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Bezirk Schwetzingen [Hrsg.]; Amtsbezirk Philippsburg [Hrsg.]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung (9) — 1875

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April (No. 37 - 49)
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https://doi.org/10.11588/diglit.41571#0176
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Freimaurer wieder, welche den Zar« des Vatikans und der
Bischöfe auf sich geladen haben. So ist nicht bloS der Bi-
schof von Orleans, Hr. Dupanloup soeben wieder mit einer
fulminanten Flugschrift gegen dieselben hervoigetreten, sondern
LaS „Umvers" veröffentlicht auch eine Breve des Papstes
in gleichem Betreff, welches dieses an eine unter dem Schutze
LeS HI. Michael stehende kirchliche Assoziation gerichtet bat.
In demselben heißt eS: »Zeit lange schon, und beinahe
seit dem Ursprünge der maurerischen Sekte, hat der heilige
Stuhl, welcher deren Bosheit sehr klar erkannte, sie verdammt
und mit wiederholter Exkommumkalion belegt. Er Halle
wohl alle Uedel vorausgesagi, welche du selbe der Religion
und der bürgerlichen Gesellschaft zujügen werde. Diese wür-
dige Tochier des Satans, die aus dem Menschen einen Gott
macht, indem sie Jeden ,um obersten Richter über seine
eigenen Handlungen setzt, verwirft dadurch alle göttliche und
menschliche Autorität und zerbricht damit das Band, welches
alle Gesellschaft bindet. Die Mahnungen der Kirche sind
Vergebens gewesen und Viele selbst unter denen, welche
dieses Ungeheuer hätten ersticken müssen, haben sich nicht ge-
fürchtet, er zu befördern, so daß jetzt keine menschliche Ge-
walt mehr dagegen kämpfen kann. Man muß also, um
diese giftige Wurzel der Urbel, welche die Nationen ins
Unglück bringen und die Seelen, die sie vom Leben und vom
Heil entfernt in den ewigen Abgrund stürzen zu beseitigen,
sich an den Allmächtigen wenden: er allein hat einstmals
den wahren Vater dieser Sekte aus dem Himmel jagen kön-
nen, er allein kann sie jetzt von der Erde vertilgen."
In Pari« dauern die Jubeljahrs-Wallfahrten fort.
Nu der jüngsten derselben im frommen Fauburg St Germcin
»ahmen 8000 Personen Theil. Die Pilger besuchten außer
der Notre-Damekirche auch noch die von St. Germain des
Pre» und St. Severin. Da diese letztere nicht alle Pilger
fassen konnte, so blieb ein Theil derselben auf der Straße,
wo sie Jubeljahr-Uebungen Vornahmen. AehnlicheS thaten
bekanntlich die jüdischen Pharisäer auch auf allen Gaffen;
Christus aber verwies die Beter in's stille Kämmerlein.
Der clericalgefinnte hohe Adel in Oesterreich beab-
sichtigt eine Demostration gegen den Kaiser Kranz Joseph.
Daß der Kaiser dem König von Italien, der, wie die Schwarzen
sagen, dem Papste die Krone geraubt hat, und ihn „in
babylonischer Gefangenschaft hält", seinen Besuch erwidert
hat, und daß beide Fürsten sich öffentlich als Freunde und
Brüder begrüßt haben, hat nicht nur bei dem Papst, sondern
auch bei den österreichischen Magnaten, welche ihm blind an»
hängen, böses Blut gemacht. Um sich dafür zu revanchiren,
wollen die Magnaten dem Papst eine Deputation schicken,
ihn zu trösten. Unter den Mitgliedern der Deputation be-
finden sich die Namen Graf Thun, Fürst Windischgrätz.
Fürst Salm, Fürst Thurn und Taxis rc. Um dem „Trost"
eine solide Unterlage zu geben, haben die hohen Herren auch
rin« PeterSpfennig-Sanimlung veranstaltet. Allein trotz aller
Mühewaltung hat dieselbe nur 700 Thaler eingetragen. Am
guten Willen liegt'S nicht. Aber die Zeiten sind schlecht,
Don Carlo- hat schon so viel gekostet und all dies schöne
Veld ist doch wahrscheinlich verloren, denn die Heerhaufen
de» Kronprätendenten schmelzen zusammen, wie der Schnee
im Frühjahr; und alles Fluchen hilft nichts.
— Der-neugebackene Kardinal Manning hat als-
bald nach seiner Ankunft in London einen großen Em-
pfang abgehalten, dem die meisten katholischen Notabilitäten
sowohl de» Priester- als des LaienstandeS angewohnt haben.
Da» Ehrengeschenk in Geld, welches ihm aus Anlaß seiner
Erhebung zum Kardinal gemacht wird, soll ungefähr 5000
Guineen betragen. Außerdem werden die katholischen Mit-
glieder de» Unterhauses ihm separatim eine Ehrengabe
überreichen.
Zwischen dem großen Lärm, welcher in den letzten Tagen
durch die verschiedenen Kriegs- und Allianz-Gerüchte verur-
sacht wurde, hat sich auch eine schüchterne Nachricht über die
haldverschollene Podgoritza-Affaire vernehmbar zu machen ge-
sucht. An Unvollständigkeit und vielleicht auch an Ungenauig-
keit läßt dieselbe wenig zu wünschen übrig. ES wird nämlich
gemeldet, daß in Skutari der Ferman des Sultans zur Hin-
richtung der von der Untersuchungs-Commission Verurtheilten
daselbst eingetroffen sei. Da aber letztere seinerzeit durchge-
brannt waren, so wäre es wünschenSwerth, zu erfahren, ob

, sie von den türkischen Behörden w!eder eingeLracht wurden
oder ob das genehmigte TodeSurtheil nur in «Wzie vollstreckt
^ wird. Ferner wissen wir nicht, ob Montenegro mit der bei
! den Ausgleichsverhandlungen vorgesehenen Gegenleistung von
Köpfen im Rückstand zu bleiben gedenkt oder doch noch nach-
träglich mit seinen Sühnopfern Herausrücken wird. An und
für sich flößt uns dieser barbarische Austrag barbarischer
Couflicie freilich wenig Interesse ein. Wir machen auf diese
Umstände nur darum aufmerksam, damit der Leser weniger
überrascht wird, wenn die in Mitteleuropa verlöschenden KriegS-
.signale plötzlich wieder auf der Balkanhalbinsel aufzuleuchten
^ beginnen. _
Deutsches Reich.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben sich unter dem
5. April d. I. gnädigst bewogen gefunden, dem kommandirenden Ge-
neral des XV. ArmeecvrpS, General der Infanterie Freiherrn von
F r a n s e ck y in Straßburg, das Großkreuz mit Schwertern Höchst»
ihres Ordens vom Zähringer Löwen zu verleihen; sodann, dem Schrift-
steller Tr. Joseph Victor Scheffel zu Karlsruhe die unterthänigst
I nachgesuchte Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des von ihm
Sr. Majestät dem König von Bayern verliehenen König von Bayern
^ verliehenen König!. Mayimilians-PrdenS für Kunst und Wissenschaft
' zu ertheilen; sodann dem Postschaffner Theodor Spiegelhalt er
! in Frciburg die unterthänigst nachgesuchte Erlaubniß zur Annahme
^ und zum Tragen des von ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kai»
j ser und König von Preußen verliehenen allgemeinen Ehrenzeichens zu
erthcilen.
— Wie ein Korr, der „KarlSr. Ztg." hört, wird dir
in Aussicht genommene internationale Untersuchung des Rhein-
laufeS noch in diesem Monat stattfinden.
— Achmndvicrzig Arbeiter in Mannheim veröffent-
lichen in der letzten Nummer der „Mannh. Anz." einen
Aufruf an die Arbeiter Mannheims, worin dieselben
aufgefordert werden, bei den Stadtverordnetenwahlen mit der
demokatischen Partei zu stimmen und sich von dem Lockrufe,
als eigene Partei, als Arbeiterpartei, aufzutreten. nicht
täuschen zu lassen. — Die Wahl der Nicderstbesteuerten
fand am Mittwoch und morgen Donnerstag statt.
— Ein in einer Wirthschaftzu Mannheim über-
nachtender Hausierer machte arn 8. d. einen Selbstmordver-
such, der ihm jedoch nicht ganz gelang. ES soll Hoffnung
vorhanden sein, denselben am Leben zu erhalten.
— Am 11. d. früh wurden zwei Individuen, welche
mehrere falsche 20 Pfennigstücke ausgegeben hatten,
dem Amtsgerichte Buchen eingeliefert. Sie hatten eine
größere Summe von diesen Stücken einem Bürger von Lim-
bach, den sie zum Ausgebrn veranlassen wollten, augcboten.
— Wegen des Baues der Eisenbahn Karlsruhe-
Eppingen wurde der Oberbürgermeister von Karlsruhe
vom dortigen Stadtrath ersucht, mit den Städten Durlach,
Bretten und Eppingen, sowie mit der Diskontodank in Berlin
Unterhandlugen anzuknüpfen.
— In der Nacht vom letzten Sonntage wurde die
Einwohnerschaft von Baden durch Feuerlärm aufgeschreckt.
Es brannte in dem in Gunzenbach gelegenen zoologischen
Garten des Herrn JuluS Ditz. Das Feuer war im Mu-
seumSgebäude ausgebrochen, wodurch die darin sich befin-
denden Sammlungen auSgestopfler Vögel rc. ganz zerstört
wurden. Herrn Diß ist dadurch ein nicht unerheblicher Scha-
den zugefügt, man spricht von 6—800 fl.
— Der Bezirk Gernsbach verlor dieser Tage durch
den Tod des Hrn. Forstinspektors Gerwig ein mn die Wald-
kultur, die Landwirthschaft, deren BercinS-Vorstand er war,
den Vorschubverein und die Verschönerung der Gegend durch
Fahr- und Fußwege eifrigst beflissenes, um die geselligen
Verhältnisse wegen seines aufgeklärten Geistes und biederen
Charakters hochgeschätztes Mitglied.
— In Offenburg zirkulirt das Gerücht, der dor-
tige Bürgermeister, Herr Schaible, wolle wegen vorgeschrit-
tenen Alters und aus Gesundheitsrücksichten im Laufe dieses
Sommers seine Stelle niederlegen. In verschiedenen Kreisen
wird deßhalb schon lebhaft die Frage über dir Wiederbese-
tzung seiner Amte» besprochen und sollen auch schon einige
Persönlichkeiten in Aussicht genommen sein.
— Der Eisenbahnbau im Renchthal macht be-
merkenSwerthe Fortschritte; an den Baustellen Oberkirch, Hub-
acker und Oppenau herrscht große Thätigkeit. ES soll die
Strecke von Zusenhofen bis Oppenau zuerst fertig gemacht
und dann in Appenweier begonnen werden. Auf elfterer

Kanonendonners zu warten schien, um dann ihren Samariter-
dienst beginnen zu können.
„Mein verehrtes Fräulein", antwortete der Angeredete
kn französischer Sprache, — „ich will hoffen, daß Frankreich
di« Scharte, die es vorgestern bei Weißenburg erlitten, wieder
auswetzt, allein..."
Der Arzt zuckte mit den Achseln.
„Eie glauben doch nicht, daß unsere gewandten und
KiegSgeübten Truppen den schwerfälligen Preußen gegenüber
Weichen könnten ?"
„Mademoiselle, der Deutsche ist kriegsgeübter als wir
denken; wir haben überdies gekaufte Soldaten, während in
den preußischen Linien Arm und Reich ohne Rangunterschied
neben einander kämpft."
„Da» ersetzt aber doch immer nicht den Plan unserer
Truppen."
Der Arzt zuckte wieder mit den Achseln.
Felice Manteau, denn diese war rS, weiche sich Mit dem
Arzte im Gespräch befand und sich der Ambulance frei-
willig angeschloffen hatte- fühlte, daß der ältere Mann nicht
so ganz unrecht hatte, wollte diesem aber nicht beistimmen»
fsndern ihm vielmehr «brn wieder eine Entgegnung bieten»

als plötzlich ein allgemeiner Ausruf der Ueberroschung durch
die Reihen der vor dem Thorr Versammelten lief.
Als sich Felice umwandte, sah sie ein lediges Pferd,
den Sattel unter dem Banche schleppend, vorüber galoppiren.
Ihm folgten bald mehrere andere.
„ES sind doch nur einige versprengt« Thiere!" sagte
Felice nrit gerunzelter Stirn zu dem Arzt.
„Es wird sich wohl bald aufklären l" antwortete der
Arzt mit einem tiefen Seufzer. ^
In diesem Augenblicke sprengte ein Kürassier auf schaum-
und blutbedecktem Pferde heran. Die Kopfbedeckung und der
Küraß, sowie die Waffen mußten ihn gehindert haben, denn
ohne diese Gegenstände stürmte er mit weit aufgerissenen Augen
und flatterndem Haar an der Menge vorüber. In bunter
Mischung sprengten jetzt etwa 20 Reiter aus allen Waffen-
gattungen auf der Straße heran.
„Alles verloren .... Alles .... Alles!" rief der
Letzte von ihnen, dessen Thier, wie es schien, nicht mehr
weiter konnte. „Armes Frankreich!" — Eine Zähre ver-
mischte sich mit den von der Stirn perlenden Schweißtropfen,
als er abstieg, das Pferd am Zügel nahm und es nach der
Stadt führte.

, Strecke sind fast alle Güterkäufe abgemacht; aus letzterer wisi
es die Gesellschaft auf Enteignung ankommen lassen, wenn
I man dort so hoch zu Roß bleiben will.
> — Aus Wolfach schreibt man dem „Kinzigthäler":
Wie bereits früher mitgetheilt wurde, haben die Herren
Mathias Firner und Theodor Armbrust« in der Nähe deS
hiesigen Fichtennadelbades eine künstliche Forcllenzuchtanstalt
gegründet, und jetzt kann gemeldet werden, daß der Versuch
vollständig gelungen, zumal das Wasser besonder» hierzu ge-
eignet ist. Die kleine Anstalt wurde deßhalb von den Un-
ternehmern voriges Späljahr um das Doppelte der Brut-
kästen vermehrt, so daß gegenwärtig 36 bis 40,000 gesunde
junge Forellen in den Kästen lustig herumschwimmen, welche
bereits eine Länge von 2 Centimeter haben. In den Brut-
kästen befinden sich drei Forellenarten : Die Kinzigforelle, die
Ritterforelle und die Lachsbastardforelle, die sämmtlich auS-
geschlüpft sind, so daß gegenwärtig die beste Gelegenheit ist,
die Anstalt einzusehen.
— Der landwirthschaftliche Bezirksverein F re i b,u rg
beabsichtigt der „Obcrrh. Zig," zufolge im September näch-
sten JayreS in Freiburg ein landwirthschaftl. Gaufest, ver-
bunden mit einer größeren Weinausstellung, abzuhallen.
— Gestern Dienstag fand dem „Albboten" zufolge die
erste technische Probefahrt auf der Eisenbahnlinie Oberlouch-
ringen-St ühlingen statt.
— In Oberlauchringen brannte am letzten Frei-
tag Nachmittags die Mühle nebst Wohnung des Müllers
Baschnagel nieder. Fahrnisse wurden größtentheils gerettet.
Das Feuer soll auf der Bühne vom Kamin aus entstanden sein.
— Die altkalh. Pfarrpfründe von Baltersweil
wird bereits von dem Herrn Bischof ReinkenS zur freien
Bewerbung ausgeschrieben. Die Stelle untersteht dem Pa-
tronats recht Sr. König!. Hoheit deS GroßherzogS.
— In der am letzten Sonntag inSingen abgehal'ene
Versammlung der Vorstände der altkatholischen
Gemeinden des Oberlandes waren etwa 40 Vertreter
anwesend. Die Besprechung währte von 12—3 Uhr und
lieferte das erfreuliche Ergebniß, daß die Bewegung der
vielfachen Hindernisse ungeachtet in einem stetigen Fortschrei-
len begriffen ist. Die Bildung von weiteren Gemeinden
dürfte in Bälde zu erwarten sein.
— Der vom Schwurgerichtshof Konstanz wegen
Mords zum Tode vernrtheilte 18jährige Friedrich Schöll«
von Ebingen (Württemberg) wurde von Sr. K. H. dem
Großherzog zu zwanzig Jahren Zuchthaus begnadigt.
Aus Bayern. Wie der „Nürnberg. Korresp." be-
züglich der Verhaftung des Dr. Sigl in Salzburg von
glaubhafter Seite vernimmt, erklärt sich daS LandeSgericht
Salzburg betreffs der verlangten Auslieferung desselben an
Bayern für unzuständig und hat die zu einer juristischen
Frage gewordene Angelegenheit dem OberlandeSgericht in
Wien zur Entscheidung vorgelegt. Ob das Salzburger Ge-
richt eine Untersuchung gegen Sigl wegen Majestätsbeleidi-
gung des Kaiser» von Oesterreich eingeleitet hat, ist noch
nicht genügend aufgeklärt.
München, 14. Apr. Abgeordnetenkammer.
Der Abg. Berger verliest eine Interpellation, die
Mißhandlung eines Soldaten in Bamberg betreffend. Der
Kriegsminister erklärt, die sofort eingeleiteten, bis j<cht noch
nicht ganz abgeschloffenen Recherchen hätten bisher keinen
Grund zum strafrechtlichen oder Disziplinarverfahren ergeben.
Der betreffende Soldat sei lediglich an den Folgen eines
UnglückfaliS gestorben.
Berlin, 11. April. Die großen Vortheile und An-
nehmlichkeiten, welche insbesondere die süddeutschen Bahne»
dem reisenden Publikum durch Ausgabe von Rück-Billeten
zu bedeutend ermäßigten Preisen bieten, liegen klar vor Augen.
In jüngster Zeit soll nun der Betrug mit Rück-Billeten in
bedenklicher Weis« überhand genommen haben, waS für die
Bahnen mit nicht unerheblichen Schädigungen verbunden ist.
Dadurch veranlaßt, soll vor Kurzem das ReichS-Eisenbahn-
Amt bei den Bahnverwaltungen die Aufhebung der ganzen
Einrichtung deS Rück-BilletS-SystemS angeregt haben, eine
Maßregel, die. falls sie unabwendbar wäre, tief beklagt wer-
den müßte. Um Dem jedoch vorzubeugen, möchte «S sich
empfehlen, daß das Publikum die zu seiner Wahrnehmung
gelangenden Fälle von Untnschleifen der betref-
Die Worte des Reiters wirkten mit Zaubergewalt auf
die Umstehenden, denn nach einigen Minuten waren die Be-
wohner Hagenau'S verschwunden.
ES trat eine kurze Pause ein.
„Wenn mich nicht Alles trügt", sagte jetzt der Arzt,
— »so ist Frankreich verloren. Es wollte den Krieg über
den Rhein hinübertrogen und der Preuße weist ihn von seinem
'Boden ab und wirft die Kriegsfurie auf unser Land. Deutsch-
land ist einig. Baiern, Schwaben, Badens«, Hannoveraner
und Alle die klebrigen kämpfen mit den Preußen. Großer
Gott, wie wird das enden?"
Der Arzt hatte kaum geendet, als wieder ein Feld-
gend'armen dahersprengte.
„Wie steht'S?" rief der Arzt dem Herangaloppirenden zu.
„Die Preußen sind mir auf den Fersen?" war die
flüchtige Antwort.
„Können wir mit der Ambulance auf dem Wege nach
Wörth fortkommen?"
„Kein Gedanke .... di« Straße ist mit Fliehenden
bedeckt."
„Dann müssen wir nach ReichShofen zu!" wandte sich
der Arzt an Felice. (Forts, folgt.)
 
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