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Die neue Stadt: internationale Monatsschrift für architektonische Planung und städtische Kultur — 6.1932-1933

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Tagungen, Institute
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https://doi.org/10.11588/diglit.17521#0029

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6. Historische und geographische Vergleiche.

a) Die Geschichte der Massenwohnung — vor allem bis zum Kriege.

b) Die Zeit der öffentlichen Bewirtschaftung 1918—31.

c) Interkommunale und internationale Vergleiche.

7. Der Einfluß von Wohnung auf Moral, Kultur, Gesundheit, Arbeitsleistung,
Alkoholgenuß.

8. Bevölkerungsbewegung und Wohnung.

9. Das Mietrecht und die Frage seiner Weiterentwicklung.

10. Die Unternehmungsformen im Wohnungswesen.

11. Die direkten und indirekten Kosten der Wohnung für Mieter, Vermieter,
und Kommunen.

12. Die Finanzierung und Beleihung der Wohnung.

13. Die Kalkulation im Wohnungswesen.

Wie lange die Stockung auf dem Baumarkt dauern wird, ist unsicher.
Sicherlich ist aber z. Zt. eine Zäsur im Wohnungsbau eingetreten und die
sollte dazu benutzt werden, unparteiisch, ohne negatives Kritteln und
ohne Schönfärberei die Leistungen und Fehlleistungen der jetzt abge-
schlossenen Zeitspanne zu überprüfen, um für die Zukunft daraus zu
lernen.

Und deshalb ist vielleicht die Errichtung einer Forschungsstelle in dieser
Beziehung nicht so unzeitgemäß. In anderer Beziehung freilich mag man
über den Zeitpunkt den Kopf schütteln: Die allgemeine Geldnot beraubt
die Stelle der finanziellen Hilfe. Hier soll die Not zur Tugend werden. Je

weniger Mäzen, desto größer die Unabhängigkeit. Und je weniger Mittel,
desto größer die Arbeitsintensität. Ein Kreis von Freunden und Schülern
wird sich in den Dienst der Aufgabe stellen.

Wenn das oben wiedergegebene Programm systematisch aufgebaut ist,
so soll die Reihenfolge der tatsächlichen Arbeiten im Wesentlichen von
der Dringlichkeit der Fragen bestimmt werden. Denn bei allem Bemühen
zur Wissenschaftlichkeit will die Forschungsstelle praktische Arbeit für das
Volksganze leisten und deshalb versuchen, zur Lösung schwebender
Fragen beizutragen. Zu diesem Zwecke wird sie eine Schriftenreihe her-
ausgeben. Ein demnächst herauskommendes 1. Heft wird die so dringende
Frage der weiteren Mietsenkung behandeln. Weitere in Vor-
bereitung befindliche Hefte sollen untersuchen, ob wir noch weiter bauen
sollen und wie („Geburtenrückgang und Wohnungsbau"), ferner sollen
die öffentlichen Lasten und ihre Einwirkung auf das Wohnungswesen einer
Betrachtung unterzogen werden. Auch die soziologische, statistische und
betriebswirtschaftliche Darstellung einer modernen Proletarier-Groß-
siedlung soll gebracht werden. In einem folgenden Heft soll die wichtige
betriebswirtschaftliche Seite des Problems begonnen werden Die Ab-
schreibung im Wohnungswesen wird geprüft werden. Ein weiteres Heft
wird die Reparaturfrage, eines der gefährlichsten Probleme in der Kal-
kulation der Miete behandeln. Eine andere Arbeit will sich mit Stadtrand-
siedlungen kritisch befassen. Die internationalen Vergleiche sollen mit
einer Schilderung des Wohnungsbaues in Rußland beginnen, usw.
Die Arbeiten werden von dem Leiter der Stelle, seinen Freunden und Mit-
arbeitern und namentlich auch von Angehörigen der wirtschafts- und
sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt a. M. unter-
nommen werden. E. Kahn.

Eines unserer nächsten Hefte: Neue Arbeitersiedlungen in Frankfurt

in BUHE nc B

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Die Friedrich Ebertsiedlung. Klischee aus der Broschüre „Die schöne Gartenstadt",
herausgegeben von der Gartenstadt A.-G., Typographische Anordnung von G. Droß.

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