DOI issue:
Heft 10 (2. Februarheft 1914)
DOI article:Unsre Bilder und Noten
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.14288#0388
hat. Ein solcher Schelm mit der Pritsche war Iacques Offenbach. Kein
andrer unsrer musikalischen Humoristen hat mit so viel Witz und Genialität
wie er eine maskierte Menschheit auf die Bühne gebracht, für bacchantisch
tolle Stunden den Ernst des Lebens außer Kurs gesetzt. Daß er dabei
zuweilen eine gefühlvolle Träne im Auge zerdrückt, macht uns sein
Gesicht nicht weniger sympathisch. — Unsere Beilage bringt Stücke aus
zwei vergessenen, in Deutschland wohl auch kaum je sehr bekannten Werken:
aus „keriebolo" und dem „Mädchen von Elizondo". Beide sind geradezu
typisch sür Offenbach. Das Rondo „Da sitz ich^ charakterisiert seine Lyrik,
die feine, anmutige, dabei volkstümliche Art, in der er zarte Liebesempfin»
dungen zum Ausdruck bringt. Lbenso war Offenbach ein Meister im
Erfinden von Trinkliedern. Fast jedes seiner zahlreichen Werke enthält
ein Trinklied, und immer wieder fiel ihm dafür eine wirksame musikalische
Pointe ein. Allen ist der hinreißende Schwung, die spontane Lustigkeit
eigen, die sich niemand geben kann, und die doch für ein Trinklied
unerläßlich sind. Das hier mitgeteilte Exemplar der Ga^'ng ist eines der
hübschesten und frischesten. L. S.
Herausgeber: vr. k. e. F e rd i n a n d Avenarius in DreSden-BLasewitz; verantwortlich: der
Herausgeber. Witleitende: vr. Hermann Ullmann, l)r. Wilhelrn Stapel, Wolfgang
Schumann. Für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze-Daumburg in Gaaleck bei Kösen
in Lhüringen — In Ssterreich-Angarn für Herausgabe und Lchriftleitnrg verantwortlich: vr. Richard
Batka in Wien XHI/6 — Sendungen für den Text ohne Angabe eines Personennomens an die
»Kunstwart-Leitung* in Dresden-^lasewitz — Wanuskripte nur nach vorheriger
Vereinbarung, widrigenfaüs keine Verantwortung übernommen werden kann — Verlag von
Georg D. W. Eaüwey — Druck von Kastner L Eallwey, kgl. Hofbuchdruckerei in München — Geschäfts-
stelle für Berlin: Georg Siemens, ^ 57, Kurfürstenstraße 8 — Geschäftsstelle für Osterreich-Ungarn:
Hofbuchhandlung Moritz Perles, Wien I, Seilergasie 4
andrer unsrer musikalischen Humoristen hat mit so viel Witz und Genialität
wie er eine maskierte Menschheit auf die Bühne gebracht, für bacchantisch
tolle Stunden den Ernst des Lebens außer Kurs gesetzt. Daß er dabei
zuweilen eine gefühlvolle Träne im Auge zerdrückt, macht uns sein
Gesicht nicht weniger sympathisch. — Unsere Beilage bringt Stücke aus
zwei vergessenen, in Deutschland wohl auch kaum je sehr bekannten Werken:
aus „keriebolo" und dem „Mädchen von Elizondo". Beide sind geradezu
typisch sür Offenbach. Das Rondo „Da sitz ich^ charakterisiert seine Lyrik,
die feine, anmutige, dabei volkstümliche Art, in der er zarte Liebesempfin»
dungen zum Ausdruck bringt. Lbenso war Offenbach ein Meister im
Erfinden von Trinkliedern. Fast jedes seiner zahlreichen Werke enthält
ein Trinklied, und immer wieder fiel ihm dafür eine wirksame musikalische
Pointe ein. Allen ist der hinreißende Schwung, die spontane Lustigkeit
eigen, die sich niemand geben kann, und die doch für ein Trinklied
unerläßlich sind. Das hier mitgeteilte Exemplar der Ga^'ng ist eines der
hübschesten und frischesten. L. S.
Herausgeber: vr. k. e. F e rd i n a n d Avenarius in DreSden-BLasewitz; verantwortlich: der
Herausgeber. Witleitende: vr. Hermann Ullmann, l)r. Wilhelrn Stapel, Wolfgang
Schumann. Für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze-Daumburg in Gaaleck bei Kösen
in Lhüringen — In Ssterreich-Angarn für Herausgabe und Lchriftleitnrg verantwortlich: vr. Richard
Batka in Wien XHI/6 — Sendungen für den Text ohne Angabe eines Personennomens an die
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Georg D. W. Eaüwey — Druck von Kastner L Eallwey, kgl. Hofbuchdruckerei in München — Geschäfts-
stelle für Berlin: Georg Siemens, ^ 57, Kurfürstenstraße 8 — Geschäftsstelle für Osterreich-Ungarn:
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