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Kunstwart und Kulturwart — 36,1.1922-1923

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Heft 4 (Januarheft 1923)
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Vom Heute fürs Morgen
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https://doi.org/10.11588/diglit.14437#0211

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scher Abersetzung unter dem Litel
„Extravio de la opinion universal",
und in englischer („How the world-
madneß was engineered") erschienem
Aber was nun? Ein deutscher Botschaf-
ter schreibt mir, er halte bie Fortsetzung
dieser Schriftenreihe für „unerläß-
lich" — aber wer finanziert diese Fort-
setzung? Ich habe früher alle meine
Arbeiten gegen die Verleumdung des
Deutschtums auf eigene Kosten ver-
breitet, ohne Honorar verfaßt und tech-
nisch herstellen lassen, aber jetzt ffind
meine Ersparnisse so gut wie äufge-
braucht, meinen Lebensunterhalt muß
ich verdienen, und was heute bie Her-
stellung neuer Bücher oder Bücher-
Reihen wohl gar mit Hunderten von
Illustrationen und in Riesenauflagen
kostet, das kann man ja nicht ein-
mal schätzen, denn es ändert sich, man
muß fast sagen: es multipliziert sich
von heute auf morgen. Die Regierung
kann unterm Vertrage von Versailles
kaum helfen. Sollen wir Deutschen
uns durch die Valutaknechtung auch
mundtot machen lassen? Stumm»
wo wir das Wichtigste zu ,Angriff
und Bbwehr wissen? Ich meine, die
Valuta, welche die Inlandsdeutschen
auspowert, hilft ja in diesem Falle
den Auslandsdeutschen! So sehr, daß
ein Betrag, wie ich ihn etwa vordem
Kriege als Honorar für einen kleinen
Veitrag in einer amerikanischen Zeit-
schrift erhielt, heute schon eine ganz
wesentliche Hilfe für ein Buch bedeu-
ten Würde. Die Propaganda gegen
das Deutschtum geht unverfro-
ren fort, sie ist vielleicht jetzt sogar
noch frecher und verlogener, als vor
dem Kriege, weil es den Feinden nun-
mehr den Vertrag von Versailles zu
stützen gilt — es ist!in der Tat „uner-
läßlich", daß hier zielbewußt, uner-
müdlich und vor allem mit schlagen-
dem Beweismaterial gearbeitet wird.
Beweismaterial habe ich, Schränke
über Schränke voll, seit 1914 gesam-
melt, aber ich kanns nicht verwerten,
wenn man mir nicht hilft. Ihr Deut-
schen im Auslande, von denen ich so
oft nicht nur Dankbriefe bekomme, son-
dern gelegentlich auch Geld, um es der
oder jener Gruppe von Notleidenden
zu übermitteln — helft mir, allen

deutschen Notleidenden zu Helfen, denn
wir alle bekommen ja in irgend einer
Form die Folgen dieses Verleumder-
Weltkriegs zu spüren, der mit dem
ungeheuerlichen „Sieg" von Versailles
und auch mit dem Valutazusammen-
bruch noch nicht etwa geschlossen hat.
Gründet eine Kriegskasse Lügen-Bb-
wehr! Wer mich noch nicht kennt und
nicht weiß, ob er mir ganz trauen
darf, der erhält auf Wunsch sehr gern
für fein Leil Bbrechnung gegen Porto-
ersatz. Die Linsendungen oder Aber-
weisungen werden unter Konto „Lügen-
Bbwehr CAvenarius)" bei der Deut-
schen Bank, Filiale Dresden, Depositen-
kasse C., Blasewitz, Schillerplatz (3, er-
beten womöglich in Dollars, Franken
oder Kronen, oder an mich persönlich.

F. Alvenarius

ei diesem Bildchen denkt, wer Be-
scheid weiß, sofort an Hermann
Lietz, seine Landerziehungsheime und
sein Landwaisenheim. Am dieses Land-
waisenheim handell sich's auch. Das
Signet ruft etwas in die Welt, wie
das SOS der Seemannssignale: Niot!
Im übrigen braucht es an dieser Stelle
keiner Worte. Wer das Leben in des
verstorbenen Hermann Lietz' Landwai-
senheim erhalten, und nicht will, daß
nicht auch dieses Stück allerschönsten
deutschen Wesens dem Kriege zum
Opfer falle, der helfe, indem er seinen
Beitrag an das Postscheckkonto Mag-
deburg 3578 einsendet. F. A v.

Hoffnungen

enn die Hoffnungen sich verwirk-
lichen» daß die Menschen sich mit
allen ihren Kräften, mit Herz und Geist,
mit Verstand und Liebe vereinigen und
voneinander Kenntnis nehmen, so wird
sich ereignen, woran jetzl noch kein
Mensch denken kann. Goethe
 
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