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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 14,2.1901

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Heft 16 (2. Maiheft 1901)
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Rundschau
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Unsre Noten und Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.7962#0188

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einigermatzen befriedigendei Lösung
wohl noch Geschlechter zu thun finden.
Uns aber scheint es an der Zeit, diese
Arbeit wenigstens zu beginnen, des-
halb stellten wir Goethestiftung und
Urheberschutz zur Debatte. Während
der Urheberrechtsverhandlungen schien

es, als wenn auch die neue Frage-
stellung noch nirgends erkannt.
würde. Daraus erwächst für keinen
ein Vorwurf, sür uns Gesinnungsge-
nossen aber eine notwendige und schöne
und lohnende Arbeit auf langc hinaus.

A.

Llnsne I2o1en unct kilcler.

Unsere Musikbeilage bringt diesmal eine Probe aus der vom Hof-
kapellmeister Alois Schmitt in Dresden restaurierten Mozartmesse, über
deren Bedeutung und merkwürdige Schicksale der Söhlesche Aufsatz dieses
Heftes nähere Auskunft gibt. Die Handschrift des im Anhang zu Köchels
Verzeichnis als Nr. 2; angeführten Stückes (oergl. die Gesamtausgabe bei
Breitkopf L Härtel, Serie 24) befindet sich auf der Berliner kgl. Bibliothek als
eine spätestens ;?82 komponierte Skizze zu einem Requiem- — Nachdem die
Noten bereits gedruckt waren, erhielten wir noch die Mitteilung, dah der
Verlag des neuen Mozartwerkes an Breitkopf L Härtel in Leipzig über-
gegangen ist. Die betreffende Notiz auf den Noten selbst entspricht also nicht
mehr den Thatsachen.

Unser heutiges Doppelbild führt die Leser wieder zu einem der ganz
Grotzen. Es zeigt Alfred Rethels Entwurf zum ersten der berühmten
Aachener Rathausfresken, »Otto III. in der Gruft Karls des Grohen". Der
Kaiser rst mit seinem Gefolge in das erbrochne Gewülbe hinabgestiegen, da
sieht er den Gewaltigen hoch aufrecht sitzen, wie ein Steingebilde und doch wie
ein Geist — erschüttert sinkt vor solchem Tode der mächtigste unter den Leben-
den auf die Knie, und zum Gebete tasten sich unwillkürlich die zitternden Hände
zusammen. Scheu und Ergriffenheit zwingt auch die Folgenden nieder, lautlos
huldigen, stumm erleben sie, was bis zum Tode als ungeheures Ereignis vor
ihrer Seele stehen bleiben wird. Jst es möglich, einfacher, wuchtiger, monu-
mentaler zu sein, als Rethel in diesem wahrhaft erhabenen Werke? Wo haben
im neunzehnten Jahrhundert andere Völker eine Kunst gehabt gleich dieser
unsrigen? . . .

Die Bilder zu Schultz e-Na u mb urgs Aufsatz crklärt wie gewöhnlich
dieser Aufsatz selbst.

Ueber die Wahrheit in der Architektur. Von Karl Henrici. —
«InilLlr. Schiller. Von Adolf Bartels. — Niusikalische Erziehung. 6. Von
Georg Gühler. — Mozarts grohe Messe in L-woll. Von Karl Söhle. — Kul-
turarbeiten 10. Von Paul Schultze-Naumburg. — Lose Blütter: Aus Karl
Weitbrechts „Schwarmgeister". — Rundschau: Göttinger Musenalmanach iyoi.
— Jn Sachen der Anthologieen. — Zur Lehre von der geistigen Volkser-
nährung. — Briefsteller sür Kinder. — Münchner Theater. — Friedrich II. und
Graun. — „Jn die Tiefe und auS ihr die Kulturl" — Vom neuen Rathaus in
Dresden. — Die „Grotze Kunstausstellung" in Berlin. — Urheber- und Verlags-
recht. — Notenbeilage: W. A. Mozart, Kruzifixus zur grotzen L-moIl-Messe- —
Bilderbeilagen: Alfred Rethel, Otto III. in der Gruft Karls des Grohen.
Abb. 58—61 zu Schultze-Naumburgs Aufsatz „Kulturarbeiten".

verlag von Georg D. w. Callwe^.— Rgl. Hofbuchdruckerei Rastner 6c Lossen, beide in München
Bestellungen, Anzeigen und Geldsendungen an den verlag: Georg D. w. Lallwe? in München.
 
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