DOI Heft:
Heft 6 (Märzheft 1923)
DOI Artikel:Trentini, Albert von: Süße Erde!
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.14437#0281
über die Sterne
wie tote Tiere,
atemlos. Lautlos.
Ich will mit ihnen
maßlos fallen.
Ich will aus euerem Schwerpunkt fliehen
und in ein neues Chaos stürzen
jauchzend!
Süße Erde!
Von Alber t Trentini
^^erächtlich schon hatte mein Fuß den Boden verlassen.
^tzaßvoll hinweg sah das Aug von den Lampen der Welt.
Rnd nicht mehr gierte der Stirn wilder Bogen
Nach den billigen Früchten
Menschlicher Flur.
Drum, als du winktest,
Deine Campanula auflohte weckend vor meiner Blindheit
Rnd der Strahl deines Lichts
Cinschloß in meinen Panzer aus Bordpol,
Macht' ich die Rüstung noch rauher und bittrer,
Griff zu den Waffen der Luft, des Begriffs und der ewigen Geltung
Gegen, Verführerin, dich!
Aber nicht spielend, wahrhaftig, hat Er seine Erde erschaffen
Und in den Urgrund des Weibes der Fruchtbarkeit Arblut gegossen!
Trotzt' ich auch, biß ich die Zähne, schlug sinnlos umher in der Abwehr,
Stritt mich auf Leben und Tod mit der Lockung, — es war doch ver-
geblich!
Sengte des Rrbluts allwebende Glut nur
Lächelnd den Fuß mir mit Schaum wie zum Scherz,
Traf mich ein Tropfen der gottroten Flut nur,
Streifend ein tzauch ihrer vollen Natur nur,
And — erbebte der Leib!
Rnd zerfiel der Verzicht!
Ob ich wollt' oder nicht, —
Plötzlich griff sie das tzerz!
O du Zauberin! Weib!
Aber der reißende erst, erst der höllische Schmerz
Schmolz vom Eise mich los,
Das sich ewig geglaubt:
Weinend in deinen irdischen Schoß
Barg ich das irdische tzaupt.
Seit jener Stunde ist mir Gott bekannt,
Seit jener Stunde mir die Erde lieb
Und, was ihr lebt und nicht lebt, naher Bruder.
Leicht findet jetzt mein Schiff das klare Land,
Es irrt und zaudert üicht mehr bang das Ruder.
Und was mich trüb in Fern' und Wolke trieb,
Vom Puls mich löste und ans Starre band,
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wie tote Tiere,
atemlos. Lautlos.
Ich will mit ihnen
maßlos fallen.
Ich will aus euerem Schwerpunkt fliehen
und in ein neues Chaos stürzen
jauchzend!
Süße Erde!
Von Alber t Trentini
^^erächtlich schon hatte mein Fuß den Boden verlassen.
^tzaßvoll hinweg sah das Aug von den Lampen der Welt.
Rnd nicht mehr gierte der Stirn wilder Bogen
Nach den billigen Früchten
Menschlicher Flur.
Drum, als du winktest,
Deine Campanula auflohte weckend vor meiner Blindheit
Rnd der Strahl deines Lichts
Cinschloß in meinen Panzer aus Bordpol,
Macht' ich die Rüstung noch rauher und bittrer,
Griff zu den Waffen der Luft, des Begriffs und der ewigen Geltung
Gegen, Verführerin, dich!
Aber nicht spielend, wahrhaftig, hat Er seine Erde erschaffen
Und in den Urgrund des Weibes der Fruchtbarkeit Arblut gegossen!
Trotzt' ich auch, biß ich die Zähne, schlug sinnlos umher in der Abwehr,
Stritt mich auf Leben und Tod mit der Lockung, — es war doch ver-
geblich!
Sengte des Rrbluts allwebende Glut nur
Lächelnd den Fuß mir mit Schaum wie zum Scherz,
Traf mich ein Tropfen der gottroten Flut nur,
Streifend ein tzauch ihrer vollen Natur nur,
And — erbebte der Leib!
Rnd zerfiel der Verzicht!
Ob ich wollt' oder nicht, —
Plötzlich griff sie das tzerz!
O du Zauberin! Weib!
Aber der reißende erst, erst der höllische Schmerz
Schmolz vom Eise mich los,
Das sich ewig geglaubt:
Weinend in deinen irdischen Schoß
Barg ich das irdische tzaupt.
Seit jener Stunde ist mir Gott bekannt,
Seit jener Stunde mir die Erde lieb
Und, was ihr lebt und nicht lebt, naher Bruder.
Leicht findet jetzt mein Schiff das klare Land,
Es irrt und zaudert üicht mehr bang das Ruder.
Und was mich trüb in Fern' und Wolke trieb,
Vom Puls mich löste und ans Starre band,
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