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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 17.1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.5902#0240

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463 Literatur — Anzeigen 464

bedeutet. Der Maler Bernhard Winter ist Mitglied dieser
Kommission.

Die »Voss. Zeitung« kündigt den Verkauf des Nach-
lasses von E. Molinier an und berichtet, daß der ver-
storbene Gelehrte etwa 800000 Franks Schulden hinter-
lassen habe.

Am 10. Juni fand auf der Marksburg das fünfte
Burgenfest der Vereinigung zur Erhaltung deutscher
Burgen statt.

LITERATUR
Der Architekt Willy O. Dreßler hat unter dem Titel
Dreßlers Kunstjahrbuch im Verlag von E. Haberland
in Leipzig ein Nachschlagebuch für deutsche bildende und
angewandte Kunst (Preis 6 M.) herausgegeben. Der ge-
schmackvoll ausgestattete Band enthält 548 Seiten und
bringt alles, was den Kunstfreund und Künstler inter-
essieren kann. Der erste Teil bringt die Personalia, Ne-
krologe usw. aus dem Jahre 1905. Im zweiten Abschnitt
ist ein alphabetisches Verzeichnis der bildenden Künstler
und Künstlerinnen der Gegenwart gegeben mit kurzen
hinweisenden Notizen über Entwickelungsgang und Haupt-
werke. Hieran schließt sich ein Verzeichnis der Künstler-
gemeinschaften, Akademien, Vereine und Genossenschaften
an. Das nächste Kapitel referiert über die Pflegestätten
künstlerischer Kultur mit fachgemäßer Genauigkeit, wäh-
rend im letzten Abschnitt endlich über die rechtliche Stel-
lung des Künstlers, über Ausstellungen und Kunstsalons,
über Verleger und Zeitschriften und die graphischen An-
stalten Aufschluß gegeben wird. Im ganzen stellt sich
das neue Jahrbuch als eine gediegene Leistung dar, die
speziell für den bildenden Künstler ein willkommenes
Handwerkszeug abgibt.

Rembrandt in Wort und Bild, herausgegeben von W.
Bode unter Mitwirkung von W. Valentiner. 20 Liefe-
rungen ä 1,50 M. Verlag von Richard Bong, Berlin.
Dieses prächtig ausgestattete Lieferungswerk, das als
eine Festgabe zum dreihundertjährigen Geburtstage des
Altmeisters gedacht ist, wird auf 60 Tafeln in Kupferdruck
die Hauptwerke Rembrandts reproduzieren. Der Text,
welcher den Federn der oben genannten Gelehrten ent-
stammt, ist ebenfalls reich illustriert und wird an die 90
Textillustrationen enthalten. Die Verlagsfirma Bong hatte
schon in den »Meisterwerken der Malerei« die neueste
Erfindung, Kupferdruckplatten auf der Schnellpresse zu
drucken, mit Erfolg verwertet. Auch bei den Tafeln des

Rembrandtwerkes ist das gleiche technische Verfahren zur
Anwendung gekommen. Aus den ersten drei Lieferungen
mit je drei köstlichen Reproduktionen erwähnen wir als
besonders ansprechend die Wiedergaben »Nachtwache«,
»Das Frühstück«, »Rembrandts Bruder mit dem Helm«,
»Simsons Hochzeit« und das hochinteressante Stück »Chri-
stus als Gärtner« aus dem Buckingham-Palast. Der be-
gleitende Text gibt auch guten Rembrandtkennern neue
Gesichtspunkte.

A. R. Dryhurst, Raphael (Little Books on art). London,
Methuen & Co., 1905.
Dieses sympathische kleine Buch beabsichtigt nur, in
einfacher Form die Werke Raffaels in der Reihenfolge zu
besprechen, die durch die Forschung und Kritik festgelegt
worden ist. Ohne durch eigene überraschende Attributionen
glänzen zu wollen, legt der Verfasser schlicht und klar in
den Hauptzügen dar, was wir von Raffael und seinen
Werken wissen. Er hat auch die neueren Arbeiten über
den Gegenstand, seit Müntz und Crowe-Cavalcaselle, be-
nutzt, wovon eine gute Auswahl der Literatur im Anhang
Zeugnis ablegt, und nur ein, allerdings sehr wichtiger
Schriftsteller der neueren Zeit scheint ihm entgangen zu
sein: Alessandro Luzio. Die Abbildungen sind gut ge-
wählt und, daß manch schöne Zeichnung darin aufge-
nommen wurde, ist hervorzuheben. Darf die Erscheinung
dieses neuen Buches über Raffael, nachdem der Urbinat
bereits in jeder der ungezählten Serienpublikationen be-
handelt worden ist, als Zeugnis dafür angerufen werden,
daß das Interesse an ihm doch nicht so völlig erloschen
ist, als uns gelegentlich erzählt wurde? Dann sollte ein
mit allem Rüstzeug wissenschaftlicher Kritik ausgerüsteter
Forscher sich die Aufgabe stellen, jenes Werk zu schreiben,
das mit den vielen grossen und kleinen Irrtümern auf-
räumt, die immer noch weiter mitgeschleppt werden.

G. Gr.

.-.REMBRANDT/.

Künstlerisch ausgeführte Kopien nach seinen
hauptsächlichsten Werken gesucht. Gefällige
Zuschriften beliebe man zu richten an
.-. .'. KELLER & REINER, BERLIN W. 35 .-.

Niederländisches
Künstler-Lexikon

Auf Grund archivalischer Forschungen bearbeitet von

Dr. Alfred von Wurzbach.

Mit mehr als 3000 Monogrammen.

Bandl: A—K. XII n. 778 Seiten, liegt komplett vor.

Preis Mark 40.—. Luxusausgabe in 100 numerierten Exem-
plaren Mark 60.—. O Band II erscheint in < a. 10 Liefe-
rungen ä M. 4.—. Luxusausgabe ä M. 6.—.

Dieses, für Kunstsammler u. Bibliotheken unentbehrliche Werk
ohnegleichen fand bei Kritik und Fachgelehrten ungeteilten
Beifall. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen u. von der

U


Verlagsbuchhandlung Halm & Goldmann, Wien.
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Inhalt: Petersburger Brief. — Die kaiserlichen Fora und die Verkehrsadern des modernen Rom. Von Federico Hermanin. — Philipp van der
Kellen f; Karl Hummel fj Eugen Siegert f; P. de Josselin de Jong f. — Personalnachrichten. — Wettbewerb für ein Franzius-Denkmal
in Bremen; Wettbewerb um das Nationaldenkmal in Memel. — Restaurierung des Regensburger Rathaus-Reichssaales. — Reiterstandbild
des heiligen Königs Stefan von Ungarn; Denkmäler in Paris. — Entdeckung von Malereien im Großherzogtum Oldenburg. — Ausstel-
lungen in München, Kassel und Leipzig. — Neuerwerbungen für die städtischen Museen zu Leipzig und Elberfeld, das Kaiser-Friedrich-
Museum und das Walraff-Richartzmuseum zu Köln; Rom, Vatikanische Bildergalerie; Neue Säle im Schlosse von Versailles. — Stiftung
an die Stadt Düsseldorf. — Schweizerischer Kunstverein; Madrid, Asociaciön de Artistas Espanoles. — Ein neuer Oentile Bellini; Berlin,
Kgl. Bibliothek; Kunstpflege in Oldenburg; Verkauf des Nachlasses von E. Molinier; Burgenfest auf der Marksburg. — Dreßlers Kunst-
jahrbuch; Rembrandt in Wort und Bild; A. R. Dryhurst, Raphael. — Anzeigen.

Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Qtierstralie 13
Druck von Ernst Hedrich Nachf., q. m. b. h.. Leipzig
 
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