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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 14,2.1901

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Heft 23 (1. Septemberheft 1901)
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Unsre Noten und Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.7962#0510

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Ansre Dolen uncl kilcler.

Unsre Musikbeilage bringt einige Gedichte Wilhelm Raabes in
Kompositionen von Josä Vianna daMotta, von dessen Liedern neulich
Göhler im Kunstwart so Günstiges zu sagen hatte. So mußte cin Musiker
portugiesischer Abkunft seinen Kunstgenossen zwischen Maas und Memel mit
der Komposition Wilhelm Raabes zuvorkommen — so viel wir wissen, hat
nur noch Hildach (Schnee, ox>. 9) gelegentlich einmal in Raabes Garten ge-
pflücktl Von Vianna da Motta, der freilich in seiner Wahlheimat längst ein-
gedeutscht ist, sind drei Lieder aus den .Kindern von Finstrenroda" bei Steyl
L Thomas in Frankfurt a. M. erschienen, nämlich das »Wiegenlied" sop. -4),
das wir in der Beilage wiedergeben, dann op. ^ ,Jm Volkston"' und ,Jn
der Dämmerung*. Wir machen Veranstalter von Raabefeiern darauf aufmerk-
sam, bei der Berliner Raabefeier hat sich da Mottas Kunst ja auch schon be-
währt. Er war so liebenswürdig, uns noch ein anderes Stück aus einem dem-
nächst erscheinenden Hefte mit Raabe-Liedern zur Verfügung zu stellen, das wir
nach der Handschrift des Komponisten mitteilen.

Von unsern Bildern zeigen zwei Wilhelm Raabe, dem dieses Heft
gewidmet ist. Das erste, vorgesetzte Blatt, gibt eine kürzlich aufgenommene,
recht gute Photographie von Bcddies <L Sohn in Braunschweig samt Raabes
hvchst bezeichnender Unterschrift wieder. Das zweite zeigt den Dichtcr in einem
auherordentlich charaktcristischen Porträt von Hans Fechner. Wir entnehmen
die Wicdergabe dem prächtigen grohen Bildniswerk der „Photographischen Ge-
sellschaft" in Berlin, ,Das neunzehnte Jahrhundert in Bildnissen", auf welches
wir bei dieser Gelegenheit wiedcr einmal aufmcrksam machen möchten.

Unsere weiteren Taseln sind Jllustrationen zu Schwindrazheims Aufsatz
über dcutsche Bauernkunst. Die ersten vier geben ein paar Proben von
Bauernkunst selbst. Wenn es auch natürlich unmöglich ist, in einer kleincn Hand-
voll von Beispielen auch nur einigermaßen einen genügenden Einblick in ein so
großes, wenig bekanntes und dabei so abwechslungsreiches Gebiet zu gcben, so
wird man immerhin einige Erläuterungen und Bestätigungen von Beobachtungen
finden, die in jenem Aufsatze hervorgehoben werden.

Jnsbcsondcre wird man nicht umhin können, allem Abgebildcten un-
befangene Selbständigkeit zuzugestehen — wo sind die städtischen Vorbilder,
denen dies oder das nachgeahmt sein könnte, wie man das so gern bchauptet
hat? Jm Gcgenteil, gibt nicht der schleswigsche Stuhl Fig. 2 Taf. 2 mit seiner

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