Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde
— 4.1906-1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0133
DOI Heft:
4. Heft
DOI Artikel:Engel, Bernhard: Waffengeschichtliche Studien aus dem Deutschordensgebiet, [4]
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4. Heft.
Zeitschrift für historische Waffenkunde.
119
kennzeichnet. Der beigefügte „Entwurf“ (Fig. A)
stellt ein sogenanntes Ellbogengeschütz dar. Vgl.
Demmin, Kriegswaffen, S. 927 Fig. 16,
ist (Vgl. Bd.III, S.40). Anscheinend ist der (lederne)
Lendner mit Zeug überzogen, aus welchem zugleich
die lang herabfallenden, mehrfach geschlitzten
XI. Zwei ritterliche Heilige von einer
Altartafel (Predella) in der Marienkirche
zu Danzig.
Der eine Heilige (Fig. B) ist barhäuptig und
trägt auf den wohlgedrehten langen Focken nur
einen gewundenen Reif, wohl von farbigem Tuch.
Den Feib bedeckt ein Fendner, welcher vorne
durch einen roten Senkel geschnürt ist. An dem
oberen kugelförmigen, scharf in die Hüften ge-
schnittenen Teile des Fendners ist bei dem stark
nachgedunkelten Gemälde der Senkel nicht er-
kennbar, zumal da ein Kreuz auf die Brust gemalt
Ärmel geschnitten sind; wenigstens sind Armlöcher
an dem Fendner nicht erkennbar, auch würde —
wenn die Ärmel zu einem Untergewande gehörten
— letzteres wohl am unteren Rande des Fendners
hervorragen. Es handelt sich nicht etwa um einen
kurzen Mantel, denn zwischen den Beinen des
Heiligen tritt der Grund des Bildes frei hervor.
Derartige Ärmel an Fendnern sind mir sonst nicht
bekannt. Ebenso bemerkenswert ist der bis auf
die Schultern fallende, den Hals eng umschliefsende
Kragen aus Ringelpanzer mit einer Fürspange
in Kleeblattform. Der Kragen ist also nicht zur
Zeitschrift für historische Waffenkunde.
119
kennzeichnet. Der beigefügte „Entwurf“ (Fig. A)
stellt ein sogenanntes Ellbogengeschütz dar. Vgl.
Demmin, Kriegswaffen, S. 927 Fig. 16,
ist (Vgl. Bd.III, S.40). Anscheinend ist der (lederne)
Lendner mit Zeug überzogen, aus welchem zugleich
die lang herabfallenden, mehrfach geschlitzten
XI. Zwei ritterliche Heilige von einer
Altartafel (Predella) in der Marienkirche
zu Danzig.
Der eine Heilige (Fig. B) ist barhäuptig und
trägt auf den wohlgedrehten langen Focken nur
einen gewundenen Reif, wohl von farbigem Tuch.
Den Feib bedeckt ein Fendner, welcher vorne
durch einen roten Senkel geschnürt ist. An dem
oberen kugelförmigen, scharf in die Hüften ge-
schnittenen Teile des Fendners ist bei dem stark
nachgedunkelten Gemälde der Senkel nicht er-
kennbar, zumal da ein Kreuz auf die Brust gemalt
Ärmel geschnitten sind; wenigstens sind Armlöcher
an dem Fendner nicht erkennbar, auch würde —
wenn die Ärmel zu einem Untergewande gehörten
— letzteres wohl am unteren Rande des Fendners
hervorragen. Es handelt sich nicht etwa um einen
kurzen Mantel, denn zwischen den Beinen des
Heiligen tritt der Grund des Bildes frei hervor.
Derartige Ärmel an Fendnern sind mir sonst nicht
bekannt. Ebenso bemerkenswert ist der bis auf
die Schultern fallende, den Hals eng umschliefsende
Kragen aus Ringelpanzer mit einer Fürspange
in Kleeblattform. Der Kragen ist also nicht zur