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Aus dem mannigfach anregenden lnha!t des Buches sei noch ange-
deutet, daß es auch die Geschichte der Sammiung Hirscher streift. Aus
dieser stammt das Emmendinger Altarwerk, welches ursprünglich im Kloster
Salem am Bodensee zu Hause gewesen sein mag. Burkharts Arbeit kann
allen Freunden der Gemäldekunde mit Wärme empfohlen werden. Fr.
Ernst Berger: »Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der
Maltechnik«, 111. Folge, zweite, durchgesehene Auflage (München, 1912,
Georg D. W. Callwey), 8'\
Das inhaltreiche Buch hat sich schon in erster Auflage viele Freunde
gemacht und wird nun auch in umgearbeiteter Form den Praktikern und
Theoretikern erwünscht sein.
Charles Sedelmeyer: »Die Ehebrecherin vor Christus, Ge-
mälde von Rembrandt« (Paris, 1912, Ch. Sedelmeyer, Fol.).
Diese Studie ist in Form eines offenen Briefes an einen holländischen
Kunstgelehrten gerichtet und verteidigt mit schwerwiegenden Gründen die
Echtheit des Bildes mit der Sünderin vor Christo, das lange Zeit bei
Konsul Weber in Hamburg und früher noch länger in Bienheim gewesen
ist. Nach alledem, was der vorzügliche Rembrandt-Kenner Sedelmeyer an
Abbildungen und durch deren zwanglose Verbindung beibringt, ist zu
schließen, daß es sich bei dem Bilde der Sammlung Weber keineswegs um
eine stark vergrößerte Kopie nach einer Gruppe im Fondoner Bild, sondern
um eine ganz neue Komposition handelt, in welcher nur die Ehebrecherin und
einige Köpfe als eine Reminiszenz an das früher gemalte Bild Vorkommen.
Giuseppe Trecca: »Catalogo della Pinacoteca comunale di
Verona« (Bergamo, Istituto italiano d'Arti grafiche, 1912, 8").
Fine wohl vorbereitete Veröffentlichung, die besonders den Besuchern
der Galerie erwünscht sein dürfte und auch den Gelehrten am Schreibtisch
von Nutzen sein kann. Ein sicheres Auffinden der Bilder ist durch allerlei
Übersichten ermöglicht, obwohl im eigentlichen Katalog keine regelmäßige
Nummernfolge eingehalten ist. Diese wird auf S. 201 bis 220 nachgeholt.
Auch da ist die Reihenfolge nicht ununterbrochen, aber mir sind keine
empfindlichen Fücken aufgefallen, die ausgeschiedene Bilder betreffen. Um
Beispiele zu geben: Nr. 483, ehedem D. Feti genannt (aber nach alter
eigener Notiz nicht von diesem Künstler), ist übersprungen, desgleichen
sind es ein falscher Bonav. Peeters, ein unrichtig benannter Wouwerman
und andere belanglose Bilder. Bei den Nummern, die in die jetzige Auf-
stellung aufgenommen sind, wird in der Tabelle die Zuschreibung und die
Darstellung in Kürze angegeben, worauf der Hinweis auf die Seitenzahl
folgt. Eine andere dankenswerte Übersicht ist nach der Darstellung der
Bilder geordnet und zählt anhangsweise auch die Wappen auf. Auch die
Herkünfte »Provenienze« der Bilder sind in eine übersichtliche Reihe gebracht.
Im eigentlichen Katalog ist mit einer gewissen Sorgfalt auf die For^
schungen Rücksicht genommen worden, die unter den früheren oft ver-
fehlten Benennungen tüchtig aufgeräumt haben. Dies gilt namentlich von
den italienischen Bildern. Bei den Niederländern und Deutschen ist gewiß
manche Namensänderung noch vorzunehmen. Bei den Italienern hätte ich
die Bitte, das Cassone-Bild Nr. 100 mit der falschen Pordenone-Signatur
doch einmal auf die Werkstatt des Bonifazio de Pittati hin zu über-
Aus dem mannigfach anregenden lnha!t des Buches sei noch ange-
deutet, daß es auch die Geschichte der Sammiung Hirscher streift. Aus
dieser stammt das Emmendinger Altarwerk, welches ursprünglich im Kloster
Salem am Bodensee zu Hause gewesen sein mag. Burkharts Arbeit kann
allen Freunden der Gemäldekunde mit Wärme empfohlen werden. Fr.
Ernst Berger: »Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der
Maltechnik«, 111. Folge, zweite, durchgesehene Auflage (München, 1912,
Georg D. W. Callwey), 8'\
Das inhaltreiche Buch hat sich schon in erster Auflage viele Freunde
gemacht und wird nun auch in umgearbeiteter Form den Praktikern und
Theoretikern erwünscht sein.
Charles Sedelmeyer: »Die Ehebrecherin vor Christus, Ge-
mälde von Rembrandt« (Paris, 1912, Ch. Sedelmeyer, Fol.).
Diese Studie ist in Form eines offenen Briefes an einen holländischen
Kunstgelehrten gerichtet und verteidigt mit schwerwiegenden Gründen die
Echtheit des Bildes mit der Sünderin vor Christo, das lange Zeit bei
Konsul Weber in Hamburg und früher noch länger in Bienheim gewesen
ist. Nach alledem, was der vorzügliche Rembrandt-Kenner Sedelmeyer an
Abbildungen und durch deren zwanglose Verbindung beibringt, ist zu
schließen, daß es sich bei dem Bilde der Sammlung Weber keineswegs um
eine stark vergrößerte Kopie nach einer Gruppe im Fondoner Bild, sondern
um eine ganz neue Komposition handelt, in welcher nur die Ehebrecherin und
einige Köpfe als eine Reminiszenz an das früher gemalte Bild Vorkommen.
Giuseppe Trecca: »Catalogo della Pinacoteca comunale di
Verona« (Bergamo, Istituto italiano d'Arti grafiche, 1912, 8").
Fine wohl vorbereitete Veröffentlichung, die besonders den Besuchern
der Galerie erwünscht sein dürfte und auch den Gelehrten am Schreibtisch
von Nutzen sein kann. Ein sicheres Auffinden der Bilder ist durch allerlei
Übersichten ermöglicht, obwohl im eigentlichen Katalog keine regelmäßige
Nummernfolge eingehalten ist. Diese wird auf S. 201 bis 220 nachgeholt.
Auch da ist die Reihenfolge nicht ununterbrochen, aber mir sind keine
empfindlichen Fücken aufgefallen, die ausgeschiedene Bilder betreffen. Um
Beispiele zu geben: Nr. 483, ehedem D. Feti genannt (aber nach alter
eigener Notiz nicht von diesem Künstler), ist übersprungen, desgleichen
sind es ein falscher Bonav. Peeters, ein unrichtig benannter Wouwerman
und andere belanglose Bilder. Bei den Nummern, die in die jetzige Auf-
stellung aufgenommen sind, wird in der Tabelle die Zuschreibung und die
Darstellung in Kürze angegeben, worauf der Hinweis auf die Seitenzahl
folgt. Eine andere dankenswerte Übersicht ist nach der Darstellung der
Bilder geordnet und zählt anhangsweise auch die Wappen auf. Auch die
Herkünfte »Provenienze« der Bilder sind in eine übersichtliche Reihe gebracht.
Im eigentlichen Katalog ist mit einer gewissen Sorgfalt auf die For^
schungen Rücksicht genommen worden, die unter den früheren oft ver-
fehlten Benennungen tüchtig aufgeräumt haben. Dies gilt namentlich von
den italienischen Bildern. Bei den Niederländern und Deutschen ist gewiß
manche Namensänderung noch vorzunehmen. Bei den Italienern hätte ich
die Bitte, das Cassone-Bild Nr. 100 mit der falschen Pordenone-Signatur
doch einmal auf die Werkstatt des Bonifazio de Pittati hin zu über-