Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — Wien, 1.1913

DOI Heft:
II. Lieferung (Juni 1913)
DOI Artikel:
Notizen
DOI Artikel:
Aus Büchern und Zeitschriften
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20638#0056

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
46

keit und in der Behandiung der Bäume mit der Art des jungen Wald-
müller nicht zu verkennen. W. Bode spielt ganz richtig auf eine soiche
an in den Amtlichen Berichten aus den Königlichen Kunstsammlungen vom
April 1913. Es ist zwar nicht gerade wahrscheinlich, daß man in der
Sammlung Haus einen Waldmüller für einen Elsheimer ausgegeben hätte,
aber eigentümlich bleibt die merkwürdige Ähnlichkeit denn doch, besonders
im Zusammenhang mit der Tatsache, daß Waldmüller in seinen jungen
Jahren alte Meister unglaublich genau nachgemacht hat. Mehrere Kopien
sind erhalten. Bei Strache befand sich ein Bild von Waldmüller, das sicher
die meisten Betrachter schlankweg als Poelenburg hingenommen hätten.
Bei alledem setze ich vorläufig den Namen Elsheimer unter das Bild, bis
sich etwa gegenteilige Meinungen sicher begründen lassen. Fr.
Eine Mondscheinlandschaft von C. S. v. d. Schalcke ist von Bekencam
gestochen, ln der Unterschrift ist dieser Landschaftsmaler C. S. v. d. Schalke
verwechselt mit dem bekannten Figurenmaler Godefried Schalcken,
indem der Name des Malers angegeben wird als »G. Schalcken«. Ich
mache Sammler von seltenen Abbildungen auf diesen Irrtum aufmerksam.
Fr.
Karl Markö war bekanntlich zum Ingenieur ausgebildet. Als solcher
hat er eine besondere Art Papieres, ein »Elfenbeinpapier ^ erfunden. Dann
wurde er Schüler der Wiener Akademie. Als solcher suchte er aus der
früheren Erfindung noch einigen Gewinn zu ziehen. Er lieferte sein Papier
für die akademische Kunsthandlung und bewarb sich um einen Vorschuß
von 100 Gulden, um sich mit der Herstellung passenden Steindruckpapieres
weiter beschäftigen zu können. Der Vorschuß wurde durch den Grafen
Czernin befürwortet und durch den Fürsten Metternich bewilligt, ln den
Akten der Wiener Akademie der bildenden Künste von 1823 (bei M) wird
Markö schon ^der bekannte Erfinder des Elfenbeinpapieres« genannt, ln
dem Gesuch Markos vom 5. Juni 1823 heißt es: »Ich war Ingenieur. Ein
Jahr ist kaum verflossen, daß ich meine vorige Beschäftigung mit der
gegenwärtigen teils meinem eigenen Wunsch zufolge, teils angeeifert von
einigen großmütigen Gönner(n) vertauschte.« Er.

AUS BÜCHERN UND ZEITSCHRIFTEN.
Rudolf Artur Peltzer, »Der Hofmaler Hans von Aachen,
seine Schule und seine Zeit.« Heft 3 des XXX. Bandes »Jahrbuch der
kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses«.
Vor kurzem hat in Prag eine große Ausstellung von Gemälden
Rudolfinischer Künstler stattgefunden. Sie hat die Aufmerksamkeit weiter
Kreise wieder einer Periode und deren künstlerischem Schaffen zugewandt,
die sehr mit Unrecht fast in Vergessenheit geraten war. Denn mit dem
Schlagwort »Manierismus« will man insbesondere die deutschen und nieder-
ländischen Maler brandmarken und so in die allerhintersten Reihen zurück-
schieben, die um die Wende des 16. zum 17. Jahrhundert arbeiteten.
Nimmt sich aber die Spezialforschung der einzelnen Erscheinungen an, so
 
Annotationen