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Hechberger, Werner; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Adel im fränkisch-deutschen Mittelalter: zur Anatomie eines Forschungsproblems — Mittelalter-Forschungen, Band 17: Ostfildern, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.34731#0015

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Karl Harrzpe, Kziggsfagg&zzcE 2924-2929, Mäncden 2004, S. 778.

Einleitung

Die Geschichte des Adels im fränkisch-deutschen Mittelalter gehört zweifellos zu
den klassischen Themen der Mediävistik. Arbeiten zu diesem Forschungsbereich
mit all seinen zahlreichen einzelnen Fragestellungen wurden nicht erst seit dem
Beginn der modernen Geschichtswissenschaft verfaßt, und es dürfte nur wenige
Aspekte der mittelalterlichen Geschichte geben, die nicht in irgendeiner Weise
dieses Thema berühren. Wer allerdings heute eine konsensfähige Zusammenfas-
sung der Erträge dieser Forschungen sucht, dürfte nicht nur im Hinblick auf das
Gesamtthema, sondern auch bei zahlreichen Einzelproblemen eher enttäuscht
werden. Dies liegt nicht nur daran, daß die überaus umfassende Literatur schon
lange auch von Spezialisten nicht mehr vollständig überblickt werden kann: Bei
einer näheren Betrachtung stellt sich auch heraus, daß die Ergebnisse von Einzel-
studien einander zum Teil fundamental widersprechen und kaum in eine einzige
logisch schlüssige Gesamtdarstellung integriert werden können.
In der vorliegenden Arbeit wird versucht, für diese Feststellung eine Erklärung
zu finden. Konkret bedeutet dies, Grundsatzfragen wissenschaftlicher Arbeit an-
hand einer Analyse der Forschungsgeschichte anzusprechen und zu erörtern.
Begründet werden soll die Auffassung, daß Untersuchungen zur Geschichte des
mittelalterlichen Adels immer - und zwar ganz gleichgültig, ob sich die Verfasser
dessen bewußt sind oder nicht - auf theoretischen Prämissen beruhen, die den
Ausgangspunkt von Quellenanalysen bilden. Diese theoretischen Vorüberlegun-
gen wandeln sich mit der Gegenwart der Historiker.
Dargestellt wird demnach zunächst, welche dieser Ansätze sich grundsätzlich
unterscheiden lassen und wie sie historisch (in der Gegenwart der Historiker) zu
verorten sind. Danach wird in zehn weitgehend chronologisch angelegten Kapi-
teln gezeigt, auf welche Weise, mit welchen Forschungsinteressen, Fragestellungen
und Methoden sowie mit welchen Ergebnissen sich die Mediävistik seit dem Ende
des 18. Jahrhunderts mit dem Thema und seinen Teilbereichen beschäftigte. Erfaßt
werden sollen alle Einzelaspekte (materielle Basis, Archäologie, Gefolgschaft,
Lehnswesen, Amterwesen, Vogtei, Grafschaftsverfassung, Herzogtum, Reichsari-
stokratie, Erziehung und Bildung, Familienstruktur, Burgenbau, Wappen wesen,
 
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