaube,
dass seine Methode zu einem Erfolge führen konnte;
denn zum Ausgangspunkt für seine Deduktionen nahm
er ein Bildnis des Giuliano de' Medici in Bergamo, bei
dem Botticellis Autorschaft alles eher als gesichert ist,

und zu einem Bau, der auf schwankendem Grunde
errichtet wird, kann ich kein Zutrauen hegen. Ein
zweites Beispiel: Am Endpunkt der Entwickelung
Botticellis, „am Übergang zum Cinquecento" steht für
Kroeber das „männliche Bildnis" der Sammlung Eduard
Simon zu Berlin. Hier aber ist, was Kroeber nicht
wusste, der Dichter Marullus Tarchiagnota porträtiert,
und aus dessen Biographie erhellt, dass dieses Bildnis
kaum zu den Spätwerken Botticellis gehört haben wird.
Und warum ist von einer gewiss eigenhändigen Schöp-
fung Bopticellis, dem Porträt des Arztes Lorenzano der
Sammlung Lazzaroni zu Paris in dem ganzen Buche
nicht die Rede? Venturi hat es vor einigen Jahren
publiziert, aber die Literatur zu seinem Thema scheint,
wie man bisweilen bemerkt, Kröber überhaupt nicht
interessiert zu haben. Dagegen ist er, wie der Schluss
seines Vorwortes zeigt, von der Bedeutung seines „Er-
kenntnismittels" felsenfest überzeugt, und weil, beson-
ders bei Erstlingswerken, Enttäuschungen weh thun, so
wünsche ich ihm aufrichtig, sein Buch möge Leser fin-
den, die sich auf seine Seite stellen und mir unrecht
geben.

Archivalische Beiträge zur Geschichte der
venezianischen Kunst. Aus dem Nachlass Gustav
Ludwigs. Herausgegeben von Wilhelm Bode. Georg
Gronau. Detlev Freiherr von Hadeln. — Italienische
Forschungen herausgegeben vom kunsthistorischen In-
stitut in Florenz. Vierter Band. Verlag von Bruno
Cassirer in Berlin 1911.

Als im Januar 1905 die Zeitungen berichteten, die
Stadt Venedig habe für Gustav Ludwig, der dort ge-
storben war, in der Basilika des heiligen Markus eine
Totenfeier gerüstet, fragten wohl Manche verwundert,
um welcher Verdienste willen die Venezianer diesen
Fremden also feierten. Die Antwort ist kurz und birgt
doch den Inhalt einer zehnjährigen rastlosen Thätig-
keit. Gustav Ludwig hat mit tausendfachem Lichte das
Dunkel der venezianischen Künstler- und Bilderge-
schichte erhellt, die Zusammenhänge zwischen der
venezianischen Malerei und ihren geistigen und kultu-
rellen Vorbedingungen klargelegt. In Aufsätzen und
in einer ungemein reichhaltigen Monographie über Car-
paccio, den heiteren Legendenerzähler. Aber gerade,
als er die Summe aus seinen Einzelstudien ziehen, uns
die Geschichte des häuslichen Lebens der Venezianer
schenken wollte, starb Ludwig und mit ihm der Einzige,
der ein solches Werk hätte schreiben können. In seinem
literarischen Nachlass fanden sich Kopien von Urkunden,
Auszüge aus Inventaren, Testamenten, Protokollen,
und damit wenigstens diese kostbaren Funde Ludwigs
der Wissenschaft gerettet würden, haben die beiden
besten deutschen Kenner der venezianischen Kunst,
Georg Gronau und Detlev von Hadeln mit unendlicher
Mühe diesen Wust von Papieren gesichtet und die wert-
vollsten Dokumente, begleitet von gründlichen Erläute-
rungen, soeben veröffentlicht. In weitere Kreise dürfte

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