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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 11.1876

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775

Zeitschriften. — Auktions-Kataloge. — Jnserate.

776

einer die Dichtungen Homer's darstellenden Komposition den
Raum hergeliehen. Je mehr man die Ungunst dieser Raum-
bedingungen, der schmalen, allmählich sich an dem Rundbogen
der Nische erweiternden und an dem Giebelfirst wieder zu
drückender Enge getriebenen Seitenwände in Betracht zieht,
um so mehr gelangt man dadurch zu unumwundener An-
erkennung des Künstlers, dessen Talent es gelang, seiner
Komposition den Schein vollkommener Freiheit zu wahren.
Zwei die Urkraft der Elemente darstellende Dämonen liegen
mit gesesselten Gliedern zur Rechten und Linken der unmittel-
bar über dem Abschluß der Nische gelegenen Wandsläche;
über ihnen den Leib noch halb in Wolken verhüllt, breitet
der goldlockige Eros, als Princip der über Himmel und Erde,
Natür und Menschheit obsiegenden Kraft, die Palmzweige des
Friedens aus. Die Züge des Gottes sind von einem wunder-
baren Reize beseelt. Zu beiden Seiten steigen an der oberen
Nähe der Seitenfläche auf dem Opferdamps flammender Drei-
süße zwei Gruppen von ungemeiner Schönheit empor. Die
linke hat eine Allegorie der Jlias, die rechte die der Odys-
see zum Gegenstand. Auf der einen Seite hält, das Haupt
vom Helme umschirmt, die Göttin Pallas Athene die nackte,
nur theilweise von blaulichtem Flor verhüllte Gestalt der
Nereide Thetis schützend umfaßt. Diese trägt die Wasfen
des Peliden im Arm; das Ebenmaß ihres in göttlicher
Jugend blühenden Leibes ift von einer Formvollendung, für
welche hier einmal mit vollem Recht der vielfach mißbrauchte
Superlativ in Anspruch genommen werden darß Jn bleichem
Hintergrunde wird Patroklos mit der Leiche des Achilleus
sichtbar. Auf der andern Seitensläche schwebt, das Haupt
finnend auf die Hand gestützt, in Begleitung einer Göttin
der göttliche Dulder Odysseus. Diese Gestalt kann als Tppus
hellenischer Mannesschöne gelten. Jn mattem Hintergrunde
erscheint Penelope am Spinnrocken; letzterer hat der Maler
doch im Gegensatz zur homerischen Dichtung in zu genauer
Zählung die Jahre angerechnet, als daß die Zahl des Freier-
schwarms noch Anspruch auf Glauben erheben kann. Den
Bogen, über welchem sich dieses Wandgemülde ausbreitet,
schmücken die Verse:

„Aus dem Kampf ging endlich der Sieg hervor; und
der Kraft entblühte die Milde,

„Da sangen die Musen im himmlischen Chor, da
erhuben fich Göttergebilde."

Gar seltsam hebt sich von den grauen Kreidekartons und den
kränklich blafsen Darstellungen der übrigen Wandmalereien,
welche eine vollftändige Farbenscheu der Künstler erkennen
lassen, diese im leuchtenden Lichte ves Lebens geborene,
farbengesättigte Komposition ab. Mit ihr ift auch die innere
Einheit in der künstlerischen Ausschmückung der Wände durch-
brochen; es fteht somit zu hoffen, daß im Laufe der Zeit der
Farbe ihr vollgiltiges Recht zurückgegeben werde. L.. 8.

(Berl. Tagebl.)

Zeitschriften.

^nritzi^tzr Mr Xunütz dtzi- dtzutstzlitzn V oi/eit Xo. 7.

Luii8t und Otzivtzrbtz. k>'o. 33.

^uktiontz-üataloge.

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lurt a. N., -Vu§8dur§. — NomlinA'Z VVordo iu LrüA^s uuä luidotzlr. —
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Ke^eliieltttz tkr kkM.

Vou krok. Or.IV.I-Üblitz. Tivceite ktarll
verru. uuä verb. ^.ukla§e. Nit z6o
kkolrkcbu. §r. Iiuper.-Oex.-8. 2 Läe.

broeb. 19 bl.; e1s§. §eb. 22 N. 50 kk.

I>6ut86li6 OriAinaI-^.rt8Aai)6.

Ls^orZt vou

vr. Nax äoräan.

Leolwtsr Lauä.

(bVik V HOk-28okiiiikt -lukslii-.)

§r. 8. vrsw: 18 N.

Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers E. A. Seemann. — Druck von Hundertstund 8: Pries in Leipzig.
 
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