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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — Wien, 1.1913

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III. Lieferung (September 1913)
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Drey, Paul: Der Meister W. S. mit dem Malteserkreuz
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Aus Büchern und Zeitschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.20638#0088

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Dort münden also aüe Spuren zusammen, die sich noch finden iassen.
Dorthin weist die Vermutung des Herrn Direktor Waeg über die Her-
kunft des Koimarer Biides, dorthin die Mitteilungen über die Provenienz
der Biider in Nancy, und nach Südwestdeutschtand wenigstens deutet auch
das fürstiich Fürstenbergsche Wappen auf dem Wiener Biide. Es wird
somit wahrscheiniich, daß wir es bei unseren Meister »W. S.« mit dem
Malteserkreuz mit einem Elsässer, wahrscheinlich Ober-Elsässer Künstler
zn tun haben, dessen Anfangszeit etwa in die Jahre 1515 bis 1520, dessen
künstlerische Reife in die dreißiger Jahre des XVI. Jahrhunderts fallen
dürften. Unterstützt wird diese Annahme noch weiter dadurch, daß sich
vor allem in der Koloristik, aber auch in der Zeichnung die unleugbare
Einwirkung von Baidung Grien kundgibt, während sich im ganzen in
Gesamtauffassung und Charakteristik der Landschaft wie der Personen
eine selbständige und sicherlich interessante Künstlerpersönlichkeit ausspricht.

AUS BÜCHERN UND ZEITSCHRIFTEN.
Olof Granberg, »Inventaire general des Tresors d'art, peintures
et sculptures, principalement de maitres etrangers (non scandinaves) en
Suede«, Band 11. (Stockholm, 1912.)
Das Werk Granbergs ist für Gemäldefreunde von großer Wichtig-
keit und wird demnächst in den Studien und Skizzen eingehend be-
sprochen. Schon heute sei aber angedeutet, daß der 11. Band etwa 370
Gemälde beschreibt und viele davon abbildet, die fürs vergleichende
Studium höchst willkommen sind.
Hermann Sepp, »Bibliographie der bayerischen Kunstge-
schichte.« Nachtrag für 1906—1910 (Straßburg, d. H. Ed. Heitz, 1912), 8".
Wertvoller Behelf im Zusammenhang mit dem Hauptwerk, das 1906
erschienen ist.
Das Nationalmuseum zu Stockholm hat, wie schon auf S. 54
angedeutet, seinen Jahresbericht für 1912 versendet: »Statens Konst-
samlingars tillväxt och förvaltning 1912« (Stockholm, Centraltryckeriet,
1913), 8'.
Der Zuwachs zu den Nationalsammlungen wird darin aufgezählt und
besprochen. Über die Gemälde berichtet G. Göthe, über die Zeichnungen
schreiben Granberg und Gauffin. Eine Reihe von Ankäufen betrifft
Bilder von schwedischen und finnischen Malern der neuesten Zeit von
J.Tiren, Acke Andersson, Rick. Lindström, G.Hennigs, Alb.Edel-
felt, Alf. Bergström, V. Smith, John Bauer, C. G. Pilo und R. Nor-
stedt. Auch ein älteres Bild wurde angekauft, ein Autoporträt von Martin
Meytens (H. 46, Br. 36), das nach Gripsholm gebracht wurde. Nach
der Abbildung (auf S. 66) zu schließen, ist das kleine Gemälde interessant
genug. Es bildet ein wertvolles Hilfsmittel zur Vergleichung mit dem
sicheren Selbstbildnis des M. Meytens in Budapest und dem irrtümlich
als Autoporträt katalogisierten Bilde der Wiener Galerie.
Eine große Menge von Geschenken wird verzeichnet (S. 12 ff.), unter
denen genannt sei: ein Piero di Cosimo, ein Tondo mit einer Madonna,
 
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