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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 16.1881

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Verschiedenes / Inserate
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Bermischte Nachrichten. — Jnserate.

110

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ie neugeschaffene Urmutter des Menschengeschlechts, die, so
^uge Adam schläft, offenbar nicht weiß, was sie auf der
soll. Es ist mit ,,Eva" bezeichnet. Auf dem zweiten
. sriperrt ein Tiger den Ausgang einer Felsenschlucht. Daß
isBlockade mit dem Gefressenwerden des oder der Blockirten
Nden wird, steht außer Frage. Es ist das „die erste Zu-
unst" „nd natürlich zugleich die letzte, nach dem Kritiker

^ materialistische Kampf ums Dasein. Auf dem dritten
^mtte beschaut sich Eva in einem ihr son der Schlange vor-
Mhaltenen Spiegel, in welchem sie sich wohl von ihrer Gott-
aynlichkeit überzeugen kann. Das vierte Blatt („die zweite
«ukunft") repräsentirt ein häßlicher Dämon, von einem Hai
aurch breiartige Flut getragen — nach jenem Kritiker eine
^nsptelung auf den geistigen Kampf ums Dasein. Das
lunfte Blatt zeigt uns die Vertreibung aus dem Paradies

Folge der bösen That), und das sechste läßt uns den
Lod sehen, wie er eine Straße mit Menschenköpfen pflastert
und ü, grimmiger Lust den Schlägel darauf niederschmettern
laßt. Wie uns der Kritiker lehrt, besagt das im Hintergrunde
ßehende Kreuz, daß auch seine Macht nicht ausreicht, die Ver-
Nlchtung hintan zu halten, während eine aus einer Scheide-
N>and hervorreichende abwehrende Hand „die Quintessenz
°er pessimisten Weltanschauung" symbolisirt, daß die Er-
teichung paradiesischen Weltglücks für alle Ewigkeit uner-
seichtzar bleibt. Was uns Max Klinger hier gebracht, mag
»Nmerhin Philosophie sein, mit der Kunst aber, mit dem
^chönen hat es blutwenig zu schaffen; es giebt kaum etwas
Schrecklicheres als „radirten Pessimismus", es mußte nur
ugemalter" sein. — Unter den Landschaften überragten zwei
lolche von Paul Röth alle übrigen um Hauptes Länge, von
den Genrebildern zog ein „Kinderfasching", wobei sich die
Kleinen in der Toilette ihrer bäuerlichen Eltern produziren,
durch die naive Anmut des Gedankens und liebenswürdige
Darstellung desselben an. Streitt brachte eine gut gemalte
-'Zigeunerfamilie" und Karl Kronberger ein trsffliches
-öildchen „Schutz im Sturme", in welchem jedoch der Sturm
snergischer zum Ausdruck kommen dürste. Rscht lobenswert
fft endlich Läverenz' „Kindermädchen".

Vermischte Nachrichten.

Aus Griechenland wird der Köln. Zeitg. geschrisben:
-oiN Olympia wird jstzt der Rest der vom Kaiser bewilligten

Geldmittel benutzt, um vor Auflösung des Deutschen Hauses
daselbst die Arbeiten endgiltig abzuschließen. Herr Dörpfeld
und die andern Architekten veranstalten noch einige kleine
Nachgrabungen, um an einzelnen wichtigen Punkten den fast
vollendeten Grundris der Altis und Umgebung zu ergänzen.
vr. Treu und l>r. Purgold revidiren das ganze unermeßliche
Material an Kunstwerken und Jnschriften in Stein und Erz.
Die königliche Akademie der Wissenschaften hat beschlossen,
diese Monate noch zu benutzen, um die fünfjährigen Arbeiten
deutscher Architekten unb Archäologen durch eine naturwissen-
schaftliche Untersuchung des Bodens von Olympia zu er-
gänzen, eine Arbeit, welche erst möglich geworden ist, seit
die Kaupertsche Karte von dem Alpheios-Thale bei Olympia
fertig vorliegt. vr. Bücking hat den Auftrag, das Terrain
aus geologischen Vorgängen zu erklären, die in historischer
Zeit eingetretenen Veränderungen des Bodens zu beleuchten
und das auf den Bauplätzen von Olympia verwandte Ma-
terial geologisch und mineralogisch zu bestimmen. Das wird
die natffrwissenschaftliche Ergänzung der fünfjährigen Arbeiten
sein, welchs etwa bis Jahresschluß noch dauern werden.
Dann müssen die Häuser und Gerätschaften verkauft und die
dem Boden abgewonnenen Schätze der griechischen Regierung
übergeben werden/ Hoffentlich gelingt es der Vertretung
des Reiches, für das, was die uneigennützigeLiebe zur Wisssn-
schaft und die rastlose Arbsit der Deutschen ans Licht ge-
fördert hat, wenigstens eine gewisse Bürgschaft für sichere
und würdige Aufbewahrung von seiten Griechenlands zu er-
langen. — Auch eine zweite Arbeit deutscher Wiffenschaft auf
griechischem Boden geht rüstig vorwärts. Bekanntlich sind
auf Antrag der Centraldirektion des Archäologischen Jnsti-
tuts und der Akademie der Wissenschaften von dem preu-
ßischen Unterrichtsministerium die Mittel zu einer genauen
Aufnahme von Athen und Umgebung bewilligt. Die Ebene
von Athen ist aufgenommen und die betreffenden Karten sind
im Erscheinen begriffen. Jetzt wird mit Hülfö des Großen
Generalstabes, dessen berühmter Chef diese Arbeiten eifrig
begünstigt, die Landesaufnahme nach Osten ausgedehnt, da
die ganze Ostküste von Attika für alte Geschichte besonders
wichtig und bis jjetzt so gut wie unbekannt ist. Jn diesem
Herbste geht der Premierlieutenant Gäde nach Athen, um
die Triangulation der östlichen Teile von Kap Sunium bis
Oropos zü machen.

Inserate.

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N.; 1)88^1. uut vsiss. kunisr 60 N.

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^usstsllunn rnit äsr Avläsnsn Asäuills, äsr Iiöolistsn vsrlislisnsn ituWsioli-
vuns iur Luxtsrstsonuunst, xrüniürt. Hüns einKsIisnäs HssprsoliunA äss
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uus äsr 2säsr I. H. tVssssl^'s.

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^siolinsts snt^s^sn. (6)

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Ootolisr 1880, 109 LIiInIäunCSii,
gratls.

Kitzlirütler Mtzlitzli, ,3)

Lsrlin, Ilntsr äsu Dinäsn 12,
Lilcllinnsr, LnnstvsrlsAsr, O-z-xs-
^issssrsi tnr inoäsrns u. untiüs
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