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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 11.1876

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Verschiedenes / Inserate
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823

Vom Kunstmarkt. — Berichtigung. — Jnserate.

824

Nationalzeitung schreibt, jetzt entschieden. Der Bauplatz ist
in der Nähe des früheren Hippodrom dicht bei Charlotten-
burg gewählt. Das Gebäude wird also in der Nühe der
dort neu aufgeführten Artillerie- ilnd Jngenieurschule erftehen,
da, wo sich jetzt die Baumschulen befinden. Der Direktor der
Bauakademie Lucae ist mit dem Entwurs beschäftigt. Ueb-
rigens ist es nicht unwahrscheinlich, daß das jetzige Gebäude
der Bauakademie auch künftig sür seine bisherigen Zwecke
erhalten bleibt. Es ist nämlich der Senat der Akademie der
Künste bei dem Handelsminister dahin vorstellig geworden,
daß auch nach der Errichtung eines Polytechniküms eine
besondere Bildungsstätte für Architekten, die nicht ausschließ-
lich Baubeamte werden, sondern eine künstlerische Richtung
einschlagen wollen, bestehen und in engere Beziehung zur
Kunstakademie gebracht werden möchte. Dieser Plan wird
im Handelsministerium einer weitererr Prüfung unterzogen,
und es scheint, daß man seiner Ausführung nicht abgeneigt
ist. Es wird sich nur fragen, ob eine solche Einrichtung neben
dem bereits festgestellten Lehrplan für das Polytechnikum
wird bestehen können. Bis zum nüchsten Landtage wird
übrigens die Negierung in der Lage sein, über das Jnsleben-
treten des Polytechnikums alle erforderlichen Mittheilungen
zu machen.

v. 4l. Enthüllung des Augsburger SiegesdenkmalS.

Am 2. September wurde das Siegesdenkmal vön C. Zum-
busch, dessen Entwurf in diesen Blättern lKunst-Chronik
Nr. ü4 und 86, Jahrgang IX, Spalte 549-50 und 580)
schon zur Sprache kam, feierlich enthüllt. Augsburg war
beslaggt und geschmückt. Ein Festzug, bestehend aüs den
Krieger- und Veteranen-Vereinen, den Sängergenossenschaften,
Turnern und der Feuerwehr, mit ihren schönen Fahnen, die
sröhliche Blumen und Kränze tragende Kinderschaar voran,
bewegte sich unter den Klängen der Musik auf den Frohn-
hof, ivo sich vor dem noch verhüllten Denkmale, umgeben
von der Garnison und einer Abtheilung Feuerwehr, die
städtischen Kollegien, das Ofsizierskorps und die Staats-
beamten rc. versammelt hatten. Bürgermeister Fischer hielt
eine ergreisende Festrede, und während des „Hoch" auf
König Ludwig II. und den deutschen Kaiser fiel die Hülle.
Ueber den Eiüdruck, welchen die Schöpfung Zumbusch's macht,
spricht sich das„Augsburger Tageblatt" wie folgt aus: „Dieses
Denkmal, welches unsere Stadt um eine hohe Zierde bereichert,
und welches edler und vollendeter nicht gedacht werden kann,
stellt einen jugendlichen Krieger dar, der sein Schwert versorgt,
wührend er tn Fülle der Kraft seinen Fuß auf Trophäen
setzt. Herr Prof. Zumbusch in Wien hat mit diesem Meister-
werke seinen Lorbeerkranz unr ein kostbares Blatt bereichert.
Der Guß von der rühmlichst bekannten Erzgießerei von Hrn
Lenz in Nürnberg gelang vorzüglich, und das Piedestal von
Syenit aus dem Etablissement des Herrn Ackermann aus
Weissenstadt wrrrde aus musterhaft reinenr Steine ausgeführt."

— Wir unterschreiben dieses Urtheil mit Vergnügen und be-
merken noch, daß das richtigeGrößenverhältniß zum gegebenen
Platze vollkommen getrosfen ist, daß die Ausführung, gegen-
über dem Entwurfe, sich die größte Frische bewahrte, sa den
Gedanken noch schärfer und feiner ausprägte, und selbst das
Nebensächliche, z. B. die Erztafeln für die Namen nnd das
Stadtwappen mit bewunderungswürdigem Geschmacke aus-
stattete. Dem Rathe der Stadt, der das Denkmal mit
großer Energie durchsetzte, gereicht das Ergebniß zum
Triumph. — Derselbe hat auch, um auf die erwähnte Nr. 80
der Kunst-Chronik zurückzukommen, den Bau eines neuen
Theaters verwirklicht, und wir hosfen, daß einst über dasselbe,
desfen Mauern sich schon aus dem Grunde erheben, in gleich
ersreulicher Weise, wie über das Siegesdenkmal, berichtet
werden kann.

Vom kunstmarkt.

Kupferstich-Auktionen im Oktober. Der Winter
naht; ein sicherer Vorbote sind die Kunstauktionen, die nun
von allen Seiten angekündigt werden. Jn München hält
Aumüller am 2. Oktober eine Versteigerung von Kupferstichen
ab, unter denen sich große Seltenheiten und Kostbarkeiten
befinden. Bald wird auch Börner in Leipzig einen Katalog
versenden, der eine berühmte Kupferstichsammlung beschreibeü
wird, die unter den Hammer kommt. R. Lepke in Berlin
hat einen kleinen Kaialog verschickt, der in 973 Nrn. drei
kleine Sammlungen enthält, von denen besonders die erste
für Freunde neuerer Grabstichelblätter von großem Jnteresse
sein dürfte. Die berühmtesten Stecher aller Schulen der
Neuzeit sind hier mit Hauptblättern vertreten; was diesen
aber einen besonderen Werth verleiht, ist der Umstand, daß
viele in ersten Abdrücken, Probedrücken, im Zustande vor der
Schrift sich vorfinden. Von deutschen Stechern sind besonders
Amsler, Felsing, Forster, Keller, Metzmacher, Steinla, von
italienischen beide Anderloni, Bernardi, P. Fontana, Gara-
vaglia, Toschi, Vendramini gut vertreten. Am zahlreichsten
erscheinen die sranzösischen Stecher, keiner der geschätzten fehlt
und somit wird Sammlern Gelegenheit geboten, reiche und
vorzügliche Auswahl zu treffen. Die zweite Sammlung ent-
hält moderne Radirungen, die dritte alte Meister, darunter
schöne 6i8.ir-ob8onr8 von Jackson und von Jtalienern, schöne
Blätter von R. Morghen und eine reiche Sammlung Rem-
brandt'scher Radirungen.

Bcrichtigung.

Jn der Notiz über die Burgunderfahnen, Kunst-Chronik
d. I., Nr. 42, Sp. 677, ist bei Fahne 7 eine irrige Maaß-
angabe untergelaufen. Es soll statt 15 Meter heißen:
5 Meter.

Jnserale.

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Von

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VnrIrro8in8 Holiroin, Hnn8 Holdoin ä. ,j.

Xnoit« rrin^enildeitele Vnkln^e.

Irr. 7 Narlc, Aelr. 9 Narü.

I)a,8 IVerlc i^t nrnnnelrr vo1l8täncki§ in Livsitsr Vrrlla.^6 sroelrisnen uuä
Ico^tet broelr. 20 Narlc; in r:rvoi Läncke ^olnrnclen in 6n1ieo nrit 6o1cIpr688NNA
24 Narlc 50 ?k.; in keinsnr Ilnllrsnelitendnncl (Inolüncbsrlmnlt) 27 IVIarlc 50 I'l.

Iin V6iln§6 von ?3ul Lette in kerlin
er^elrien:

IIlI8lilUököVl>Il!öMlIl'ö8SöII.

llunclect Isksln In ticbtclcuct,

A6^en 300 66^en8tä.nä6 nn8 clen ver-
8o1ri6ä6N8t6ir 2rv6iA6ir äer Ivnii8tinän-
8trie sntlialtenä.

Nit Lrlüntsrnn^sn von
Or. tl. 6-rn688s,

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Olntt 16 lUark.

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Ksxtsrrrlosr' nrrs^sAsIisri.

Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers E. A. Seemann. — Druck von Hundertstund Pries in Leipzig.
 
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