Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hechberger, Werner; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Adel im fränkisch-deutschen Mittelalter: zur Anatomie eines Forschungsproblems — Mittelalter-Forschungen, Band 17: Ostfildern, 2005

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.34731#0219

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Karolingerzeit

215

Zu überlegen ist, ob das damit prinzipiell aufgeworfene Problem nicht eine
Frage aufwirft, die ohne die Berücksichtigung des Phänomens der Perspektivität
nicht akzeptabel beantwortet werden kann. Thomas Zotz hat in einem wegwei-
senden Aufsatz die These vertreten, daß die Ämter in der mittleren Karolingerzeit
vom König als mün'sfen'a aufgefaßt wurden, wodurch der Gedanke von Abhängig-
keit und Unterordnung prägnanter zum Ausdruck gekommen sei als in der Zeit
zuvor. Vom Adel allerdings seien Ämter eher als Fozzor unter dem Aspekt der per-
sönlichen Wertschätzung betrachtet worden. In der Ottonenzeit habe sich diese
Auffassung letztlich durchgesetztW Zotz könnte damit ein grundsätzliches Pro-
blem angesprochen haben. Auf die Frage, was denn ein Graf in karolingischer Zeit
war, hätten wohl auch schon die Zeitgenossen recht unterschiedliche Antworten
geben können.

197 Vgl. ZOTZ, In Amt und Würden, S. 1-23.
 
Annotationen